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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Entscheidungen, vor denen wir alle stehen, sowie die Chance, selbst über eure Zukunft zu entscheiden, zu begreifen.«
    Er winkte ihr zu, und Kahlan bahnte sich behutsam einen Weg durch das Gedränge strahlender Kinder, um sich neben ihn zu stellen. Sie hatte angenommen, sie könnten sich vor einem so großen Mann wie Richard in seinem schwarzgoldenen Anzug, der ihn noch eindrucksvoller erscheinen ließ, fürchten, stattdessen schmiegten sich viele von ihnen an ihn, als wäre er ein Lieblingsonkel.
    Es war das weiße Kleid der Mutter Konfessor, das ihnen Angst machte, denn wie die meisten Menschen in den Midlands waren sie von Geburt an vor der Mutter Konfessor und ihrer Kraft gewarnt worden. Sie machten ihr Platz, wobei sie ihr Möglichstes taten, nicht mit ihrem weißen Kleid in Berührung zu kommen, gleichzeitig aber in Richards Nähe zu bleiben. Kahlan sehnte sich danach, zu erleben, wie sie sich um sie genauso scharten wie um Richard, doch sie verstand. Sie hatte ihr ganzes Leben lang verstanden.
    »Die Mutter Konfessor und ich haben geheiratet, weil wir einander lieben. Aber wir lieben auch die Völker der Midlands und D’Hara. So wie wir in der Ehe vereint sein wollten, um uns auf eine gemeinsame Zukunft freuen zu können, so wollen wir das Volk Anderiths mit uns und den anderen Völkern der Midlands vereint sehen, damit wir gemeinsam in eine starke und gesicherte Zukunft schreiten können, die euch und euren Kindern die Hoffnung auf ein besseres Leben garantiert.
    Aus der Alten Welt marschiert die Tyrannei heran. Die Imperiale Ordnung will euch zu Sklaven machen. Sie lassen euch keine andere Wahl, als euch entweder zu unterwerfen oder zu sterben. Nur wenn ihr euch uns anschließt, werdet ihr eine Chance haben, in Sicherheit zu leben.
    Die Mutter Konfessor und ich sind überzeugt, wenn wir die Völker der Midlands und D’Haras vereinen und alle wie ein Mann zusammenstehen, um unsere Freiheit zu bewahren, dann wird es uns gelingen, diese Bedrohung für unser Zuhause und unsere Sicherheit … und die Zukunft unserer Kinder zurückzuschlagen.
    Unterwerfen wir uns aber ängstlich der Tyrannei, werden wir nie wieder Gelegenheit bekommen, flügge zu werden. Nie wieder werden sich unsere Seelen stolz auf dem Wind der Hoffnung in die Höhe schwingen. Niemand wird Gelegenheit erhalten, in Frieden eine Familie zu gründen, oder davon träumen können, seinen Kindern werde es eines Tages besser gehen.
    Wenn wir uns der Imperialen Ordnung nicht entgegenstemmen, werden wir im Schatten der Sklaverei dahinvegetieren. Wenn es so weit kommt, werden wir auf ewig in die Finsternis der Unterdrückung hinabsteigen.
    Deshalb sind wir gekommen, um zu euch zu sprechen. Wir vertrauen darauf, dass ihr euch auf unsere Seite stellt, dass ihr euch auf die Seite aller friedliebenden Menschen schlagt, gemeinsam mit denen, die wissen, dass die Zukunft strahlend und voller Hoffnung sein kann.
    Ihr müsst euch uns anschließen und einen Kreis machen, um damit unseren Bund für die Freiheit zu bekräftigen.«
    Wie seit Wochen schon hörte Kahlan zu, wie Richard aus voller Überzeugung davon sprach, was es bedeutete, sich ihnen und der Sache der Freiheit anzuschließen.
    Anfangs waren die Menschen angespannt und vorsichtig. Bald jedoch hatte Richard die meisten überzeugt. Er brachte sie zum Lachen und anschließend an den Rand der Tränen, als er in ihnen die Sehnsucht weckte, sich die Freiheit zu nehmen und Größe zu wagen, indem er ihnen aufzeigte, wie einfach sie zu Macht und Einfluss gelangen konnten, wenn man ihnen und ihren Kindern erlaubte zu lernen und zu lesen.
    Anfangs reagierten die Menschen nervös darauf, bis Richard es mit Worten ausdrückte, die sie verstanden: ein Brief, den man an die anderswo lebenden Eltern schrieb, oder an ein Kind, das ausgezogen war, sich auf die Suche nach einem besseren Leben zu machen. Er brachte sie dazu, den Wert des Wissens zu erkennen und wie es ihr Leben auf sinnvolle Weise verändern konnte, indem es ihnen die Aussicht auf bessere Arbeit gab oder darauf, in ihrer gegenwärtigen Stellung mehr zu erreichen.
    »Die Imperiale Ordnung dagegen wird euch das Lernen nicht erlauben, denn Wissen ist für Tyrannen eine Gefahr. Wer danach trachtet, euch zu beherrschen, der muss das Wissen unterdrücken, denn Menschen mit der Fähigkeit zu begreifen sind Menschen, die gegen die Ungerechtigkeit der Elite aufbegehren werden.
    Ich möchte, dass alle lernen, damit jeder selbst entscheiden kann, was er will. Das

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