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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf schief. »Dann wollen Sie mit mir reden, Geisterjäger?«
    »Wenn ich schon mal hier bin.«
    Glenda fragte: »Sie machen mir auch keine Vorwürfe, John, daß ich Sie an der Nase herumgeführt habe?«
    »Warum sollte ich?«
    »Dann ist es gut.«
    »Wir könnten uns setzen«, schlug ich vor. »Im Stehen rede ich nicht so gern.«
    Glenda und Pykka folgten der Aufforderung. An einem Tisch nahmen wir Platz. Endlich traute sich auch der Wirt wieder hervor und fragte, was wir trinken wollten. Ich nahm ein Bier. Glenda ebenfalls, nur Pykka trank nichts.
    Glenda bat um eine Zigarette. Ich gab ihr eine und steckte mir auch ein Stäbchen an. »Nun komm mal zur Sache, Druide«, sagte ich und schaute ihn scharf an.
    Er nickte. »Normalerweise müßten wir Feinde sein«, erklärte er. »Aber gewisse Umstände zwingen mich dazu, mit dir zu reden und eine Art Waffenstillstand zu schließen.«
    Er spielte mit seinen Fingern, bevor er weitersprach. Dann berichtete er von der Seelenburg und was ihm widerfahren war. Daß er die Burg in der Schweiz besetzt gehalten, doch nicht gewußt hatte, daß diese Burg ein Refugium des Spuks gewesen war. Man wollte ihn töten. Maddox hatte schon das Urteil gesprochen, doch er war entkommen.
    »Sie haben mich noch nicht erwischt«, erklärte er mir. »Und ich hoffe auch, daß es so bleibt.«
    »Aber sie machen Jagd auf dich.«
    »Das steht fest.«
    »Und was soll ich bei der Sache tun?«
    Seine großen Augen rollten plötzlich in den Höhlen. Ich sah sie feuerrot leuchten. Der Wirt, der die Getränke brachte, erschrak, als er den Druiden sah.
    »Fahr hin, Geisterjäger. Vielleicht bekommst du die Chance, den Spuk zu vernichten.«
    »Ist die Burg denn leer?«
    »Weiß ich nicht. Es ist einige Wochen her, seit ich sie verlassen habe.«
    »Und wo kann ich sie finden?«
    Der Druide nannte mir die in der Nähe liegenden Ortschaften.
    In der Schweiz hatte ich schon Urlaub gemacht und kannte mich einigermaßen aus.
    Pykka blickte mich gespannt an. Ich trank einen Schluck von meinem Bier.
    »Wirst du fahren, Geisterjäger?«
    »Das ist durchaus möglich.«
    »Dann war mein Besuch doch nicht umsonst«, stöhnte er.
    Ich mußte grinsen. »Raffiniert reingelegt habt ihr mich trotzdem«, sagte ich.
    Glenda legte mir ihre Hand auf den Arm. »Wie kann ich das wieder gutmachen?« fragte sie.
    »Darüber reden wir später.«
    Sie wurde doch leicht rot. Ich dachte darüber nach, ob ich mir eine Reise erlauben konnte, doch momentan lag hier in London kein Fall an. Und Sir James Powell, Superintendent und mein Chef, würde mir sicherlich die Zustimmung geben. Schließlich war der Spuk ein Gegner, den man einfach bekämpfen und wenn es ging, auch vernichten mußte. Er war der Herr im Reich der Schatten. Wenn ich dann Maddox als Beigabe kriegen könnte, wäre das gar nicht so verkehrt.
    »Willst du allein fahren?« fragte mich der Druide.
    »Vielleicht nehme ich Suko mit.«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Und du?«
    Der Druide lächelte und schien noch kleiner zu werden. Er konnte ohnehin kaum über den Tisch schauen. »Ich werde mich irgendwo verkriechen, wenn es geht.«
    »Nicht in der Nähe der Burg?«
    »Nein, nein, da würden sie mich sofort aufspüren. Das kann ich nicht riskieren.«
    Ich winkte den Wirt heran, um zu zahlen. Eigentlich war alles gesagt. Mit weiteren Informationen konnte mir Pykka nicht dienen. Der Wirt erschien, ich beglich die Rechnung, und wir standen auf. Zuerst schob sich Pykka vom Tisch weg, Glenda folgte, ich machte den Schluß. Pykka und Glenda schritten bereits auf den Vorhang zu, als dieser zur Seite gerissen wurde. Die beiden Gestalten sahen wir gleichzeitig.
    Es waren echsenköpfige Wesen mit menschlichen Unterkörpern, und in den Händen hielten sie flammende Lanzen…
    ***
    Wir drei wurden völlig überrascht.
    Bevor ich jedoch meine Beretta aus der Manteltasche ziehen konnte, reagierte der erste Eindringling und schleuderte seine feurige Lanze. Ein brennender Schweif raste auf Pykka zu, der wie erstarrt auf dem Fleck stand und nicht wegkam. Als er es dann versuchte, war es schon zu spät.
    Die Lanze traf voll.
    Pykka wurde zurückgeschleudert, fiel gegen den Tisch, hob die Arme und krallte beide Hände um den aus der Brust ragenden Schaft. Aus seinem aufgerissenen Mund drangen ächzende Laute. Er brach in die Knie und fiel zu Boden.
    Ich hörte das Zischen und verzog das Gesicht. Das zweite Monster hatte bereits den Arm gehoben. Es wollte seine Waffe ebenfalls auf die Reise

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