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Die Seelenburg

Die Seelenburg

Titel: Die Seelenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einmal an ihr vorbeigegangen.
    Aber wo befand sie sich jetzt?
    Der Untergrund war im Gegensatz zur steinigen Treppe sogar ziemlich weich. Als sie ihre Arme ausstreckte und mit den Händen fühlte, versanken die Finger im Staub. Feucht und klebrig fühlte er sich an.
    Jane schüttelte sich.
    Als sie ihren ersten Ekel überwunden hatte, dachte sie nach. Und sie gelangte zu dem Schluß, daß sie unter Umständen in einem alten Brunnenschacht gelandet war. Alles wies darauf hin. Die feuchte Erde, das Wasser, das darauf noch stand und kühl über ihre Hand strich. Jane tastete weiter.
    Plötzlich zuckte sie zusammen.
    Ihre Finger waren gegen etwas Hartes gestoßen. Jane wußte nicht, was es war, aber sie tastete noch einmal nach, bekam den Gegenstand zu fassen und zog ihn heran. Fast hätte sie vor Schreck geschrien. Was da so länglich zwischen ihren Fingern lag, war ein Knochen.
    Ein Menschenknochen?
    Hastig ließ Jane das Fundstück fallen und stand auf. Sie zitterte plötzlich. Die Detektivin ahnte, daß sie in einer Knochengrube oder in einem Knochenschacht gelandet war. Die Gebeine hatten sich glatt angefühlt, als würden sie schon seit längerer Zeit hier liegen. Vielleicht waren sie auch abgenagt worden. Sollte das der Fall sein, mußten hier irgendwo Ghouls hausen. Wenn Jane daran dachte, wurde ihr fast schlecht vor Angst.
    Ein paar zögernde Schritte ging sie nach vorn. Sie blieb stehen, als sie mit der Fußspitze gegen einen harten Gegenstand stieß. Er rollte von ihr weg. Sie bückte sich, ging ein Stück und bekam den Gegenstand zu fassen.
    Oben war er rund.
    Ein Schädel!
    Himmel, sie war gegen einen knöchernen Schädel getreten!
    Abermals zuckte Jane zusammen. Ein Schüttelfrost durchlief sie, so als hätte sie Fieber.
    Jane wollte und mußte hier raus.
    Nur wie sollte sie das anstellen? Hoch konnte sie wohl, aber dann würde sie wieder vor der Eisenplatte stehen. Und der Weg nach vorn? War er ihr versperrt? Gab es ihn überhaupt?
    Ihre Überlegungen wurden unterbrochen, als sie plötzlich einen dünnen hellen Streifen sah.
    Jane zuckte zusammen. Ihr Herz klopfte wieder schneller. Das war Licht.
    Und wo sich das Licht befand, da mußten vielleicht auch Menschen sein.
    Rechts von ihr war der Lichtstreifen zu sehen. Er befand sich in Höhe des Erdbodens. Der Form nach zu urteilen, mußte er unter einer Tür herfallen.
    Dann gab es doch einen Ausgang.
    Jane lief auf den Schein zu, streckte ihre Arme aus, und die Hände ertasteten tatsächlich das raue Holz einer Tür. Und sie hielt plötzlich die Klinke umklammert.
    Jetzt kam es darauf an.
    Die Spannung in Jane Collins erreichte fast den Siedepunkt. War die Tür offen?
    Und was lag dahinter?
    Egal, schlimmer, als hier eingeschlossen zu sein, konnte es schon nicht werden. Jane drückte die Klinke nach unten und stellte fest, daß die Tür nicht verschlossen war.
    Allerdings war sie ziemlich niedrig, so daß Jane den Kopf einziehen mußte, um die Schwelle zu übertreten.
    Jane Collins verließ ihr finsteres Gefängnis und stand plötzlich in einer anderen Welt.
    Der Raum vor ihr war gewaltig.
    So riesengroß hätte sie ihn sich nicht vorgestellt. Sie sah in eine unterirdische Halle, und Jane kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als sie die Einrichtung bemerkte.
    So etwas Seltsames hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen und auch noch nie bemerkt. Und in einer Burg hätte sie es schon gar nicht erwartet.
    Der Boden war glatt.
    Er bestand aus schwarzen, viereckigen Steinen. Nahezu fugenlos waren sie aneinandergelegt worden und bedeckten die gesamte Fläche, so weit das Auge reichte. Die Wände zeigten die gleiche Glätte. Auch hier sah Jane die schwarzen Steine. Auf ihnen spiegelte sich das Licht wider, das von mehreren kleinen Kugellampen ausgestrahlt wurde. Sie waren in regelmäßigen Abständen zu beiden Seiten an den Wänden angebracht.
    Etwa zwanzig Schritte weiter vorn sah Jane den Altar.
    Er stellte überhaupt das Prunkstück des Raumes dar. Gebaut war er als eine gewaltige ovale Schale, die auf zwei Säulen ruhte und den Altar am oberen und unteren Ende stützten. Etwa drei Fuß hoch befand sich die Schale über dem Boden, und auch sie bestand aus einem schwarzen Material.
    Überhaupt herrschte die Farbe schwarz vor. Ein kaltes, unwirkliches Schwarz, vor dem man sich fürchten konnte. Jane spürte genau die Atmosphäre hier unten. Sie strahlte etwas unsagbar Böses aus, ein grauenhaftes Omen, das dieses Gewölbe durchschwebte.
    Kalt lief es der

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