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Die Séance

Die Séance

Titel: Die Séance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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angekommen?”
    “Gestern. Mit ein paar Freunden von ihr. Christie kennt die Frau, Genevieve, schon seit Ewigkeiten”, erklärte Jed. “Sie ist verheiratet mit einem Riesenkerl namens Thor.”
    “Genevieve Wallace und Thor Thompson?”, fragte Jerry.
    Jerry runzelte die Stirn, starrte ihn an. “Stimmt. Woher weißt du das?”
    Jerry grinste schief. “Thor ist ja nicht gerade ein häufiger Name. Da hat es mal so eine Geschichte gegeben. Die beiden waren an einem Tauchgang unten in den Keys beteiligt und haben irgendwie ein Jahrhunderte altes Geheimnis ans Licht gebracht – und dabei einen Mörder gestellt. Ich habe darüber gelesen. Stand in allen Zeitungen. Wie zum Teufel konntest du nichts davon mitkriegen?”
    Jed stand ohne zu antworten auf und ergriff die Akte, die Jerry für ihn zusammengestellt hatte. “Danke.”
    “Hey”, rief Jerry ihm nach, als er das Büro verlassen wollte. “Diesem Adam Harrison würde ich gern mal begegnen.”
    “Ich frage mal, ob er sich nächste Woche zum Lunch mit uns treffen kann.”
    “Super. Sag mir Bescheid.”
    Jed biss sich auf die Lippen. Jerry meinte das wirklich ernst.
    Aber als er draußen auf den Bürgersteig trat, wurde Jed klar, dass er über eine Tatsache sehr erleichtert war: Adam Harrison mochte ein Spinner sein, der an das Übernatürliche glaubte, aber wenigstens war er ein rechtschaffener Spinner.
    Und er fühlte sich besser, seit er wusste, dass jetzt mehrere Leute mit Christina zusammen im Haus waren, denn an einer Tatsache biss die Maus keinen Faden ab: Sie war eine attraktive Rothaarige.
    Er suchte immer noch nach irgendeiner tieferen, verborgenen Verbindung zwischen den Opfern. Oder war das alles bloß Zufall, hatte es nur mit dem Aussehen zu tun? Aber wo erblickte der Mörder seine Beute zum ersten Mal? Und woher wusste er, wen er sich schnappen wollte und wie er sie sich schnappen konnte, sodass sie sich einfach in Luft auflösten? Warum hat keine von ihnen geschrien, als er sie in seine Gewalt brachte? Nach welchem Plan ging der Mörder vor?
    Sie brachten Blumensträuße mit. Viele Blumensträuße.
    “Ich verstehe immer noch nicht, was wir hier machen”, sagte Christina zu Genevieve, während sie durch den Friedhof schritten. “Ich glaube nicht – ich kann es einfach nicht glauben –, dass die Seelen der Menschen, die ich geliebt habe, immer noch unter der Erde oder in einem Sarg stecken oder … oder dass sie sich überhaupt noch hier aufhalten.”
    Genevieve schwieg einen Moment. “Manchmal bleiben die Seelen zurück.”
    “Und wie kommt es dann, dass ich nicht Hallo zu meiner Mom sagen und ihr erzählen kann, wie sehr ich sie liebe und vermisse? Warum muss mir ein Geist erscheinen, den ich überhaupt nicht gekannt habe, als er noch lebte?”
    “Das kann niemand wirklich wissen, aber ich nehme an, deine Mutter weiß, dass du sie sehr geliebt hast. Wie auch dein Vater”, sagte Genevieve. “Das waren gute Menschen, und sie haben ein gutes Leben geführt. Was immer der Himmel sein mag, ich bin sicher, dort halten sie sich jetzt auf. Aber einige Menschen … einige Menschen bleiben hier bei uns, und andere Menschen können sie sehen. Denk an eine Hundepfeife. Die Hunde können das ganz genau hören. Wir nicht.”
    “Wo wir davon reden …” Christina hob Killer auf. Es musste ja nicht sein, dass er hier herumrannte und Ärger verursachte.
    “Deine Eltern und Großeltern zuerst?”, schlug Genevieve vor.
    Christina merkte, dass Adam und Thor vorausgegangen waren und bereits am Grabmal ihrer Familie warteten. Mit Genevieve trat sie hinzu, und sie legte eine der Blumen dort ab, dann zeigte sie auf ein Grab in der Nähe. Sie schloss die Augen, spürte die kalte Brise über ihre Haut und durch ihr Haar fahren, und stellte sich alles so vor, wie es vor zwölf Jahre gewesen war.
    Der Priester, der die Totenmesse las.
    Beau Kidds Mutter, die sich die Augen ausweinte.
    Als sie die Augen öffnete, waren die anderen näher gekommen. “Genevieve?”, sagte Adam leise. Sie nickte, ging hinüber zu Beau Kidds Grab, kniete sich hin, legte erst ein Blumenbouquet vor und dann ihre Hand an den Grabstein.
    Die Welt musste doch wissen, dass ihr Bruder unschuldig war, dachte Katherine Kidd, folgte dem Bürgersteig, der um den Friedhof herum führte, und fühlte sich unendlich traurig. Beaus Name musste wieder reingewaschen werden. Dann wurde sie für einen Augenblick wütend, als sie sich fragte, ob die ermittelnden Behörden am Ende einen weiteren

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