Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
»Zieh das Kleid an, wenn du der Meinung bist, es sei schicklich. Ich verlasse mich auf dein Urteilsvermögen.«
    Nachdem die Angelegenheit geklärt war, schob sie ihn in Richtung Ankleidezimmer. »Jetzt komm, zieh dich um. Mach dich fertig. Du wirst der bestaussehende Mann dort sein, das weiß ich ganz sicher. Sollte irgend jemand Grund zur Eifersucht haben, dann ich, denn all die anderen Frauen werden grün vor Neid werden, weil ich den besten Fang bei Hofe gemacht habe, und du wirst es sein, dem man tuschelnd Angebote macht.«
    Er drehte sie herum, packte sie bei den Schultern und wartete, bis sie ihm in die Augen sah. »Halte dich unbedingt von einem Mann namens Stein fern – Bertrands Ehrengast. Kokettiere mit deinem … deinem neuen Kleid nicht vor seinen Augen herum. Verstanden?«
    Sie nickte. »Woran werde ich ihn erkennen?«
    Er ließ ihre Schultern los und richtete sich auf. »Das wird nicht schwer sein. Er trägt einen Übermantel aus menschlichen Skalps.«
    Teresa erschrak. »Nein.« Sie beugte sich näher. »Ist es der, von dem du mir erzählt hast, der von jenseits der Wildnis im Süden angereist ist? Aus der Alten Welt? Der gekommen ist, um unsere zukünftigen Untertanenpflichten zu erörtern?«
    »Ja. Halte dich von ihm fern.«
    Angesichts derart erschreckender Neuigkeiten kniff sie abermals die Augen zusammen. »Wie erfrischend. Meines Wissens hat hier noch niemand einen so interessanten Fremden kennengelernt. Er muß sehr bedeutend sein.«
    »Er ist ein wichtiger Mann, ein Mann, mit dem wir geschäftliche Dinge besprechen werden, daher möchte ich ihn nicht in Streifen schneiden müssen, nur weil er versucht hat, dich in sein Bett zu kriegen. Wertvolle Zeit ginge verloren, wenn wir warten müßten, bis der Kaiser einen neuen Beauftragten aus der Alten Welt schickt.«
    Das war keine eitle Prahlerei, und das wußte sie auch. Mit dem Studium des Schwertes beschäftigte er sich ebenso ernsthaft wie mit dem Gesetz. Dalton vermochte einen Floh auf einem Pfirsich zu enthaupten, ohne dessen Flaum durcheinanderzubringen.
    Teresa mußte schmunzeln. »Er braucht mich ja nicht anzusehen, und allein schlafen muß er ohnehin ganz sicher nicht. Die Frauen werden sich um die Gelegenheit schlagen, einem so unerhörten Mann Gesellschaft leisten zu können. Menschliche Skalps…« Sie schüttelte den Kopf über einen derart wunderlichen Einfall. »Die Frau, die es schafft, in seinem Bett zu landen, wird auf Monate ganz oben auf jeder Gästeliste stehen.«
    »Vielleicht möchten sie ein hakenisches Mädchen einladen, das ihnen erklärt, wie aufregend und großartig es war«, fauchte Dalton.
    »Ein hakenisches Mädchen?« tat Teresa den absonderlichen Einfall mit einem Stöhnen ab. »Das glaube ich kaum. Hakenische Mädchen zählen bei diesen Frauen nicht.«
    Sie wandte sich erneut dem wichtigeren Teil seiner Neuigkeit zu. »Dann ist also noch keine Entscheidung gefallen? Wir wissen immer noch nicht, ob Anderith bei den Midlands bleiben wird oder ob wir mit ihnen brechen und uns Kaiser Jagang aus der Alten Welt anschließen?«
    »Richtig, wir wissen noch nicht, was werden wird. Die Direktoren sind darin geteilter Meinung. Stein ist eben erst eingetroffen, um zu sagen, was er auf dem Herzen hat.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen flüchtigen Kuß. »Ich werde mich von dem Mann fernhalten. Während du hilfst, das Schicksal Anderiths zu beschließen, werde ich dir wie immer den Rücken frei und meine Ohren offen halten.«
    Sie machte einen Schritt Richtung Schlafzimmer, drehte sich aber noch einmal zu ihm um. »Wenn der Mann gekommen ist, um seine Sicht der Dinge darzulegen…« Plötzlich dämmerte so etwas wie Erkenntnis in ihren dunklen Augen. »Dalton, heute abend wird der Herrscher hier sein, nicht wahr? Der Herrscher höchstpersönlich wird bei dem Fest zugegen sein.«
    Dalton ergriff ihr Kinn mit seinen Fingerspitzen. »Eine kluge Frau ist die beste Verbündete, die ein Mann sich wünschen kann.«
    Lächelnd ließ er sich an seinen kleinen Fingern ins Ankleidezimmer ziehen. »Ich habe den Mann nur von weitem gesehen. O Dalton, du bist unglaublich, mich an einen Ort zu bringen, wo ich Gelegenheit erhalten werde, mit dem Herrscher höchstpersönlich an einem Tisch zu sitzen.«
    »Denk einfach daran, was ich gesagt habe, und halte dich von Stein fern, es sei denn, ich bin in deiner Nähe. Das gleiche gilt übrigens für Bertrand. Ich bezweifle allerdings, daß er es wagen würde, mir in die

Weitere Kostenlose Bücher