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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wurde respektiert.
    Außerdem war es nicht mehr so wie früher, als es gefährlich sein konnte, in der Armee zu sein. Nicht, seit es die Dominie Dirtch gab. Sollten die Dominie Dirtch je entfesselt werden, konnten sie jeden Gegner in die Knie zwingen, ohne daß die Armee kämpfen mußte. Zum Glück hatten die Anderier die Verantwortung über die Dominie Dirtch und würden sich einer solchen Waffe nur zur Wahrung des Friedens bedienen – und niemals, um absichtlich jemandem Schaden zuzufügen.
    Die Dominie Dirtch waren das einzige, was die Anderier von den Hakeniern übernommen hatten. Das anderische Volk wäre niemals imstande gewesen, aus eigener Kraft etwas Derartiges zu ersinnen – sie waren einfach nicht zu jenen widerwärtigen Überlegungen fähig, die erforderlich gewesen sein mußten, sich eine solche Waffe auszudenken. Nur Hakenier hatten eine Waffe von derart vollkommener Bosheit entwickeln können.
    »Vielleicht kann ich auch darauf hoffen, daß man mich zum Arbeiten hierherschickt, so wie dich«, fügte Beata hinzu.
    Snip hob den Kopf. Sie starrte zu den Fenstern im dritten Stock hinauf. Fast wäre ihm eine Bemerkung herausgerutscht, doch stattdessen schloß er den Mund. Den Blick auf die Fenster gerichtet, fuhr sie fort: »Er kam einmal in Ingers Laden, dabei bin ich ihm leibhaftig begegnet. Bertrand – ich meine Minister Chanboor, ist ein sehr viel reizvollerer Anblick als Inger, der Metzger.«
    Snip wußte nicht, wie man solche Dinge bei einem Mann beurteilte. Das Getue, das Frauen angesichts von Männern veranstalteten, die er unansehnlich fand, war ihm ein Rätsel. Minister Chanboor war groß und früher vielleicht einmal gutaussehend gewesen, bekam jedoch in seinem dunklen anderischen Haar die ersten grauen Strähnen. Sämtliche Frauen in der Küche tuschelten kichernd über diesen Mann. Sobald er den Raum betrat, wurden einige von ihnen rot und mußten sich seufzend das Gesicht fächern. Snip fand ihn abstoßend alt. »Alle sagen, der Minister sei ein überaus charmanter Mann. Siehst du ihn manchmal? Oder unterhältst du dich mit ihm? Ich habe gehört, er unterhält sich mit Hakeniern wie mit ganz normalen Menschen. Alle loben ihn in den höchsten Tönen. Ich habe Anderier sagen hören, er werde eines Tages Herrscher werden.«
    Snip lehnte sich gegen den Karren. »Ich habe ihn ein paarmal gesehen.« Er gab sich nicht die Blöße, ihr zu erzählen, daß Minister Chanboor ihn einmal geohrfeigt hatte, weil er ein stumpfes Buttermesser genau neben den Fuß des Ministers hatte fallen lassen. Er hatte den Klaps verdient. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, sah sie noch immer hoch zu den Fenstern. Snip starrte auf die Spuren im feuchten Staub. »Jeder mag und respektiert den Minister für Kultur. Es erfüllt mich mit Freude, für einen so noblen Mann arbeiten zu können, auch wenn ich unwürdig bin. Es ist ein Beweis für sein edelmütiges Herz, daß er Hakeniern Arbeit gibt, damit wir nicht verhungern müssen.«
    Plötzlich sah Beata sich befangen um und wischte sich die Hände an ihrem Rock ab. Er unternahm einen weiteren Versuch, sie von seinen ehrenvollen Absichten zu überzeugen.
    »Eines Tags hoffe ich ebenfalls Gutes tun zu können. Etwas zur Gemeinschaft beizutragen. Den Menschen zu helfen.« Beata nickte anerkennend. Er fühlte sich durch diese Anerkennung ermutigt. Snip hob das Kinn.
    »Eines Tages hoffe ich, daß meine Schuld abgetragen ist und ich mir ein ›Sir‹ vor dem Namen verdient habe. Dann möchte ich nach Aydindril reisen, zur Burg der Zauberer, und die Zauberer bitten, mich zum Sucher zu ernennen und mir das Schwert der Wahrheit zu überreichen, damit ich zurückkehren, das Volk der Anderier beschützen und Gutes tun kann.«
    Beata sah ihn erstaunt an. Dann lachte sie.
    »Du weißt ja nicht einmal, wo Aydindril liegt, geschweige denn, wie weit es bis dahin ist.« Sie schüttelte, unterbrochen von Lachanfällen, den Kopf.
    Dabei wußte er ganz genau, wo Aydindril lag. »Im Norden und Osten«, meinte er kleinlaut.
    »Es heißt, das Schwert der Wahrheit sei ein Gegenstand der Magie. Magie ist schlecht, schmutzig und böse. Was weißt du schon von Magie?«
    »Na ja … wahrscheinlich gar nichts…«
    »Du hast nicht die geringste Ahnung von Magie. Oder von Schwertern. Wahrscheinlich würdest du dir selbst den Fuß abschneiden.« Sie beugte sich über den Karren, hob den Korb mit Tauben und ein weiteres Netz mit Junghühnern heraus und begab sich zur Küche.
    Snip wäre am liebsten im

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