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Die Seelen im Feuer: Historischer Roman (German Edition)

Die Seelen im Feuer: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Seelen im Feuer: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Weigand
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ablehnte.
    Gegen Mittag kehrte man schließlich in einer Dorfwirtschaft ein, wo schon ein Imbiss aus kaltem Braten, geräuchertem Fisch und frisch gebackenem Brot wartete.
    »Mein lieber Deodatus«, sagte Dorneim mit vollen Backen zu seinem Astrologen, »Ihr hattet recht. So gut hat mir lange kein Essen mehr geschmeckt.«
    Der Horoskopsteller nickte. »Seht Ihr! Ich habe Euch beobachtet, Eminenz, Ihr wart heute ein ganz anderer Mensch. Alle Sorgen sind von Euch abgefallen, nicht wahr?«
    Der Fürstbischof stutzte. »Ich habe in den letzten Stunden nicht ein einziges Mal an mein großes Ringen mit dem bösen Feind gedacht.« Nachdenklich schob er ein Stückchen geräucherten Karpfen in den Mund und kaute langsam. »Wisst Ihr, Deodatus, ich glaube, ich sollte öfters auf die Jagd gehen. Es tut mir gut, aus dieser vermaledeiten Stadt herauszukommen.«
    »Es täte Euch noch besser, diesen Kampf mit dem Teufel beizulegen«, entgegnete der Astrologe. »Er ist der Grund für Eure Melancholie.«
    »Ja, aber, wie soll ich das denn tun? Wenn ich einfach aufhören würde, Hexen und Zauberer zu vernichten, dann würden diese doch überhand nehmen, und der Höllenfürst hätte die Herrschaft über die Stadt … «
    »Habt Ihr Euch schon einmal überlegt, dass auch Luzifer dieses Streits müde sein könnte? Immerhin seid Ihr kein schwacher Gegner. Er hat sicherlich großen Respekt vor Euch.«
    Dornheim dachte nach. »Ihr meint, der Teufel würde sich wie ein rittermäßiger Gegner verhalten und die Lage aus Achtung vor mir nicht ausnutzen? Ein Patt akzeptieren?«
    »Es wäre doch immerhin denkbar.«
    »Nun ja … « Dornheim kratzte sich den runden Schädel. Etwas wie Hoffnung keimte in ihm auf. Vielleicht sollte er wirklich auf diesen Sterndeuter hören. Er hatte etwas Außergewöhnliches an sich, strahlte Wissen und Zuversicht aus. »Ich könnte es versuchen«, sagte er mehr zu sich selbst. »indem ich die Malefizkommission ein bisschen zurückpfeife. Dann ist noch nichts verloren, und man könnte warten, ob der Teufel reagiert … «
    Der Astrologe nickte weise. »Es wäre einen Versuch wert, nicht wahr?«
    Als die Jagdgesellschaft am späten Nachmittag wieder im Geyerswörth ankam, schickte der Fürstbischof sogleich nach Friedrich Förner. Dann ließ er sich ein Bad richten.

    Förner kam eine Stunde später, als Dornheim schon in dem riesigen Wasserschaff hockte. Lässig ließ der Fürstbischof einen Arm über den Rand hängen und sich von seinem Mohren die Fingernägel schneiden.
    »Ah, da seid Ihr ja, mein Bester. Nehmt Euch einen Stuhl, ich habe mit Euch zu reden.«
    Der Weihbischof rückte einen Schemel heran und ließ sich darauf nieder. »Wie war die Jagd, Eminenz?«
    »Anstrengend, aber erfolgreich. Ich habe mich lange nicht so wohl gefühlt. Das ist auch der Grund, warum ich Euch herbestellt habe. Ich hatte ein gutes Gespräch mit Deodatus … «
    Förner presste die Lippen zusammen und schob das Kinn leicht vor, was er immer tat, wenn ihm etwas nicht passte. Dieser Astrologe war ihm seit seiner Ankunft in Bamberg ein Dorn im Auge. Seit fast zwei Monaten wich er nicht mehr von Dornheims Seite, der Fürstbischof tat nichts mehr, ohne seinen Rat einzuholen. Förner sah seinen eigenen Einfluss durch den Sterndeuter schwinden, und das gefiel ihm gar nicht. Er griff unschlüssig nach dem Weinpokal, den ihm der Mohr jetzt hinhielt, nippte kurz und hörte weiter zu.
    »Er meint, dass meine Gesundheit es erforderlich macht, mit dem Teufel, sagen wir, irgendwie zu einem Vergleich zu kommen.«
    »Wie stellt dieser Mensch sich das vor?«, fragte Förner missgelaunt.
    Der Fürstbischof rutschte in seinem Badezuber herum und hielt dem Mohren die andere Hand hin. »Nun, es wäre doch eine Möglichkeit, die Verhaftungen und Brände bis auf weiteres auszusetzen und eine Zeitlang auf Hexenpredigten zu verzichten. Nur, um Satanas ein Angebot zu machen. Vielleicht für zwei Wochen, oder drei. Wir verlieren nicht viel, aber der Teufel hätte die Möglichkeit zu reagieren. Deodatus glaubt, dass auch Luzifer des Kampfes müde sein könnte, nach all der Zeit.«
    »Deodatus, Deodatus!«, brauste Förner auf. »Dieser windige Horoskopschreiber! Hat er wohl am Ende auch dem Teufel eines gestellt? Wie kommt er darauf, man könne mit dem Bösen verhandeln wie mit einem Marktweib? Glaubt Ihr das? Ich sage Euch, wenn Ihr jetzt nachgebt, dann wird Satan Euch das als Schwäche auslegen und gnadenlos ausnützen.«
    Dornheim setzte sich auf. Sein

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