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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nicht zurechtfand.
    Er schüttelte den Kopf und schritt wieder neben ihr her. » Isa, was sind die Ewiglichen eigentlich?«, fragte er.
    » Ich glaube, diese Frage kann dir niemand außer den Ewiglichen selbst beantworten. Schon viele haben versucht, es in Erfahrung zu bringen. Wenn ich in einer der größeren Städte einen Stein in eine beliebige Richtung werfe, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich einen Theologen oder Gelehrten treffe, der die Antwort zu kennen glaubt.«
    » Und was glaubst du ?«
    Zuerst gab sie keine Antwort darauf. » Sie sind Götter«, sagte sie schließlich. » Was sollten sie sonst sein?«
    » Ein Gott wäre nicht unter meinem Schwert gefallen«, wandte Siris ein. » Selbst wenn sein Tod nicht von Dauer ist. Wenn sie wirklich Götter wären, könnte kein Sterblicher gegen sie kämpfen und gewinnen.«
    Sie erwiderte nichts darauf, aber er bemerkte, dass sie ihm einen nachdenklichen Blick schenkte.
    » Vielleicht ist gar nichts an ihnen besonders«, fuhr er fort, » außer ihrem Wissen. Sie wissen Dinge – zum Beispiel wie man die Ringe richtig einsetzt und wie man die Menschen manipuliert.«
    » Und wie man das Altern aufhält?«, fragte sie skeptisch. » Und wie man wieder ins Leben zurückkehrt, wenn man umgebracht wurde?«
    » In unserem Nachbarort«, sagte Siris, » gab es einen sehr gelehrten Arzt. Er war von einem Arzt ausgebildet worden und dieser von einem anderen Arzt vor ihm. Dieser Mann konnte eine Mutter – und das Kind – auch dann noch retten, wenn die anderen Heiler schon der Meinung waren, sie seien beide verloren. Vielleicht ist es so etwas. Wenn man die richtigen Kenntnisse besitzt, kann man Dinge tun, die von den anderen als Wunder angesehen werden.«
    » Nein«, sagte Isa leise. » Es steckt mehr dahinter. Bei den Ewiglichen geht es um mehr als nur um Kenntnisse. Ich …«
    Sie wurde durch einen Schrei unterbrochen. Beide wirbelten herum. Das Schreien hielt an, und Siris glaubte darin einen Hilferuf zu erkennen.
    » Kommt das von …«, begann er.
    » Von dem Ort, den ich für einen Hinterhalt angesehen habe?«, beendete Isa den Satz für ihn. » Ja. Anscheinend war jemand anderes nicht klug genug, ihn zu meiden. Ich schlage vor, wir warten ein wenig ab und beobachten die Lage, auch wenn ich vermute, dass du unbedingt dem Narren helfen willst, der …«
    Siris hörte den Rest ihrer Worte nicht mehr, denn er rannte bereits auf die Schreie zu.

6
    S iris stürmte an das felsige Ufer des Flusses. Stromabwärts hörte er lautes Platschen.
    Da! , dachte er und rannte auf eine Gruppe von Teuflern mit blassgelber Haut und hervorstehenden Knochen zu. Sie jaulten und umgaben eine einzelne Gestalt, die in das seichte Wasser gefallen war, als sie den Strom zu durchqueren versucht hatte. Der Reisende trug eine braune Robe; ansonsten konnte Siris nicht viel von ihm erkennen.
    Es waren vier Teufler. Konnte er es mit vieren gleichzeitig aufnehmen? Es gab keinen Grund zu der Annahme, dass wilde Teufler den Ehrenkodex der Aegis beachteten. Aber mir bleibt keine andere Wahl , dachte er.
    Siris wirbelte herum und zog die Klinge der Unendlichkeit. Der Bambus raschelte und fiel zu Boden, als Siris zwei Dutzend Stäbe durchhackte. Dieses Geräusch schreckte die Teufler auf, und sie wandten sich ihm zu. Einer von ihnen hob die Schnauze und schnüffelte. Der arme Reisende kroch hinter einigen Felsen in Deckung.
    Die vier Teufler schlichen auf Siris zu. Der erste grunzte etwas, und die übrigen teilten sich auf und wollten Siris umzingeln. Er packte seine Klinge und trat in den seichten Fluss. Das Wasser reichte ihm nur bis zu den Waden. Wenn er umzingelt werden sollte, würde ihn das Platschen vor den Wesen warnen, die sich ihm von hinten näherten.
    Die Teufler waren allesamt von der gleichen Art. Sie grunzten und jaulten, anstatt zu sprechen, aber sie trugen grobe Rüstungen und hatten Schwerter. Ihre Gesichter waren eingefallen und skelettartig. Er konnte sie nicht anhand ihres Äußeren auseinanderhalten, aber der Anführer trug eine lederne Rüstung, die blutrote Flecken aufwies. Er trat nun unmittelbar vor Siris in den Fluss, und einen Augenblick sah es so aus, als würde er doch dem uralten Ideal folgen.
    Dann machte der Anführer ein Handzeichen, und die anderen drei stürzten sich in den Fluss und griffen an. Aus der Ferne drang weiteres Jaulen und Rascheln aus dem Bambuswald. Die Verstärkung war auf dem Weg. Großartig .
    Siris nahm seine Kampfstellung ein und versuchte alle vier im

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