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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorgänge den Mund zu halten hatte.
    Er versprach es mir hoch und heilig.
    Glenda und ich verließen das Restaurant. Auch auf der Straße schaute ich mich nach eventuellen Gegnern um, sah außer Nebel jedoch nichts.
    Ein Wagen fuhr langsam am Lokal vorbei. Wie ein gigantischer Schatten verschwand er im Grau des Nebels.
    Meinen Bentley hatte niemand angerührt. Ich startete und rollte langsam an. Glenda war ziemlich schweigsam. Wahrscheinlich hatte sie ein schlechtes Gewissen.
    Ich beruhigte sie, aber sie wollte nicht hören. »Ich hätte das nicht so machen dürfen. Mir ist völlig schleierhaft, was da in mich gefahren ist.«
    »Vielleicht hat der Druide Sie beeinflußt.«
    Glenda staunte. »Glauben Sie das wirklich?«
    »Ja.« Bei dieser Antwort log ich nicht einmal. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, daß der Druide seine Kräfte eingesetzt hatte, um Glenda in seine geistige Gewalt zu bringen.
    Eine Stunde später hatten wir ihre Wohnung erreicht. Glenda zeigte sich sehr besorgt und gab mir zahlreiche Ratschläge mit auf den Weg. Ich bedankte mich lächelnd.
    Dann fuhr ich zum Yard. Als ich meinem Vorgesetzten, Sir James, gegenübersaß, war es schon Abend.
    »Kommen Sie auch noch mal?« fragte er.
    »Wieso?«
    »Sie und Ihre Sekretärin sind doch früher gegangen. Ich hatte noch eine wichtige Arbeit für Miss Perkins.«
    »Wobei ich der Meinung bin, Sir, daß Miss Perkins mir einen größeren Gefallen getan hat.«
    Sir James horchte auf. Die Augen hinter den dicken Brillengläsern funkelten. »Sie haben Sie doch nicht etwa…?«
    »Um Himmels willen, Sir. Was denken Sie von mir!« Dann berichtete ich, was wirklich vorgefallen war. Mein Chef hörte genau zu.
    »Schätze, es ist gut, wenn Sie in die Schweiz fliegen. Wir müssen jede Chance nutzen.«
    Der Meinung war ich auch. Der Superintendent hatte auch nichts dagegen, daß ich Suko mitnahm, denn der Spuk war als Gegner wirklich nicht zu unterschätzen.
    ***
    Sie trug noch den Tennisdreß, hatte aber einen leichten Strickmantel darüber geworfen. Das Haar war hochgebunden und wurde von einem knallroten Band gehalten.
    Zwei Einladungen an die Bar des Clubhauses hatte sie abgelehnt, weil sie an diesem Abend gern allein sein wollte, um endlich ein paar Blicke in bisher noch nicht gelesene Bücher zu werfen. Ansonsten wollte sie früh zu Bett gehen, denn am nächsten Morgen hatte sie eine Verabredung mit einem Klienten.
    Ihr Name: Jane Collins.
    Beruf: Privatdetektivin.
    Der VW mit dem hochgezüchteten Motor fand in der Tiefgarage seinen Platz, und als Jane ihre Wohnung betrat, stellte sie sich erst unter die Dusche. Das Spiel hatte sie gefordert, und sie ärgerte sich, verloren zu haben. Doch dem Partner hatte sie jetzt schon bittere Revanche geschworen.
    Im Hausmantel verließ Jane den Duschraum und sah erst jetzt wieder die Post, die sie mit hochgebracht hatte. Sie nahm die Briefe, mixte einen leichten Longdrink und schaute die Schreiben durch.
    Zwei Rechnungen, eine Ansichtskarte, Reklamesendungen und ein Brief aus der Schweiz.
    Jane überlegte. Sie schaute auf den Absender und las den Namen Celine Wald.
    Falten bildeten sich auf Janes Stirn. Celine — ja, irgendwo hatte sie den Namen bereits gehört, und da fiel es ihr auch schon ein.
    Tunesien, der Strand, die Urlaubsbekanntschaft, die Spaziergänge durch die Basare. Da war Celine immer mitgegangen. Sie hatten sich beim Abschied auch versprochen, in Verbindung zu bleiben, aber man vergaß einander sehr schnell.
    Jane hatte ein richtig schlechtes Gewissen, als sie den Öffner nahm und das Kuvert aufschlitzte.
    Es war ein langer Brief. Über sechs Seiten zog er sich hin. Celine Wald mußte ihn in großer Eile geschrieben haben, denn manchmal fehlten Buchstaben oder ganze Wörter. Aber der Brief selbst hatte die Brisanz einer Bombe, und Jane Collins las ihn zweimal. Wenn das stimmte, was Celine da geschrieben hatte, dann geschah im Kanton Graubünden eine ungeheure Schweinerei. Wie mit einem Meißel geschlagen, so hatte sich ein Name in Janes Gehirn festgesetzt.
    Gordon Schreiber.
    Gehört hatte sie den Namen schon, denn der Konzern verkaufte Milchprodukte. Das fing bei der Kuhmilch an, ging über den Käse bis hin zum Joghurt.
    Diesem Brief nach zu urteilen, sollte Schreiber der Mann sein, der einem so schlimmen Hobby frönte.
    Schwarze Messen!
    Das war nicht nur etwas für Jane Collins, sondern auch für John Sinclair.
    Sie versuchte ihn zu erreichen, doch bei John hob niemand ab.
    Er war nicht da. Sie fand ihn

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