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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Spielernatur, Captain Meiffert? Könntet Ihr so einfach um das Leben dieser Männer wetten?«
    Das Getöse ebbte ab, als der Regen ein wenig nachließ. Draußen vor dem Zelt liefen Männer vorüber und brachten den Pferden Futter. Größtenteils lag das Lager in völliger Dunkelheit, Feuer waren verboten, es sei denn, sie waren unentbehrlich.
    »Dem kann ich nichts entgegensetzen.« Kahlan hob die Hände und ließ sie enttäuscht in den Schoß zurückfallen. »Aber Jagang ist auf dem Weg hierher. Wenn wir die Menschen nicht für unsere Sache gewinnen, damit sie ihm Widerstand leisten, wird er Anderith erobern. Anschließend wird er unbesiegbar hinter den Dominie Dirtch stehen und kann nach Belieben in die Midlands vorstoßen und uns ausbluten.«
    Richard lauschte auf das Trommeln des Regens auf dem Zeltdach und auf das Plätschern draußen vor dem offenen Eingang. Es klang nach jener Sorte Dauerregen, der sie die ganze Nacht begleiten würde.
    Richard senkte die Stimme. »Meiner Meinung nach haben wir nur eine Möglichkeit. Wir müssen noch einmal in die Bibliothek auf dem Anwesen zurück und sehen, ob wir irgend etwas Brauchbares finden können.«
    »Bislang war das nicht der Fall«, meinte Kahlan.
    »Und da die Verantwortlichen sich jetzt gegen uns stellen«, meinte Captain Meiffert, »könnten sie sich womöglich dagegen sträuben.«
    Richard ballte seine Hand auf dem Tisch zur Faust und blickte dem Mann fest in seine blauen Augen. Wieder einmal wünschte Richard, er hätte das Schwert der Wahrheit bei sich.
    »Wenn es dazu kommt, Captain, dann seid Ihr und Eure Männer aufgefordert, das zu tun, wofür Ihr unablässig übt. Wenn sie sich sträuben, werden wir, falls nötig, jeden niedermetzeln, der einen Finger gegen uns erhebt, und anschließend das Gebäude dem Erdboden gleichmachen. Allerdings müssen wir vorher die Bücher von dort entfernen.«
    Erleichterung entspannte die Gesichtszüge des Mannes. Offenbar befürchteten die D’Haraner, Richard könnte entschlossenem Handeln abgeneigt sein. Captain Meiffert schien beruhigt, als er dies nicht bestätigt fand.
    »Jawohl, Lord Rahl. Die Männer werden morgen früh bereitstehen, wann immer Ihr so weit seid.«
    Beunruhigend war Kahlans Einwand, auf dem Anwesen könnte sich möglicherweise nichts von Wert befinden. Richard erinnerte sich noch an die Bücher in der Bibliothek. Er konnte sich zwar keine einzelnen Informationen mehr ins Gedächtnis rufen, aber an die Themen erinnerte er sich gut genug, um zu wissen, dass die Chance, die Antwort zu finden, gering war. Trotzdem war es die einzige Chance, die sie hatten.
    »Bevor ich aufbreche« – Captain Meiffert zog einen Zettel aus seiner Tasche –, »dachte ich, Ihr solltet wissen, dass eine Reihe von Personen um eine Audienz ersucht hat – sobald Ihr Zeit für dergleichen habt, Lord Rahl. Meist waren es Kaufleute, die Auskünfte wünschten.«
    »Danke, Captain, aber jetzt habe ich keine Zeit.«
    »Verstehe, Lord Rahl. Ich war so frei, ihnen genau das mitzuteilen.« Er hantierte mit seinen kleinen Zetteln herum. »Eine von ihnen war eine Frau.« Er kniff im schwachen Kerzenschein die Augen zusammen, um den Namen entziffern zu können. »Franca Gowenlock. Sie behauptete, es sei äußerst wichtig, wollte aber weiter nichts sagen. Sie hat fast den ganzen Tag gewartet. Schließlich meinte sie, sie müsse zurück nach Hause, würde aber morgen noch einmal herkommen.«
    »Wenn es wirklich so wichtig ist, wird sie wieder kommen, dann spreche ich mit ihr.«
    Richard warf einen Blick auf Du Chaillu, um zu sehen, wie sie sich fühlte. Kahlans Zuwendung schien sie zu beruhigen.
    Hinter ihm entstand plötzlich ein Tumult. Der Captain kippte, wie von Magie gefällt, mit einem Aufschrei nach hinten. Die Kerze begann wild zu flackern, als ein plötzlicher Luftzug ins Zeltinnere drang, erlosch aber nicht.
    Als er hinter sich einen dumpfen Schlag hörte, wirbelte Richard herum. Die Kerze tanzte über die Platte des schwankenden Tisches bis kurz vor die Kante.
    Ein riesiger Rabe war ungeschickt und mit lautem Krachen auf der Tischplatte gelandet.
    Richard wich überrascht zurück, zog im Aufstehen sein Schwert und wünschte sich ein weiteres Mal, es wäre das Schwert der Wahrheit mit der ihm innewohnenden Magie. Kahlan und Du Chaillu waren im Nu auf den Beinen.
    Der Rabe hatte etwas Schwarzes in seinem Schnabel. In all dem Durcheinander – dem Durchzug, der beinahe umgestürzten Kerze, dem Flackern der Flamme, dem Wanken des

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