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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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stecken. Der Friedhof war einer der ältesten in der Gegend und wurde heute immer noch belegt. Sowohl ihre Großeltern als auch ihre Eltern waren dort begraben.
    Und auch seine Frau. Er muss Margarittes Grab besucht haben.
    Er starrte sie an, und sein Gesicht nahm einen seltsamen Ausdruck an. Als er sprach, klang seine Stimme rau. “In Wirklichkeit, und ich weiß gar nicht, warum, bin ich zu Beau Kidds Grab gegangen.”
    “Ich verstehe”, murmelte sie, obwohl sie überhaupt nichts verstand. Er wirkte auf einmal so distanziert, obwohl sie ihn schon so lange kannte.
    Sie musste zugeben, dass sie fast ihr ganzes Leben lang von Jed fasziniert gewesen war. Als er Margaritte heiratete, hatte sie sich selbst gesagt, er ist eben Anas älterer Cousin, jemand, den sie immer vergöttert hat, aber nicht jemand, von dem sie jemals wirklich hoffte, sie könne mit ihm zusammenkommen. Sie hatte ihr eigenes Leben, liebte ihre Musik, hatte selbst auch ein paar ernsthafte Beziehungen gehabt.
    Und trotzdem …
    Er war immer für sie da gewesen. Stark, ruhig, immer die richtigen Sachen sagend.
    Als sie ihn so anschaute, wurde ihr klar, wie sehr sie die Konturen seines Gesichts mochte, wie kräftig er gebaut war. Aber nicht deswegen bekam sie ihn nicht aus dem Kopf …
    Er hatte etwas Tiefgründiges an sich. Es lag in diesen Augen, im Klang seiner Stimme, in seiner Seele, in seinem Kopf.
    Etwas, weswegen sie sich nach ihm sehnte.
    Etwas, weswegen sie vor ihm zurückschreckte.
    Er schien tief in Gedanken versunken zu sein, aber schließlich sprach er weiter. “Es gibt die Möglichkeit, dass Beau unschuldig gewesen ist. Falls das so ist, muss ich alles tun, was in meiner Macht steht, um seinen Namen reinzuwaschen. Selbstverständlich will seine Schwester genau dasselbe.”
    “Verdammt noch mal, Jed, das ist doch nicht deine Schuld gewesen. Du hast mit dem Fall gar nichts zu tun gehabt. Du bist ein Schriftsteller.”
    “Ich bin auch ein Privatdetektiv, wenn es mir gefällt”, sagte er kühl. “Ich habe eine Lizenz, um das zu beweisen.”
    “Aber …”
    “Aber was?”
    “Ich weiß auch nicht”, sagte sie endlich. “Ich glaube, sich auf diese Sache einzulassen, könnte gefährlich werden.”
    Er ging zu ihr und hob, zu ihrer Überraschung, ihr Kinn mit seinem Daumen an. “Ich werde das Gefühl nicht los, dass es noch gefährlicher sein könnte, wenn ich nichts unternehme”, sagte er zu ihr. Dann trat er einen Schritt zurück. “Nun ja, ich nehme an, ich sollte wieder gehen. Dieser, äh … hm, ist das wirklich ein ausgewachsener Hund?”, sagte er leichthin, neckend. “Der kleine Köter ist toll.”
    “Killer”, sagte sie indigniert.
    “Killer. Richtig.”
    Er lächelte.
    Sie war verliebt, dachte sie.
    “Wenn er dafür sorgt, dass du dir nicht mehr vorstellst, im Haus würden sich Sachen hin und her bewegen, dann ist er ganz bestimmt sein Hundefutter wert”, sagte er.
    Ihr Rückgrat versteifte sich. “Genau. Vielen Dank, dass du vorbeigekommen bist, Jed.”
    “Wahrscheinlich solltest du aber auch noch diese Schlösser auswechseln lassen, weißt du.”
    “Das hatte ich sowieso vor. Außerdem sollte ich vielleicht meine Einbildungskraft wegschließen”, schlug sie vor.
    “Christie, ich wollte nicht …”
    “Ist schon in Ordnung.”
    “Ja, na ja … diese Schlösser sind älter als die Hügel hier. Wer weiß, wer alles einen Schlüssel hat? Deine Granma könnte allen möglichen Leuten welche gegeben haben. Wird nicht schaden, sie auszuwechseln.”
    Sie nickte und erhob sich. “Im Moment muss ich mit den Schlössern auskommen, für die ich selbst einen Schlüssel habe.”
    Er kapierte die Anspielung. “Pass auf dich auf.”
    Mit Killer auf dem Arm folgte sie ihm zur Tür. Der Hund jammerte, während sie beobachtete, wie Jed zu seinem Wagen ging, und glotzte sie an.
    “Ja, ich weiß, er sieht toll aus, er klingt toll, er riecht sogar toll. Aber er kann ein ganz schönes Arschloch sein”, erzählte sie dem Hund.
    Killer wedelte bloß mit dem Schwanz.
    Michael McDuff hatte sein Büro am International Drive, und er war sehr froh darüber, möglichst weit weg von dem Wahnsinn der Themenparks zu sein. Er mochte seine Arbeit; er verdiente ganz gut damit, die einzelnen Teile einer Show zusammenzubringen: talentierte Leute, die Regie und das Geld, selbst Kostüme und Spezialeffekte, aber er war auch sehr dankbar dafür, nicht persönlich anwesend sein zu müssen, wenn das alles aufeinandertraf. Nebenbei war er auch mit

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