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Die See Der Abenteuer

Die See Der Abenteuer

Titel: Die See Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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wir erklären eine von den Inseln zu unserm Hauptquartier und kreuzen dann ein bißchen umher, fotografieren und beobachten das Leben der Vögel.«
    Die Kinder waren begeistert. Sie würden viele Tage voller Sonnenschein auf dem Wasser zubringen, von einer Insel zur anderen schaukeln, draußen im frischen Seewind ihre Mahlzeiten einnehmen, auf den Felsen sitzen und die Füße ins klare Seewasser baumeln lassen.
    Wie schön würde das werden!
    »Vielleicht könnte ich ein paar Lunde zähmen«, sagte Philipp. »Ich habe noch nie einen lebenden Lund gesehen, nur einmal einen ausgestopften. Sie sehen wie merkwürdige Käuze aus.«
    »Du wirst ihnen wahrscheinlich beibringen, Männchen zu machen und ‘Bitteschön’ zu sagen«, lachte Bill.
    »Lunde und Hunde!« rief Kiki. »Gott erhalte den König!«
    Aber niemand beachtete ihn. Alle waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich die bevorstehenden Freuden auszumalen.
    »Wenn ihr wieder zurückfahrt, werde ich dort oben bleiben«, sagte Bill. »Es wird zwar etwas einsam ohne euch sein, aber ihr könnt mir ja eure zahmen Lunde zur Gesellschaft dalassen.«
    »Ich finde es schrecklich, daß wir dich ganz allein zu-rücklassen sollen«, sagte Lucy. »Wirst du denn lange dort bleiben müssen, Bill?«
    »Ich glaube schon. Jedenfalls so lange, bis meine Feinde mich vergessen haben oder glauben, ich wäre tot und begraben.«
    »Ach du lieber Himmel!« Lucy war ganz entsetzt. »Warum mußt du bloß so ein gefährliches Leben führen, Bill?
    Kannst du nicht etwas anderes tun?«
    »Was denn zum Beispiel? Soll ich vielleicht lieber Gärtner oder Straßenbahnschaffner sein?« Bill mußte über Lucys besorgtes Gesichtchen lachen. »Ach nein, kleine Lucy, das Leben, das ich führe, gefällt mir gerade. Ich stehe auf der Seite von Recht und Ordnung, und da lohnt es sich schon, etwas zu riskieren. Das Böse ist stark und mächtig, aber ich bin auch stark und mächtig. Und man soll seine Kräfte dazu anwenden, um die bösen Menschen zu bekämpfen.«
    Lucy blickte ihn bewundernd an. »Ja, du hast recht.
    Und ich weiß auch genau, daß du immer siegen wirst.
    Findest du es nicht schrecklich, daß du dich jetzt verstek-ken mußt?«
    »Ach, ich bin wütend!« Bill sah zwar gar nicht wütend aus, als er das sagte. Aber der Ton seiner Stimme verriet doch, wie er es haßte, vom Schauplatz verschwinden zu müssen, anstatt handeln zu können. »Na, Befehl ist Befehl. Jedenfalls werden wir auf diese Weise schöne Ferien zusammen verleben. Na, Jungens, könnt ihr die Karte jetzt auswendig?«
    Die beiden Jungens hatten sich in die Inselkarten vertieft. Jack zeigte mit dem Finger. »Sieh mal hier, Flügelinsel, das klingt gut. Sicher wimmelt es dort von Vögeln.«
    »Das können wir ja untersuchen«, meinte Bill. »Wir werden uns wahrscheinlich schön verirren. Aber das macht nichts. Was kann herrlicher sein, als sich im Mai auf blau-grüner See zwischen lauter zauberhaften Inseln zu verirren, von denen eine immer einladender ist als die andere?«
    »Das klingt ja wie ein Märchen!« rief Dina entzückt.
    »Ach, seht doch nur, Kiki will durchaus den Stöpsel des Waschbeckens von der Kette reißen!«
    Kiki hatte das ganze ‘Schlafzimmer’ bereits durchstöbert und auch einen Schluck Wasser aus der Karaffe genommen. Nun ließ er sich auf der kleinen Handtuchstan-ge nieder, gähnte herzhaft und steckte den Kopf unter das Gefieder. Da begannen am ganzen Zug entlang die Türen zu schlagen. Sogleich zog er den Kopf wieder hervor und rief: »Mach die Tür zu! Weg ist das Wiesel! Hol den Doktor!«
    Nun ertönte ein Pfiff, und der Zug schob sich langsam aus der Bahnhofshalle. Kiki erschrak furchtbar, als das ganze Zimmer plötzlich zu schwanken anfing, und wäre beinahe von der Stange gefallen. »Armer Kiki! Wie schade, wie schade!« krächzte er und rettete sich auf Jacks Schulter.
    Bill stand auf. »Es ist Zeit, schlafen zu gehen.« Mit dem schwarzen Bart und den dicken Brillengläsern kam er den Kindern sehr merkwürdig vor. Gott sei Dank hatte er wenigstens die häßliche karierte Mütze abgenommen.
    »Schlafen wir denn alle vier hier drin?« Lucy warf einen bedenklichen Blick auf die beiden schmalen Betten.
    »Aber nein, du Dummchen«, sagte Bill. »Hier schlaft ihr beiden Mädels. Mein Einzelabteil befindet sich gleich daneben, und dann kommt das Abteil von Jack und Philipp.
    Ich liege also direkt zwischen euch, und ihr braucht nur an die Wand zu pochen, wenn ihr etwas auf dem Herzen habt.«
    Lucy

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