Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
hier« – er deutete auf die Banne, die überall auf den Fußboden gezeichnet waren – »uns davon unterrichten. Sobald sie dies tun, kann ich die Gegenbanne aussprechen.
    Bis dahin ist die Burg der Zauberer angreifbar. Sollten die magischen Schilde der Burg versagen, wäre es möglich, daß außergewöhnlich mächtige und gefährliche Dinge von dort entwendet werden. Sobald ich die Kraft der Magie wiederhergestellt habe, könnten diese Dinge dann gegen uns benutzt werden.«
    »Weißt du, in welchem Ausmaß die Magie der Burg schwinden wird?«
    Zedd schüttelte verzweifelt den Kopf. »Etwas Vergleichbares ist noch nie passiert. Ich vermag die genaue Abfolge nicht vorauszusagen, aber ich bin sicher, daß die gesamte Magie verlorengehen wird. Für uns ist es wichtig, daß du in der Burg bleibst und sie wie geplant beschützt. Ann und ich werden nachkommen, sobald die Angelegenheit erledigt ist. Wir zählen auf dich. Kannst du das für mich tun, mein Junge?«
    Richards Augen funkelten, er nickte und ergriff die Hand seines Großvaters. »Selbstverständlich. Du kannst dich auf mich verlassen.«
    »Versprich es mir, Richard. Versprich mir, daß du die Burg der Zauberer aufsuchen wirst.«
    »Ich verspreche es.«
    »Wenn nicht«, warnte Ann mit gesenkter Stimme, »könnte Zedds optimistische Einschätzung, er werde schon zurechtkommen … einen Riß bekommen.«
    Zedds Brauen zogen sich zusammen. »Ann, wie du es sagst, klingt es, als…«
    »Nenn mich eine Lügnerin, wenn ich nicht die Wahrheit spreche.«
    Zedd legte den Handrücken über seine Augen und schwieg. Ann drehte den Kopf, bis sie Richard in die Augen sehen konnte.
    »Habe ich mich unmißverständlich ausgedrückt?«
    Er mußte schlucken. »Ja, Ma’am.«
    Zedd griff nach Richards tröstender Hand. »Die Angelegenheit ist wichtig, Richard, trotzdem solltest du auf dem Weg dorthin nichts übereilen.«
    Richard lächelte. »Verstehe. Zügiges Reisen, nicht verantwortungslose Hast bringt dich an dein Ziel.«
    Zedd brachte ein leises, stillvergnügtes Lachen zustande. »Dann hast du also doch zugehört, als du noch klein warst.«
    »Immer.«
    »Dann hör auch jetzt zu.« Abermals löste sich der astdürre Finger aus seiner erschlafften Faust. »Du darfst kein Feuer machen. Möglicherweise ist der Lauer in der Lage, dich über Feuer aufzuspüren.«
    »Wie das?«
    »Wir nehmen an, daß der Bann mit Hilfe des Feuerscheins suchen kann. Er wurde auf dich angesetzt, also vermag er mit Hilfe von Feuer nach dir zu suchen. Halte dich von Feuer fern. Und von Wasser ebenfalls. Wenn du einen Fluß durchwaten mußt, benutze, wenn irgend möglich, eine Brücke, selbst wenn dich das zu einem Umweg von mehreren Tagen zwingt. Überquere Flüsse auf einem Baumstamm, schwinge dich an einem Seil hinüber oder springe, wenn du kannst.«
    »Soll das heißen, wir riskieren wie Juni zu enden, wenn wir uns in die Nähe von Wasser begeben?«
    Zedd nickte. »Tut mir leid, dir die Sache dadurch zu erschweren, aber die Angelegenheit ist gefährlich. Der Lauer hat es auf dich abgesehen. Du bist nur dann sicher – wir alle sind nur dann sicher –, wenn es dir gelingt, die Burg zu erreichen und dieses Fläschchen zu zerbrechen, bevor der Lauer dich aufspürt.«
    Richard lächelte, nach wie vor frohen Mutes. »Wir werden Zeit sparen – wenn wir weder Feuerholz sammeln noch uns waschen müssen.«
    Wiederum entfuhr Zedd ein stillvergnügtes Lachen. »Eine sichere Reise, Richard. Dir auch, Cara. Paß gut auf Richard auf.« Er griff mit seinen astdürren Fingern nach Kahlans Hand. »Und dir ebenfalls, meine frischgebackene Enkeltochter. Ich liebe dich von ganzem Herzen. Paßt auf euch auf und bleibt gesund. Ich werde euch aufsuchen, sobald wir in Aydindril eintreffen, dann werden wir uns abermals an unserer Gesellschaft erfreuen. Wartet in der Burg auf uns.«
    Kahlan ergriff seine knochigen Finger mit beiden Händen und mußte ihre Tränen unterdrücken. »Ganz bestimmt. Wir werden dort sein und auf euch warten. Dann werden wir wieder zusammen sein wie eine Familie.«
    »Eine sichere Reise, euch allen«, sagte Ann. »Mögen die Guten Seelen stets mit euch sein. Unser Glaube und unsere Gebete werden ebenfalls mit euch sein.«
    Richard bedankte sich mit einem Nicken und wollte aufstehen, hielt dann aber inne. Er schien einen Augenblick lang über etwas nachzudenken, schließlich sprach er mit leiser Stimme.
    »Zedd, während all der Jahre, in denen ich heranwuchs, hatte ich keine Ahnung, daß du

Weitere Kostenlose Bücher