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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Posten steht zur Disposition. Da Sie, Miss Collins, sicherlich eine kaufmännische Ausbildung haben und auch Sprachen beherrschen, wie ich feststellen durfte, möchte ich Sie bitten, in meinen Konzern einzutreten. Sie können für mich arbeiten.«
    »Wann?«
    »Sofort, Miss Collins. Sagen Sie ja, und alles ist perfekt.«
    Jane schaffte es tatsächlich, rot zu werden. Innerlich jubilierte sie. Das klappte ja besser, als sie gedacht hatte. Gordon Schreiber war tatsächlich auf sie hereingefallen. Er wollte sie einstellen. Dann wäre sie in seiner Nähe und konnte ihn, ohne daß es auffiel, überwachen.
    »Warum zögern Sie?« fragte er.
    »Ich weiß nicht so recht. Ihr Vorschlag ehrt mich, aber er kommt ein wenig plötzlich.«
    »Ich wäre in meinem Leben nicht so weit gekommen, wenn ich immer nur überlegt hätte. Die schnellen Entscheidungen sind meist die besten. Zögern Sie nicht. Zudem mache ich ein Angebot immer nur einmal, dann nie wieder.«
    »Wie soll ich denn die Sache mit meinem Arbeitgeber regeln?«
    Schreiber winkte lässig ab. »Das besorge ich. So etwas sind kleine Probleme.« Er leerte sein Glas. »Oder gefällt Ihnen die Schweiz nicht, Miss Collins?«
    »Schon.«
    »Was hindert Sie dann?«
    »Ich weiß nicht. Hier ist es ziemlich einsam. Ich bin ein Mensch der Großstadt.«
    Gordon Schreiber lachte. »Dafür habe ich Verständnis. Auch ich könnte es hier nicht immer aushalten, aber diese Burg ist nicht mein Wohnsitz. Ich bleibe immer nur einige Tage hier. Die meiste Zeit verbringe ich in Genf oder an der französischen Mittelmeerküste. Sie müßten mich dann begleiten.«
    »Das hört sich natürlich ganz anders an, Mr. Schreiber.«
    »Dann stimmen Sie meinem Vorschlag also zu?«
    »Ja.«
    Gordon Schreiber erhob sich. »Das finde ich ausgezeichnet, Miss Collins. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Entschluß, und ich bin sicher, daß Sie ihn nicht zu bereuen brauchen. Was das Gehalt angeht, so werden Sie mehr als zufrieden sein.« Er reichte der Detektivin die Hand.
    »Schlagen Sie ein, Miss Collins.«
    Jane tat es.
    Fast wäre sie zusammengezuckt. Die Hand des Mannes fühlte sich kalt an. Sein Blick traf ihr Gesicht. Wieder schauderte Jane. In den Augen stand kein Gefühl. Sie kam sich vor wie ein Kaninchen, das in einem Käfig zusammen mit einer Schlange steckt und darauf wartet, gefressen zu werden.
    »Und was habe ich zu tun?« erkundigte sie sich.
    »Erst einmal nichts. Das heißt, am heutigen Tage fängt Ihre Arbeit mit einem kleinen Fest an. Ich habe Gäste im Haus. Sie werden es an den vor der Burg parkenden Wagen erkannt haben. Es sind Freunde und Bekannte. Sie werden die Damen und Herren im Laufe des Tages noch kennenlernen. Am Abend sind Sie natürlich zu meiner kleinen Feier sehr herzlich eingeladen. Haben Sie Gepäck?«
    »Im Wagen.«
    »Ich werde Lukas Anweisung geben, es heraufzuholen.« Schreiber drehte sich um, drückte auf einen Knopf unter der Schreibtischplatte.
    Wenig später erschien der Kerl mit den Koteletten. Schreiber stellte Jane als neue Mitarbeiterin vor, und Lukas nickte.
    Jane gab ihm den Wagenschlüssel, und er ging, um sich um das Gepäck der Detektivin zu kümmern.
    »Mit Ihrem Zimmer werden Sie zufrieden sein«, stellte Gordon Schreiber fest. Wie er das sagte, ließ Widerspruch erst gar nicht zu. »Haben Sie eigentlich Verwandte, die Sie informieren müssen?«
    »Nein, Mr. Schreiber, ich bin da völlig unabhängig.«
    »Das ist ausgezeichnet.«
    Lukas kam zurück und meldete, daß alles in Ordnung sei.
    Schreiber nickte und deutete auf die Tür. »Dann darf ich Ihnen jetzt Ihr Zimmer zeigen.«
    »Gern.«
    Er ging vor, und Jane schaute auf den Rücken des Mannes. Schreiber war ein dynamischer Typ, allein sein federnder Gang verriet das und die hochgezogenen Schultern. Dieser Mann war wie Stahl, er konnte sich durchsetzen.
    Das Zimmer lag in der gleichen Etage, ziemlich am Ende des Ganges.
    Daneben befand sich noch ein Raum, allerdings mit einer wesentlich schmaleren Tür.
    Lukas hatte die Tür offengelassen.
    »Bitte sehr«, sagte Gordon Schreiber.
    Jane Collins betrat den Raum. Mancher Antiquitätenhändler hätte glänzende Augen bekommen. Wertvolle Möbel, ein Himmelbett mit seidenen Vorhängen, dicke Teppiche, ein großes Fenster und eine Tür, die zum Bad führte, dessen Kacheln seegrün schillerten. Radio, Telefon und TV waren vorhanden. Trotz der antiquierten Einrichtung brauchte Jane auf den modernen Komfort nicht zu verzichten.
    »Gefällt es Ihnen?« fragte

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