Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
wurde es eine sehr lange Nacht.
Der Dorfbewohner, der das Steuer übernommen hatte, hielt nur einmal kurz an, um Benzin nachzufüllen. Ansonsten fuhr er stur weiter.
Gegen Morgen wurden dann bei Ana Maria die Fesseln gelöst. Sie wurde in die Kombüse geführt und sollte dort offensichtlich etwas zu Essen für die Gefangenen richten. Kurz später kam sie mit einem großen Tablett zurück. Bei Naomi durfte sie die Fesseln lösen, aber sowohl Edu und Hans mussten gefüttert werden, was Naomi übernahm, während Layla von ihrer Schwester gefüttert wurde. Dabei wurden sie sehr aufmerksam von zwei Wer-Jaguaren überwacht.
Es wurde schnell auch wieder heiß und Layla machte sich schon auf einen unangenehmen Tag bereit, als sie kurz später plötzlich langsamer wurden. Über Ana Maria sah sie, dass sie langsam an das Ufer fuhren. Kurz später sah sie einen kleinen Fluss, der fast nicht zu erkennen war. Der Steuermann fuhr genau darauf zu. Als sie in den engen Fluss einfuhren, hatte Layla das Gefühl, als ob sie vom Urwald verschluckt würden. Der Steuermann musste sich jetzt sehr konzentrieren, während Edu wieder schimpfte, der offensichtlich Angst um sein Boot hatte. Durch den Schatten der Pflanzen war es fast dunkel. Und deutlich kühler, was speziell für Hans eine Erholung sein musste.
Nach etwa einer Stunde bemerkte Layla plötzlich, wie die Dorfbewohner und auch die Wer-Jaguare nervös wurden und nicht einmal zehn Minuten später fuhren sie, wie Layla mit Ana Marias Augen sehen konnte, direkt in ein Dorf. Der Steuermann stoppte den Motor und ließ das Boot auf den Grund auflaufen, was Edu wieder vor Wut aufbrausen ließ. Die Wer-Jaguare kamen und rissen die Gefangenen auf die Füße. Dann wurden sie unbarmherzig über die Brüstung geworfen. Ana Maria und Naomi werden aufgefangen, während Layla, Hans und Edu brutal auf den Boden fielen. Zum Glück verletzte sich keiner. Dann wurden sie wieder auf die Beine gerissen und brutal weiter gezogen. Nach circa hundert Metern wurden sie dann grob wieder auf den Boden geschleudert. Layla wollte sich diese Behandlung nicht gefallen lassen, rollte sich ab, kam wieder auf die Beine und trat dem Wer-Jaguar, der sie gestoßen hatte, brutal in den Bauch. Der fauchte wütend und ging in Angriffsstellung. Wütend riss sich Layla den Baumwollbeutel vom Kopf. Sofort formierten sich mindestens zwanzig weitere Wer-Jaguare hinter dem Getretenen. Layla wusste genau, dass sie gegen diese Anzahl keine Chance hat, geschweige den, dass sie in ihren Fesseln wahrscheinlich gar nicht kämpfen konnte, aber ihr Stolz verbat es ihr, klein beizugeben. Doch bevor die Wer-Jaguare sie angreifen konnten, ertönte eine sehr durchdringende weibliche Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
„Stopp!“
Layla, die immer noch durch die plötzliche Helligkeit geblendet war, drehte sich der Stimme zu. Sie konnte erst undeutlich eine Frau erkennen, dann aber wurde das Bild immer deutlicher. Layla wusste schon, wer dies war, bevor sie die Gestalt voll erkennen konnte. Sie stand vor Ajllasga!
Kapitel 34
Ohne sich weiter um die Wer-Jaguare zu kümmern, ging Layla langsam auf Ajllasga zu. Die beiden Frauen sahen sich feindselig an. Laylas Blick wanderte nach links und versteinerte. Dort stand Mark Bishop, ihr Verlobter. Auch ihm war die Feindseligkeit ins Gesicht geschrieben. Layla tat dieser Blick in der Seele weh. Trotzdem gab sie sich weiter cool und reagierte nicht auf den Blick. Sie sah sich weiter um, konnte aber nirgendwo Iztel erkennen. Dafür sah sie jedoch etwas anderes, dass sie wieder versteinern ließ. Aus einer Hütte, die aufgrund ihrer unverkennbaren Pracht die von Ajllasga sein musste, trat eine Person heraus, die sie nicht erwartet hatte. Es war Donerta! Die stellte sich demonstrativ neben ihre Mutter. Layla konnte jetzt ihre Erschütterung nicht mehr zurückhalten. Bei Mark hatte sie es noch verstanden, der stand voll unter der Kontrolle von Ajllasga, aber bei Donerta, da verstand sie die Welt wirklich nicht mehr. Die weiße Hexe hatte sich letztendlich als Verräterin entlarvt. Sie hatte offensichtlich nie vorgehabt, Layla zu helfen, sondern sie hatte sie nur ganz effektiv ausspioniert. Wütend sah ihr Layla in die Augen. Wenigstens hatte Donerta ein schlechtes Gewissen, denn sie senkte den Blick.
Naomi hatte die weiße Hexe ebenfalls gesehen und begann zu brüllen, wodurch Donerta den Blick noch weiter senkte.
Ajllasga betrachtete dies mit Interesse. Es schien ihr offensichtlich
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