Die Seele des Königs (German Edition)
gemacht«, sagte Isa nachdenklich, als sie auf dem Pferd saß. » Bärtchen … das könnte etwas mit dem Schwert zu tun haben.«
Er umrundete einen moosbedeckten Baumstumpf.
» Allerdings.«
Sie hob eine Braue und sah ihn vom Pferderücken herunter an.
» Ich … äh … habe etwas von den Wächtern in der Burg erfahren, was TEN bestätigt hat. Damit die Klinge aktiviert werden konnte, musste sie die Seelen von Menschen trinken, die mit mir verwandt sind. Deshalb hat der Gottkönig überlebt, obwohl ich ihm sein Schwert in den Leib gerammt habe.«
Anstatt verärgert darüber zu sein, dass er ihr diese Informationen bisher vorenthalten hatte, grinste sie auf selbstzufriedene Weise, als ob sie stolz wäre, ihm dieses Geheimnis entlockt zu haben. » Das ist ja interessant! Du hast nicht zufällig irgendwelche Brüder, die zufällig durch und durch böse sind, oder? Das wäre so passend.«
Er lachte. » Nein, meine einzige Verwandte ist meine Mutter.« Nun ja, sie und …
Er erstarrte.
Isa lenkte ihr Pferd neben ihn, und TEN streckte seinen grünen, katzenartigen Kopf hinter ihr hervor und spitzte die Blätterohren.
» Die Hölle soll mich holen«, flüsterte er und zog die Klinge der Unsterblichkeit heraus. » Das Schwert könnte bereits aktiviert sein, Isa.«
» Dann aber wäre der Gottkönig …«
» Nein. Nachdem ich ihn besiegt hatte, bin ich in den Kerker der Burg gegangen. Dort bin ich einem Mann begegnet, der dem Gottkönig gedient und behauptet hat, er sei mit mir verwandt.« Siris drehte sich um und sah sie an. » Die Teufler dort haben gesagt, der König sei der Ansicht, es fehle nur noch eine einzige Seele. Ich habe mit diesem Schwert meinen Vorfahren getötet. Das könnte ausgereicht haben.« Er drehte die silbrige Klinge hin und her; sie glitzerte in einem Strahl gefilterten Sonnenlichts auf.
» Na großartig«, sagte Isa. » Dann müssen wir also nur noch den Gottkönig finden und ein zweites Mal umbringen. Wie schwer könnte es sein, einen Gott aufzuspüren, sich zu ihm durchzukämpfen und ihn dann zu töten?«
» Ich habe es schon einmal geschafft.«
Ihr Lächeln verschwand. » Das war ein Scherz, Bärtchen.«
» Ich weiß.«
» Also?«
» Ich habe keine Ahnung«, sagte er, steckte das Schwert wieder in die behelfsmäßige Scheide und ging weiter. » Ich fühle mich, als sei mein ganzes Leben fremdbestimmt gewesen. Ich war das Opfer, und das war alles. Ich habe mich vorbereitet und ganz darauf konzentriert, dem Gottkönig gegenüberzutreten. Es war mir unter anderem deshalb möglich, weil ich darin ein Ende gesehen habe.«
Sie lenkte ihr Pferd wieder neben ihn und hörte ihm aufmerksam zu.
» Ein Ende«, fuhr er fort und legte die Hand auf den Knauf seines Schwertes. » Es war der Tod, ja, aber wenigstens wusste ich genau, was ich zu tun hatte. Es ist, als ob … als ob ich gewusst hätte, dass ich mich in einem wichtigen Rennen befinde, in dem es aber eine Ziellinie gibt, hinter der ich mich ausruhen kann.
Die letzten Wochen haben mir diese Ziellinie weggenommen. Kämpfe gegen den Gottkönig. Oh, du hast gewonnen. Nun, dann musst du halt noch einmal gegen ihn kämpfen. Und wenn dir das gelingt, ist da noch ein ganzes Pantheon. Und es gibt vielleicht Hunderte weiterer Ewiglicher, von denen dir noch niemand etwas gesagt hat. Du willst deinem Volk die Freiheit bringen? Prima, dann musst du jeden Augenblick deines weiteren Lebens kämpfen, wie ein Ertrinkender, der den Kopf über Wasser zu halten versucht.
Ich weiß nicht, Isa. Dieses Schwert an meiner Seite ist eine gewaltige Last. Ich sollte es benutzen, aber ich bin erschöpft, und jemand hat mir meine Siegesprämie gestohlen. Ich habe meine gesamte Kindheit verloren. Ich würde gern noch etwas vor mich hinleben. Verstehst du das?«
» Besser, als du es dir vorstellen kannst«, flüsterte sie.
Er sah sie an. Noch immer wusste er nicht, was er von ihr halten sollte. Aber das schien ihr zu gefallen.
» Ich glaube«, sagte sie, » dass das, was du tust, mehr als ehrenhaft ist. Du wirst diesen Wirker finden und ihm sein Schwert zurückgeben. Niemand könnte mehr von dir verlangen.« Sie grinste. » Und falls du stattdessen sterben solltest, werde ich das Schwert nehmen und es für einen Berg aus Gold verkaufen.«
Er sah sie noch eingehender an.
» Ich werde es benutzen, um dir eine großartige Begräbnisfeier auszurichten«, versprach sie feierlich.. » Ich werde dafür sorgen, dass der Dunkle Kärrner höchstpersönlich zu dir
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