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Die See des Schicksaals

Die See des Schicksaals

Titel: Die See des Schicksaals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Vulkangestein und fanden dort eine Quelle. Dankbar schlugen sie ihr Lager auf. Elric wusch sich gerade das Gesicht im kühlen Wasser, als er hinter sich einen Schrei vernahm. Er sprang auf. Einer der Seeleute griff nach einem Pfeil und legte ihn auf seinen Bogen.
    »Was ist?« rief Herzog Avan.
    »Ich habe etwas gesehen, Herr!«
    »Unsinn, es gibt keine.«
    »Schau!« Der Mann spannte den Bogen und schoß seinen Pfeil ins Laubdach der Bäume. Tatsächlich schien sich dort etwas zu bewegen, und Elric glaubte zwischen den Bäumen etwas Graues aufblitzen zu sehen.
    »Hast du gesehen, was für ein Wesen das war?« wandte sich Smiorgan an den Mann.
    »Nein, Herr. Ich dachte zuerst, es wären wieder diese Reptilien.«
    »Die sind viel zu verängstigt, um uns auf die Insel zu folgen«, beruhigte ihn Herzog Avan.
    »Hoffentlich hast du recht«, sagte Smiorgan nervös.
    »Was könnte es sonst gewesen sein?« überlegte Elric.
    »Ich hielt es für einen Menschen, Herr«, stammelte der Seemann.
    Elric starrte nachdenklich in die Bäume. »Ein Mensch?«
    Smiorgan fragte: »Du hast dir so etwas erhofft, Elric?«
    »Ich bin nicht sicher.«
    Herzog Avan zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich handelte es sich um den Schatten einer Wolke, die über die Bäume gehuscht sind. Nach meinen Berechnungen hätten wir die Stadt längst erreichen müssen.«
    »Glaubst du nun, daß sie gar nicht existiert?« fragte Elric.
    »Allmählich verliere ich das Interesse daran, Prinz Elric.« Der Herzog lehnte sich an den Stamm eines Riesenbaums und streifte eine Liane zur Seite, die sein Gesicht berührte. »Aber wir können nichts anderes tun. Das Schiff ist für die Rückfahrt noch nicht bereit.« Er starrte in die Äste empor. »Ich hatte nicht gedacht, daß mir die verdammten Insekten fehlen würden, die uns auf dem Fluß so geplagt haben!«
    Der Seemann, der den Pfeil verschossen hatte, schrie plötzlich wieder auf. »Da! Ich habe ihn gesehen! Ein Mann!«
    Während die anderen emporstarrten, ohne etwas zu erkennen, blieb Herzog Avan am Baum stehen. »Du hast nichts gesehen. Hier gibt es nichts zu sehen.«
    Elric wandte sich in seine Richtung. »Gib mir die Karte und den Magnetstein, Herzog Avan. Ich habe so ein Gefühl, als könnte ich die Stadt finden.«
    Der Vilmirier zuckte die Achseln; sein eckiges, gutaussehendes Gesicht offenbarte Zweifel. Er reichte Elric die gewünschten Gegenstände.
    Sie verbrachten die Nacht auf der Lichtung und setzten den Marsch am nächsten Morgen fort; Elric hatte die Führung übernommen.
    Und zur Mittagsstunde traten sie aus dem Wald auf eine Lichtung und sahen vor sich die Ruinen R'lin K'ren A'as.

5
    Zwischen den Ruinen zeigte sich keine Vegetation. Die Straßen waren aufgebrochen, die Häusermauern eingestürzt, doch in den Rissen wuchs kein Unkraut; es sah so aus, als wäre die Stadt erst vor kurzem einem Erdbeben zum Opfer gefallen. Nur ein Gebilde stand unbeschädigt in der Stadt; es ragte hoch über die Ruinen auf. Ein riesiges Denkmal aus weißem, grauem und grünem Jade - die Gestalt eines nackten Jünglings mit einem Gesicht von beinahe weiblicher Schönheit, das mit blicklosen Augen nach Norden starrte.
    »Die Augen!« sagte Herzog Avan Astran. »Sie sind fort!« Die anderen starrten schweigend auf die Statue und die Ruinen ringsum. Das offene Terrain war ziemlich klein, und die Gebäude waren ziemlich schmucklos gewesen. Die Einwohner schienen bei aller Wohlhabenheit schlichte Leute gewesen zu sein- ganz anders als die Melniboneer des Strahlenden Reiches. Elric konnte sich nicht vorstellen, daß die Bürger von R'lin K'ren A'a seine Vorfahren waren. Dazu waren sie zu klug gewesen.
    »Das Denkmal ist beraubt«, fuhr Herzog Avan fort. »Die lange Reise war umsonst!«
    Elric lachte. »Hast du wirklich geglaubt, du könntest dem Jademann die Augen aus dem Kopf brechen, Herr?«
    Die Statue war so groß wie der größte Turm in der Träumenden Stadt, der Kopf allein hatte die Größe eines einigermaßen geräumigen Gebäudes.
    Herzog Avan schürzte die Lippen und weigerte sich, auf Elrics spöttischen Ton einzugehen. »Vielleicht hat sich die Fahrt doch noch gelohnt«, sagte er. »In R'lin K'ren A'a gab es noch andere Schätze. Kommt.«
    Er führte die Gruppe in die Stadt.
    Nur wenige Gebäude standen noch wenigstens zum Teil; dennoch waren sie faszinierend - vor allem aber wegen der besonderen Beschaffenheit des Grundmaterials, das von einer den Reisenden völlig unbekannten Herkunft war.
    Die Ruinen

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