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Die Seele der Elben

Titel: Die Seele der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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schnellen Fingern, von der du erzählt hast, oder?«
    Lluigolf quollen die Augen heraus. Was hatte er bei ihrer letzten Begegnung von Hadmut erzählt? Er konnte sich überhaupt nicht erinnern, über sie gesprochen zu haben. Ȁh«, machte er und suchte nach Worten, während Hadmuts Blicke ihn aufspießten. Garness hatte sich gegen die Wand gelehnt und ein Bein auf die Bank gestellt. Seine langen Finger drehten den Becher mit Schnaps und seine Augen blitzten vergnügt und gefährlich.
    Â»Was machst du eigentlich?«, hörte sich Lluigolf in seiner Bedrängnis fragen. »Du hast gesagt, ihr habt denselben Dienstherren?«
    Â»Ah«, machte der große Mann leichthin. »Ja, das ist richtig. Ich bin der Hauslehrer der Kinder unseres Herrn.« Er grinste über Lluigolfs ungläubige Miene. »Er hat drei ganz entzückende Töchterlein. Vor allem Vanandel, die Jüngste, ist ein wahrer Sonnenschein. Ein wenig still, aber gelehrsam und ein Musterbild an Sittsamkeit und Sanftmut.«
    Â»Eine fügsame, liebenswürdige Prinzessin«, warf Trurre ein, dessen Stimme erstickt klang.
    Lluigolf blickte misstrauisch von einem zum anderen. »Ihr nehmt mich auf den Arm«, sagte er anklagend. Trurre und Garness brachen in dröhnendes Gelächter aus.
    Hadmut stieß angewidert die Luft durch die Nase und stand auf, wobei sie Garness am Ärmel packte. »Wir müssen miteinander reden«, sagte sie scharf.
    Lluigolf sah ihnen nach, wie sie in die entfernteste Ecke des Raumes gingen, wo Hadmut eindringlich auf den großen Mann einredete. Der neigte den Kopf und hörte ihr mit amüsierter Miene zu.
    Â»Was geht hier eigentlich vor?«, fragte Lluigolf den Zwerg, der immer noch leise in sich hineingluckste.
    Â»Ach, Freund Lluigolf, das ist sehr schwer zu erklären«, erwiderte Trurre und kämmte verlegen mit den Fingern durch seinen dunkelblonden Bart. »Ich möchte überdies nicht riskieren, dass deine energische Freundin mir die Nase abschneidet. Oder ein anderes wichtiges Körperteil«, fügte er nachdenklich hinzu.
    Lluis griff nach seiner Hand und zwang Trurre, ihm ins Gesicht zu sehen. »Die Geschichte mit dem Hauslehrer ist doch dummes Zeug, oder?«
    Trurres goldbraune Augen erwiderten seinen Blick mit höchster Ernsthaftigkeit. Er schüttelte den Kopf.
    Â»Nein?« Lluigolf begann unwillkürlich, ebenfalls den Kopf zu schütteln.
    Trurre stülpte die Lippen vor. »Nun ja, er ist nicht nur Hauslehrer«, gab er zu.
    Lluigolf atmete auf. »Leibwächter und Hauslehrer«, sagte er voller Überzeugung.
    Â»Nein. Hauslehrer, Barde und Hofnarr«, gab Trurre zurück.
    Â»Waaas?« Lluigolf verschlug es den Atem. Er sah zu Garness hinüber. Er und Hadmut standen dicht beieinander, ihre Hand lag auf seinem Arm, und er hatte sich etwas zu ihr hinuntergebeugt. Sie schienen in ein ernstes Gespräch vertieft zu sein. Lluigolf sah den Ausdruck in Hadmuts Gesicht und schnaufte leise. »Sie ist doch nicht etwa in ihn verliebt?«
    Trurre hob die Schultern. »Armes Ding«, sagte er ohne großes Mitgefühl. Er klopfte seine Pfeife aus und steckte sie ein. Dann beugte er sich vor und murmelte: »Du ärgerst dich über mich, lieber Freund – und du hast recht damit. Aber das hier ist eine reichlich verzwickte Angelegenheit, und ich kann dich nur bitten, uns zu verzeihen. Es ist an deiner Freundin, sich zu erklären. Bitte sie darum, aber sei ihr nicht gram, wenn sie es dir verweigert. Ich fürchte, sie hat sich da in etwas hineingeritten, aus dem sie nicht so leicht wieder herausfindet.« Er lehnte sich mit sorgenvoller Miene zurück.
    Garness kehrte an ihren Tisch zurück. Er blickte nachdenklich drein, aber als er Lluigolfs fragendes Gesicht sah, lächelte er strahlend und legte die Hand auf seine Schulter. »Nun, mein Bester«, sagte er. »Was wollen wir heute noch anstellen?«
    Lluigolf sah sich nach Hadmut um, konnte sie aber nirgendwo entdecken. »Wo ist sie?«, fragte er.
    Â»Sie ist gegangen. Hatte die Nase voll von unserer Gesellschaft. Wollte nach Hause.«
    Lluigolf stand hastig auf. »Seid mir nicht gram«, begann er, »aber ich möchte … wir können uns morgen wieder treffen, wenn es euch passt. Ich würde jetzt gerne …« Er deutete zur Tür, und Garness nickte mit mitleidiger Miene.
    Â»Einen Moment noch, mein stürmischer

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