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Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)

Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)

Titel: Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hamberger
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Hans’ Bewusstsein das erste Mal mit Ajllasga zusammengetroffen war. Dort hatte diese ganz zum Schluss eine ungeheure magische Schockwelle auf Layla abgefeuert, die dieser nur knapp entkommen war. War diese Schockwelle für dieses Loch verantwortlich? Das würde dann bedeuten, dass dieses Aufeinandertreffen nicht nur in Hans’ Bewusstsein, sondern real hier in Ajllasgas Hütte stattgefunden hatte.
    Hinter dieser großen Hütte, war dann der kleine Fluss über den sie im Dorf angekommen waren. Am gegenüberliegenden Ufer begann bereits der Dschungel.
    Die Hütten waren alle auf eine ähnliche Art gemacht. Dünne Stämme aus Bambus waren so zusammengebunden, dass ein Kreis entstand, wobei der Durchmesser von fünf Meter bis auf maximal zehn Meter variieren konnte. Die zusammengebundenen Bambusstämme waren wohl mit einer Art Lehm miteinander verklebt. Die Dächer bestanden aus Palmenblättern, wobei diese so dicht angeordnet waren, dass es wohl selbst die heftigsten Regenfälle unbeschadet überstand. Vor den Hütten saßen Frauen, die sich irgendwelchen Arbeiten, wie dem Reiben von Korn oder dem Binden von Körben hingaben. Sie gaben sich uninteressiert, Layla bemerkte aber dennoch die neugierigen Blicke, die sie ihr zuwarfen. Die Männer dagegen hatten sich auf dem Dorfplatz versammelt, der direkt vor Ajllasgas Hütte war. Alle Menschen, die Layla sehen konnte waren fast einheitlich mit diesen Baumwoll Togas bekleidet. Die Männer waren mit Speer und einem Schild bewaffnet, die wohl aus Bronze bestanden. Auffallend waren die vielen Missbildungen. Es war wohl höchste Zeit gewesen, dem Ort im wahrsten Sinne des Wortes, neues Blut zuzuführen. Ajllasga stand am Eingang ihrer Hütte und hatte die Hände vor der Brust verschränkt. Arrogant und siegessicher blickte sie Layla entgegen. Ohne Zögern ging ihr Layla entgegen. Dabei sah sie sich weiter um, konnte aber weder Ana Maria, noch Iztel, noch die anderen Freude erkennen. Die waren wohl noch in ihren Hütten.
    Mark stellte sich wieder an Ajllasgas rechte Seite. Auf der linken stand Asha. Donerta konnte Layla im Moment nicht erkennen. Der alte Wer-Jaguar hatte offensichtlich Problem gerade stehen zu können. Er schien am Ende seiner Kräfte zu sein. Auf die Art, wie er Layla ansah, wusste er wohl, dass bald seine letzte Stunde geschlagen hatte. Er tat Layla irgendwie leid.
    Circa drei Meter vor Ajllasga blieb Layla stehen und versuchte genau so stolz und arrogant zu schauen, wie diese. Mark würdigte sie keines einzigen Blickes, obwohl der abwesende Blick ihres Verlobten ihr Herz zu zerreißen drohte.
    Layla merkte, wie Ajllasga versuchte in ihren Geist einzudringen. Layla ließ es zu, konzentrierte sich aber darauf weder an ihren Plan, noch an Ana Maria zu denken. Dies versuchte sie zu erreichen, indem sie immer wieder daran dachte, wie sie die Wer-Jaguare getötet hatte. Ajllasga sah Layla verwundert an, dann zog sie sich wieder aus Laylas Geist zurück. Vorerst. Trotzdem freute sich Layla über diesen kleinen Erfolg.
    Theatralisch hob Ajllasga die Arme. Die Menschen begannen mit einem Singsang, erst langsam und leise, sich dann aber immer weiter steigernd. Die Wer-Jaguare standen nur still da, ohne sich zu rühren. Ajllasga ließ die Hände sinken und der Singsang hörte abrupt auf. Die Seelenräuberin machte eine Pause, wobei sie Layla von oben bis unten betrachtete. Dann sagte sie:
    „Du bist also dieses Wesen, das mir so viel Ärger gemacht hat, das acht von meinen besten Kriegern getötet hat. Wie kann es sein, dass so ein unscheinbares, kleines Mädchen soviel Macht hat?“
    Layla sah die Gegnerin fest an, sagte aber keinen Ton. Dabei versuchte sie mit jeder Bewegung des Körpers anzudeuten, dass sie ganz entspannt war und überhaupt keine Angst hatte. Sie lächelte sogar, antwortete aber nicht. Ajllasga lächelte ebenfalls. Aber es ist ein grausames Lächeln, fast wie das eines Sadisten, der gerade ein Wesen quälte. Sie sah Layla an, nickte und fuhr dann fort:
    „Diese Verbrechen müssen gesühnt werden! Und ich weiß eine ganz spezielle Art der Sühne“
    Layla antwortete immer noch nicht, sondern begann sich, wie gelangweilt umher zusehen. Dabei waren ihre Sinne aber bis zum Zerreisen gespannt. Sie blickte den menschlichen Dorfbewohnern direkt ins Gesicht. Dort war jedoch nur Angst zu sehen, pure Angst. Zustimmung konnte Layla keine sehen. In diesem Moment ging die Sonne endgültig unter. Layla fragte sich, ob sie diese jemals wieder zu Gesicht bekommen

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