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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deutete auf einen runden Tisch. »Bitte nehmen Sie Platz.«
    Carlo bestellte Kaffee. Jane nahm auch noch ein Stück Kuchen dazu.
    Bei einer Zigarette begann Carlo zu reden. Er erzählte, wie er die Tote gefunden hatte. »Sie konnte nur noch sagen, daß der Brief abgeschickt werden soll, dann starb sie. Es war schrecklich.«
    Die Detektivin nickte. »Sagen Sie, Herr Lei, Sie haben vorhin von zwei Schatten gesprochen, die hochstiegen. Können Sie da ein wenig konkreter werden?«
    »Nein, es waren nur Schatten, mehr nicht.«
    »Könnten das die Mörder gewesen sein.«
    »Mörder?« Carlo Lei machte ein zweifelndes Gesicht.
    »Ja.«
    »Aber die Polizei glaubt an einen Unfall.«
    Jane verzog die Lippen und nahm einen Schluck Kaffee. »Glauben Sie auch an einen Unfall?«
    Carlo senkte den Blick. Er streifte Asche von der Zigarette ab. »Wenn ich ehrlich sein soll, nicht. Ich habe schon zahlreiche Tote geborgen, die abgestürzt sind oder von einer Lawine begraben wurden. So wie die Frau sah niemand aus.«
    »Können Sie die Tote genauer beschreiben?« fragte Jane.
    Carlo hob den Blick und drehte sich dann um, wobei er auf Sir Archibald deutete. »Er hat sie auch gesehen. Schrecklich, kann ich Ihnen sagen. Wirklich.«
    »Bitte, sprechen Sie.«
    »Man konnte das Gefühl haben, daß die Frau vor ihrem Tod einem Raubtier begegnet war und mit ihm gekämpft hatte. Muß ich noch deutlicher werden?«
    »Nein, das brauchen Sie nicht.« Jane dachte wieder an die Schatten, die verschwunden waren, als das Scheinwerferlicht sie traf. Riesig sollten sie gewesen sein.
    Waren das die Mörder?
    »Was wollen Sie jetzt machen?« frage Carlo Lei. »Wieder zurück nach London fahren?«
    »Später«, erwiderte Jane. »Erst einmal will ich hoch zur Burg. Sicherlich gibt es noch einige Dinge zu regeln, denn Celine hatte keine Angehörigen.«
    »Ich kann Sie begleiten«, bot Carlo sich an.
    Sir Archibald, der die Worte gehört hatte, grinste hinter seiner Ladentheke.
    »Nein, danke. Das ist zwar sehr nett von Ihnen, aber ich komme schon allein zurecht.«
    »Dann erlauben Sie mir, daß ich Ihren Kaffee und das Stück Kuchen bezahle, Fräulein Collins?«
    »Gern.«
    Vor der Tür verabschiedete sich Carlo Lei. »Wenn ich irgend etwas für Sie tun kann, rufen Sie mich an. Hier ist meine Karte.« Er reichte sie ihr.
    »Ich wohne in Lenzerheide.«
    »Danke sehr.«
    Jane ging zu ihrem Wagen.
    Carlo verfolgte sie mit Blicken und lächelte.
    Inzwischen hatte Jane den Parkplatz erreicht, setzte sich in den Leihgolf und startete.
    Die Detektivin hatte sich gemerkt wo ungefähr der 450er Mercedes hingefahren war.
    Den Weg nahm sie auch.
    Sie fand die in die Berge führende Straße auf Anhieb und rollte langsam die Serpentinen hoch. Sie warf des öfteren einen Blick aus dem Fenster.
    Leider war die Burg nicht zu sehen. Schließlich war sie so hoch, daß sie schon fast den ersten Schnee mit der Hand greifen konnte. Abseits der Straße stand ein aus Steinen errichtetes Bauernhaus. Eine ältere Frau schaute aus der Tür und blickte Jane fragend an, als die auf sie zuging.
    Die Detektivin erkundigte sich nach der Burg.
    Es war für sie schwer, die Antwort zu verstehen. Schließlich bekam sie soviel heraus, daß sie wieder zurückmußte. Sie war zu weit gefahren.
    Jane bedankte sich, warf noch einen Blick über die majestätische Bergwelt und fuhr wieder zurück. Auf einen schmalen Weg sollte sie achtgeben.
    Jane tat es.
    Und sie entdeckte ihn. Er war wirklich nur schwer zu erkennen. Sie betätigte den Blinker und lenkte den Golf hinein, links wuchsen Felsen hoch, rechts ging es in die Hefe. Überall hatten Bäume ihr starkes Wurzelwerk in die Felsen gekrallt und bildeten einen natürlichen Schutz.
    Auch dieser Weg schlängelte sich voran, wurde mal schmaler, dann wieder breiter. Manchmal kratzten auch Zweige über das Wagendach, und dann mündete der Weg auf einen breiten Felsvorsprung, der schon einem Plateau glich.
    Dort stand auch die Burg.
    Eine gewaltige Festung, die sicherlich manchen Stürmen getrotzt hatte.
    Die Burg schien mit dem Berg verwachsen zu sein.
    Es gab mehrere Trakte, und die Mauern waren mehr als dick.
    Auf jeden Fall bot sie ein imposantes Bild. Ein Stück Historie, das da vor Janes Augen lag.
    Der Felsvorsprung war zu einem Parkplatz umfunktioniert worden.
    Zahlreiche Wagen standen dort. Zumeist Fahrzeuge der oberen Klasse, versehen mit deutschen und Schweizer Nummernschildern. Der kleine Golf sah direkt schäbig aus, als Jane ihn neben einem

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