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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Man glaubt, man könnte es, bis man es kommen sieht. Entweder findet man höher gelegenes Land, oder man stirbt.
    Diese Armee ist ganz genauso. Man kann sich nicht vorstellen, wie groß sie ist.«
    Als er die Angst in ihren Augen sah und hörte, wie niedergeschlagen ihre Worte klangen, bekam Richard eine Gänsehaut. Sie hatte kein Wort für diese Massen, aber das spielte keine Rolle. Er verstand, was sie ihm sagen wollte, so als leitete sie ihre Bilder und Eindrücke von der Imperialen Ordnung unmittelbar in seinen Verstand.
    »Du Chaillu, ich danke dir, daß du uns diese Informationen überbracht hast. Deine Worte haben möglicherweise vielen Menschen das Leben gerettet. Wenigstens wird man uns jetzt nicht mehr überraschen können – was leicht hätte passieren können. Danke.«
    »General Reibisch ist bereits auf dem Weg nach Osten, also haben wir wenigstens diesen Vorteil auf unserer Seite«, sagte Kahlan. »Wir müssen ihn umgehend benachrichtigen.«
    Richard nickte. »Wir können einen Umweg nach Aydindril machen, damit wir auf ihn stoßen und entscheiden können, was als nächstes zu tun ist. Außerdem können wir uns bei ihm mit Pferden versorgen. Dadurch werden wir letztlich sogar Zeit sparen. Ich wünschte nur, er wäre nicht so weit entfernt. Zeit ist von entscheidender Bedeutung.«
    Nach jener Schlacht, in der die d’Haranische Armee Jagangs riesige Eroberungsstreitmacht vernichtend geschlagen hatte, hatte Reibisch seine Armee abschwenken lassen und war in Eilmärschen nach Osten gezogen. Die D’Haraner waren im Begriff, zurückzukehren, um die aus der Alten Welt nach Norden führenden Straßen zu sichern, wo Jagang seine Truppen als Vorbereitung auf einen Einmarsch in die Midlands und möglicherweise nach D’Hara zusammengezogen hatte.
    »Angenommen, wir schaffen es, uns bis zu General Reibisch durchzuschlagen und ihn vor dem Anrücken der Armee Jagangs zu warnen«, schlug Cara vor, »dann könnten wir ihn bitten, seine Boten nach D’Hara zu entsenden, um Verstärkung anzufordern.«
    »Und unter anderem auch nach Kelton, Jara, Grennidon«, sagte Kahlan. »Bereits jetzt haben wir eine Reihe von Ländern mit stehenden Heeren auf unserer Seite.«
    Richard nickte. »Das klingt vernünftig. Wenigstens werden wir wissen, wo sie gebraucht werden. Ich wünschte nur, wir könnten Aydindril schneller erreichen.«
    »Macht das jetzt denn wirklich noch einen Unterschied?« fragte Kahlan. »Vergiß nicht, es geht um die Chimären, nicht um den Lauer.«
    »Möglicherweise hat es überhaupt keinen Sinn, Zedds Bitte zu erfüllen«, meinte Richard, »andererseits können wir das nicht mit Sicherheit wissen, oder? Vielleicht hat er uns über die Dringlichkeit unseres Auftrags die Wahrheit gesagt, das Ganze aber schlicht hinter dem Namen Lauer anstelle der Chimären verborgen.«
    »Wir könnten Jagang unterliegen, noch bevor die Chimären sich unserer bemächtigen können. Tot ist tot.« Kahlan entfuhr ein verzweifelter Seufzer. »Ich weiß nicht, was für ein Spiel Zedd spielt, aber mit der Wahrheit wäre uns besser gedient gewesen.«
    »Wir müssen auf jeden Fall nach Aydindril«, stellte Richard entschieden fest. »Darum allein geht es.«
    Sein Schwert befand sich in Aydindril.
    Ganz ähnlich, wie Cara ihn über die Bande spüren und Du Chaillu seinen Aufenthaltsort wittern konnte, war Richard zum Sucher ernannt worden und mit dem Schwert der Wahrheit verbunden. Er war der Klinge über die Bande verbunden. Ohne sie hatte er das Gefühl, als klaffte in seinem Innern eine Leere.
    »Du Chaillu«, fragte Richard, »als diese gewaltige Armee auf ihrem Weg nach Norden an euch vorüberzog…«
    »Ich habe nie behauptet, sie seien nach Norden gezogen.«
    Richard machte ein verdutztes Gesicht. »Aber … in diese Richtung müssen sie doch marschiert sein. Sie sind auf dem Weg in die Midlands – oder meinetwegen nach D’Hara. In beiden Fällen müßten sie in nördlicher Richtung marschieren.«
    Du Chaillu schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nein, sie ziehen nicht nach Norden. Sie sind südlich unseres Landes vorbeimarschiert, haben sich nahe der Küste gehalten, sind ihrem Verlauf gefolgt und marschieren jetzt in westlicher Richtung.«
    Richard starrte sie sprachlos an. »Nach Westen?«
    Kahlan ließ sich neben ihm auf die Knie. »Bist du ganz sicher, Du Chaillu?«
    »Ja. Wir haben sie beschattet. Wir haben nach allen Himmelsrichtungen Kundschafter ausgesandt, weil meine Visionen mich gewarnt haben, diese Männer seien

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