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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gelöscht. Die Chimäre hat nicht versucht, dich daran zu hindern. Wenn sie Juni getötet haben, weil er sie beleidigt hatte, dann sollte man doch meinen, daß sie das, was du ihnen angetan hast, verärgert. Stattdessen ist dieses Hühnerwesen vor dir ebenfalls fortgelaufen.«
    »Ich weiß es nicht, Kahlan. Ich weiß keine Antwort darauf.«
    Sie sah ihm tief in die Augen und zögerte einen Moment. »Vielleicht haben sie dir aus dem gleichen Grund nichts angetan wie mir.«
    »Sie halten mich auch für ihre Mutter?«
    »Für ihren Vater«, sagte sie, unbewußt den dunklen Stein um ihren Hals liebkosend. »Ich benutzte den Bann, um dich am Leben zu halten, um zu verhindern, daß du in die Welt der Toten hinüberwechselst. Der Bann rief die Chimären auf den Plan, weil sie von der anderen Seite stammen und ebendiese Macht besitzen. Vielleicht halten sie uns, da wir beide betroffen sind, für Vater und Mutter – für ihre Eltern.«
    Richard sagte nachdenklich: »Schon möglich. Ich will nicht behaupten, es ist völlig ausgeschlossen, aber als ich spürte, daß sie in der Nähe waren, hatte ich das Gefühl, es steckte noch mehr dahinter – etwas, das mir die Haare zu Berge stehen ließ.«
    »Noch mehr? Was zum Beispiel?«
    »Es war der überwältigende Eindruck ihrer Gier, sobald sie in meine Nähe kamen, verbunden mit einem Gefühl übermächtigen Ekels.«
    Kahlan rieb sich die Arme. Die Vorstellung einer derart obszönen Bosheit mitten unter ihnen ließ sie erschaudern. Ein freudloses Lächeln, voller bitterer Ironie, huschte über ihr Gesicht.
    »Shota hat immer gesagt, wir würden ein Monster zeugen.«
    Richard legte ihr die Hand auf die Wange. »Irgendwann, Kahlan. Irgendwann.«
    Den Tränen nahe, ließ sie von seiner Hand ab, wich seinem Blick aus und starrte unverwandt zum Horizont. Sie räusperte sich und versuchte, ihre Stimme in die Gewalt zu bekommen.
    »Wenn die Magie schwindet, verliert wenigstens auch Jagang seine Helfer. Er kontrolliert die mit der Gabe Gesegneten, damit sie seine Armee unterstützen. Wenn ihm diese Fähigkeit verlorenginge, hätte das Ganze wenigstens etwas Gutes.
    Er hat sich eines dieser Zauberer bedient und versucht uns umzubringen. Er hat sich einer der Schwestern des Lichts bedienen können, um die Pest aus dem Tempel der Vier Winde hervorzuholen. Schwindet die Magie tatsächlich aufgrund der Chimären, dann wenigstens auch für Jagang.«
    Richard biß sich auf die Unterlippe. »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Wenn dieses Hühnerwesen Angst vor mir hatte, weil ich Subtraktive Magie besitze, dann dürfte Jagangs Kontrolle über die mit der Gabe Gesegneten nicht mehr funktionieren, andererseits…«
    »Bei den Gütigen Seelen«, sagte sie, wandte sich wieder zu ihm und hob den Kopf. »Die Schwestern der Finsternis. Sie sind vielleicht nicht damit geboren, aber sie wissen, wie man Subtraktive Magie benutzt.«
    Richard nickte, widerstrebend. »Ich fürchte, Jagang hat, wenn auch niemanden sonst, noch immer die Schwestern der Finsternis in seiner Gewalt. Ihre Magie wird funktionieren.«
    »Dann ruht unsere einzige Hoffnung auf Zedd und Ann. Hoffen wir, daß sie die Chimären aufhalten können.«
    Richard konnte sich selbst ihr zuliebe nicht zu einem Lächeln zwingen. »Wie denn? Keiner von ihnen kann Subtraktive Magie anwenden. Ihre Magie wird wie die aller anderen schwächer. Sie werden ebenso hilflos sein wie das ungeborene Kind, das sterben mußte. Ich bin sicher, sie sind fort, aber wohin?«
    Sie bedachte ihn mit einem Blick, ein Blick ganz Mutter Konfessor. »Hättest du dich an deine erste Gemahlin erinnert, als es angebracht war, hätten wir es Zedd erzählen können, Richard. Vielleicht hätte das etwas geändert. Jetzt haben wir die Gelegenheit verpaßt. Du hast dir einen sehr ungünstigen Zeitpunkt für deine Nachlässigkeiten ausgesucht.«
    Er wollte widersprechen, ihr erklären, es habe sich nichts geändert, ihr erzählen, sie irre sich, brachte es aber nicht über die Lippen. Sie irrte sich nicht. Zedd wäre allein in den Kampf gegen die Chimären gezogen. Richard fragte sich, ob sie zurückgehen und seinen Großvater suchen sollten.
    Schließlich ergriff sie seine Hand und liebkoste sie aufmunternd, anschließend führte sie ihn erhobenen Hauptes dorthin zurück, wo die anderen warteten. Ihr Gesicht war das einer Konfessor, bar jeder Gefühlsregung, erfüllt von Autorität.
    »Wir wissen noch nicht, was wir gegen sie unternehmen werden«, verkündete Kahlan,

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