Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
großen Spaß zu machen, dass ihr Plan funktioniert hatte. Dann klatschte sie in die Hände und ließ Layla abführen. Die konnte gerade noch erkennen, dass Ana Maria und Naomi in eine separate Hütte geführt wurden. Edu stand da und versucht ein Pokerface aufzusetzen, während Hans, der plötzlich der Frau gegenüberstand, die er offensichtlich sehr geliebt hatte und die ihn bitter enttäuscht hatte, die Augen vor Wut funkelten. Layla war sicher, dass er Ajllasga angreifen würde, wenn er nicht gefesselt wäre. Die würdigte ihn jedoch keines Blickes.
Dann war Layla in der Hütte und sah sich erst einmal um. Offensichtlich wurde die Hütte im Moment nicht genutzt, denn sie war leer. Es war wirklich überhaupt nichts drin. Selbst auf dem Boden konnte sie den puren Lehmboden erkennen. Trotzdem war die Luft stickig. Es gab zwar ein Fenster, aber dieses war mit einer großen Matte verhängt. Dieselbe Art Matte war auch vor der Türe.
Layla machte sich wieder an ihren Fesseln zu schaffen. Mittlerweile hatte sie es tatsächlich geschafft, dass diese schon etwas lockerer waren. Nicht mehr lange, dann würde sie sie abstreifen können. Nur was dann? Layla hatte keine Ahnung, wollte aber im Moment auch nicht daran denken. Erst einmal war lediglich das Lösen der Fesseln ihr Ziel.
Da bemerkte sie plötzlich mit ihren Werwolf Sinnen, dass sich jemand der Hütte näherte. Sie hörte sofort auf, an den Fesseln zu zerren und drehte sich um. Ein uralter Wer-Jaguar tritt ein. Layla wusste sofort, wen sie da vor sich stehen hatte. Es war Asha. Der sah sie neugierig an. Offenbar hatte er schon von ihr gehört und wollte sie sich genauer betrachten. Layla überlegte, ob sie ihn verhöhnen, oder sogar angreifen sollte, entschied sich aber dann dagegen.
Asha streckte ihr die Hand entgegen. Layla verstand ihn zuerst nicht. Die Hand wollte er ihr ganz sicher nicht schütteln, dann aber knurrte der alte Wer-Jaguar wütend und deutete auf ihr Amulett und Layla verstand ihn dann doch. Sie sollte ihr Amulett abnehmen. Layla sah ihn wütend an und sagte drohend:
„Versuche es Dir doch zu holen!“
Asha antwortete nicht und sah sie mit unverhohlener Verachtung an. Layla wich seinem Blick nicht aus, sondern versuchte ihrerseits soviel Drohung wie möglich in ihren Blick hineinzulegen. Nur etwas mehr und sie würde die Verwandlung einleiten. Sie hatte aber keinen Erfolg damit. Asha wusste, dass er im Moment am längeren Hebel saß. Er öffnete nochmals die Hand, dann sagte er klar verständlich in akzentfreiem Spanisch:
„Du vergisst wohl, dass wir Deine Halbschwester und deine Stieftochter haben!“
Verblüfft hob Layla eine Augenbraue. Ajllasga wusste offenbar sehr genau über ihre Familienverhältnisse bescheid. Wahrscheinlich wusste sie dies von Mark.
„Wenn denen nur ein Haar gekrümmt wird, dann wirst Du die Hölle auf Erden kennen lernen, Miezekatze!“
Layla konnte sich wirklich fast nicht mehr beherrschen und bemerkte, wie sie kurz davor war, dass sich die Verwandlung spontan einleitete. Sie knurrte drohend. Doch auch davon ließ sich Asha nicht einschüchtern. Er hob kurz die Matte vor der Türe und zwei Wer-Jaguare traten ein und begannen sie drohend zu umkreisen.
Layla wusste, dass wenn sie sich jetzt gehen lassen würde, sie Ana Maria, Iztel und Mark, aber auch Naomi, Edu und Hans in große Gefahr brachte. Also beruhigte sie sich mühsam wieder. Trotzdem sah sie Asha auch weiterhin drohend an. Der erwiderte den Blick, Layla merkte jedoch, dass er zunehmend unsicherer wurde. Auch die beiden Wer-Jaguare griffen sie nicht an, obwohl sie wütend fauchten. Offenbar hatte sich herumgesprochen, dass Layla sich durchaus zu wehren wusste. Trotzdem konnte sie es nicht darauf ankommen lassen. Selbst wenn es ihr gelänge, die beiden Wer-Jaguare und Asha auszuschalten, wären da dann immer noch schätzungsweise 100 Wer-Jaguare im Dorf, nicht zu vergessen die menschlichen Dorfbewohner und natürlich Ajllasga selbst. Layla nahm also ihr Amulett vom Hals und hielt es Asha hin. Der kam, Layla keine Sekunde aus den Augen lassend, vorsichtig näher und wollte sich das wertvolle Amulett greifen. Doch als seine Hand fast schon zufasst, gab es einen blauen Blitz und Asha wurde zurückgeschleudert. Er fauchte erschreckt auf hielt sich die Hand. Die beiden Wer-Jaguare brüllten vor Wut auf und waren offenbar kurz davor, Layla anzugreifen. Asha hielt sie zurück. Dann verließ er die Hütte und kam kurz später mit einem menschlichen
Weitere Kostenlose Bücher