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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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so lang wie der erste und fuhr auch nicht so schnell. Er brachte sie in eine Stadt an der See. Die Kinder jubelten, als sie in der Ferne einen schmalen, blauen Streifen aufblitzen sahen. Das Meer, das Meer! Wie sie es liebten!
    »Jetzt habe ich erst das richtige Feriengefühl«, sagte Lucy. »Wenn ich die See sehen kann, fangen die Ferien für mich an.«
    Das war den anderen aus der Seele gesprochen. Sie begannen wie wild im Abteil umherzuspringen und über-schrien sich gegenseitig vor ausgelassener Freude. Auch Kiki geriet außer Rand und Band und führte einen Indianertanz auf der Gepäckstange auf. Erst als der Zug hielt und alle ausstiegen, hüpfte er wieder auf Jacks Schulter.
    Entzückt atmeten alle die frische Seeluft ein. Die Haare der Mädchen und Bills Bart flatterten im Wind. Kiki achtete sorgfältig darauf, daß er immer mit dem Schnabel gegen den Wind stand. Er liebte es gar nicht, wenn seine Federn in Unordnung gerieten.
    Nach einem reichlichen Mittagessen in einem Hotel gingen sie zum Hafen. Bills Motorboot war gerade einge-troffen. Der Mann, der es steuerte, kannte Bill gut und wußte, in welcher Verkleidung er auftauchen würde.
    »Tag, Dr. Walker!« sagte er laut. »Sie haben gutes Wetter für Ihre Expedition. Alles ist vorbereitet.«
    »Haben wir auch genug Vorräte mit, Henty?« fragte Bill und blinzelte den Mann durch seine dicken Brillengläser an.
    »Genug, um eine Belagerung auszuhalten«, antwortete Henty. »Ich werde Sie hinauslotsen und rudere dann mit meinem Boot zurück.«
    Sie gingen an Bord des schönen Motorbootes, das vorn eine kleine Kajüte hatte. Als Jack die vielen Dosen mit Lebensmitteln erblickte, glänzten seine Augen. Auch der kleine Eisschrank war bis oben hin gefüllt. Sie würden also reichlich zu essen haben. Das war so ziemlich die Hauptsache in den Ferien, fand Jack, denn wenn man den ganzen Tag draußen war, hatte man dauernd Hunger.
    Henty steuerte das Boot aus dem Hafen. Sein kleines Ruderboot tanzte hinter ihnen über das Wasser. Als sie draußen auf offener See waren, nahm er Abschied.
    »Viel Glück!« sagte er und schüttelte Bill die Hand. »Wir erwarten regelmäßig Nachricht von Ihnen. Der Radioapparat ist in Ordnung. Ersatzbatterien befinden sich ebenfalls an Bord. Nochmals alles Gute! In zwei Wochen bin ich wieder hier, um die Kinder abzuholen.«
    Er stieg in sein Boot und ruderte zurück. Das Plätschern der Ruder entfernte sich, das Boot wurde immer kleiner und kleiner und war schließlich nicht mehr zu sehen.
    »Weg sind wir.« Bill seufzte befriedigt auf. »Und mein Bart kommt jetzt auch weg — und die Brille und der Mantel ebenfalls. Philipp, du verstehst doch wohl mit einem Motorboot umzugehen, nicht wahr? Nimm einmal das Steuer, bis ich mich wieder menschlich hergerichtet habe. Hier sieht mich ja niemand, und ich kann wieder ich selber sein. Halte Kurs auf Nord-Nord-Ost!«
    Stolz ergriff Philipp das Steuer. Der Motor brummte gleichmäßig, und das Boot glitt rasch über die blaue See.
    Es war ein wundervoller Tag. Die Maisonne schien warm wie im Sommer, am Himmel schwebten winzige weiße Wölkchen, und auf den Wellen tanzte das Licht.
    »Einfach prächtig!« Jack ließ sich, zufrieden grunzend, neben Philipp nieder. »Das läßt sich wirklich aushalten!«
    Lucy träumte selig in die Ferne. »Ach, der erste Feri-entag ist doch immer der schönste! Es ist so ein wunderbares Gefühl, wenn sich die vielen langen Tage sonnig, träge und wie ein zauberhafter Traum vor einem ausdeh-nen.«
    »Du wirst noch als Dichterin enden«, spottete Philipp.
    »Ach, wenn Dichter so fühlen wie ich jetzt, hätte ich gar nichts dagegen«, erwiderte Lucy. »Das Dumme ist nur, daß ich dann auch Gedichte schreiben müßte.«
    »Drei kleine Negerlein, alles rennet, rettet, flüchtet«, ließ Kiki sich vernehmen. Es hörte sich fast so an, als wollte er sich an dem Gespräch über Dichtkunst beteiligen. Aber seine Bemerkung bezog sich nur auf die drei weißen Mäuschen, die plötzlich alle zugleich zum Vorschein gekommen waren. Zierlich standen sie auf Philipps Schulter, steckten ihre rosa Schnäuzchen in den Wind und schnüffelten die salzige Meeresluft.
    Dina quiekte auf. »O pfui, Philipp! Ich hatte schon im stillen gehofft, du hättest die greulichen Dinger zu Hause gelassen. Hoffentlich fressen die Möwen sie auf!«
    Aber nicht einmal Dina konnte heute lange böse sein.
    Wie verzaubert blickte sie in das schäumende Kielwasser, das das Boot wie einen langen gefiederten

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