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Die Seele des Königs (German Edition)

Die Seele des Königs (German Edition)

Titel: Die Seele des Königs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Auge zu behalten – oder zumindest auf sie zu lauschen. Das kalte Bergwasser umspülte eisig seine Knöchel und drang in die Stiefel ein. Etwas an dieser Situation kam ihm plötzlich bekannt vor.
    Ich bin noch nie in einer solchen Lage gewesen , dachte er, als er mit seinem Schwert nach einem der Teufler schlug, der auf ihn zuzustürzen versuchte. Das Untier wich im Wasser zurück und knurrte.
    Siris’ ganze Ausbildung hatte sich auf das Austragen von Duellen konzentriert. Dennoch war an diesem größeren Kampf etwas Vertrautes … so wie es in der Burg gewesen war, als er sich den beiden Golems gegenübergesehen hatte. Da war etwas in seinem Innern. Wenn er es nur hervorholen könnte …
    Die Teufler griffen an, und er schüttelte seinen Tagtraum ab. Siris sprang vor und stellte sich dem ersten, der den anderen einen oder zwei Atemzüge voraus war.
    Er schlug dem Teufler das Schwert aus der Hand und rammte ihm seine eigene Waffe in die Brust. Hinter ihm plätscherte es. Siris riss das Schwert heraus, schrie, wirbelte herum und hackte einem Teufler, der ihn angreifen wollte, den Arm ab. Das Blut des Untiers war genauso rot wie das eines Menschen.
    Bleib in Bewegung. Bleib in Bewegung . Platschen und Jaulen, Schreie des Schmerzes und der Wut. Ein dritter Teufler rannte von der Seite auf ihn zu, die Siris absichtlich schutzlos gelassen hatte. Als die Kreatur auf ihn einhieb, schnippte er mit den Fingern und rief dadurch den Schild des Gottkönigs in einem Lichtblitz herbei. Der Teufler riss die Augen weit auf, als sein Schwert von Stahl abgefangen wurde.
    Siris drückte die Waffe der Bestie beiseite und rammte ihm seine Klinge in den Hals.
    Nun war Siris’ Rücken völlig ungeschützt. Es gab keine Möglichkeit mehr, den vierten Teufler rechtzeitig aufzuhalten. Siris wirbelte herum und erwartete jeden Augenblick, den Schlag zu spüren.
    Doch stattdessen sah er, wie der Teufler ausschlug und das Wasser aufspritzte. Eine Gestalt in einem langen schwarzen Mantel hing an seinem Rücken und hatte die Hände um seinen Hals gelegt. Der Teufler versuchte stehen zu bleiben, und Isa fluchte und trat ihm in die Kniekehlen. Gemeinsam fielen sie ins Wasser. Die Kreatur schnaufte.
    » Alle Achtung«, meinte Siris.
    » Wenn du … fertig mit deinem Bewundern bist …«, sagte Isa angestrengt, » könntest du dann bitte dieses Ding erledigen? «
    Siris sprang vor und stieß dem Teufler das Schwert in die Brust. Isa rollte von ihm herunter, und Wasser überströmte sie. Sie prustete. » Verdammt«, sagte sie, » diese Dinger sind stark .«
    Siris half ihr auf die Beine, und sie zog ihren Mantel aus. Er war so nass, dass er schmatzende Geräusche von sich gab, wenn sie sich bewegte. Sie ließ ihn fallen und davonschwimmen; dann fischte sie eins der Schwerter aus dem Wasser. Das Jaulen der anderen Teufler kam näher. Eine Sekunde später drangen acht von ihnen auf die kleine Lichtung.
    » Die Hölle soll uns holen«, flüsterte Siris.
    » Ich glaube, ich hatte dich gewarnt, dass das hier der perfekte Ort für einen Hinterhalt ist«, sagte Isa. Ihre Zähne klapperten, als sie ihr Schwert hob.
    » Das hast du.«
    » Dann kann ich ja wenigstens in der Gewissheit sterben, dass ich recht hatte. Und natürlich werde ich dich mit meinem letzten Atemzug verfluchen.«
    Siris lächelte schwach, als die Neuankömmlinge ausschwärmten und die Leichname der Gefallenen sowie das rote Blut im Wasser sahen. Einer der Teufler – derjenige, dem er den Arm abgeschlagen hatte – war inzwischen ans Ufer gekrochen. Ein Neuankömmling tötete ihn durch einen Schlag gegen den Kopf; dabei grinste er höhnisch.
    » Anscheinend war dieser um Hilfe rufende Knabe nur das Mittel, uns hierherzulocken«, sagte Isa. » Bald werde ich richtig wütend auf dich sein.«
    » Bist du es etwa noch nicht?«
    » Es ist mir zu kalt, um richtig wütend zu sein. Müssen wir wirklich im Fluss kämpfen?«
    » Ich hatte einfach das Gefühl, dass es so sein muss«, sagte Siris, als die Teufler näher kamen. Ihr Jaulen wurde immer aufgeregter. Offenbar gefiel es ihnen nicht, bei einem einfachen Hinterhalt so viele Opfer beklagen zu müssen. » Ich glaube nicht, dass der Knabe, den wir gerettet haben, zu ihnen gehört.« Siris konnte ihn kaum erkennen; er sah nur eine Gestalt in einer Robe, die noch immer hinter den Felsen kauerte.
    » Das ist doch wenigstens etwas. Ich … ich kann nicht besonders gut mit dem Schwert umgehen. Mit einem von diesen Kerlen komme ich aber vielleicht

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