Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
ist.“
„Seelenräuberin, dass ist die Person, die Mark und Iztel entführt hat. Die Schlüsselperson!“
„Ja, sie heißt Ajllasga, Nachnamen unbekannt und muss schon zu beginn des 15. Jahrhunderts geboren worden sein. Sie muss eine mächtige Schamanin und Zauberin sein. Kannst Du da etwas herausfinden?“
„Ich versuche es, aber die Informationen sind etwas dürftig.“
„Morgen stößt noch ein Urwaldexperte zu und, den Naomi Damann engagiert hat. Der hat offenbar ein Boot und wird uns zum Zielort bringen.“
„Klingt gut, gibt es sonst noch etwas?“
„Nein, im Moment nicht, ach ja, da ist doch noch etwas: Wie gesagt gehen wir ab Morgen in den Urwald. Da habe ich sicher keine Verbindung. Warte also nicht mehr nächtelang auf meinen Anruf!“
„Freches Weib, ich werde Dich verhaften und foltern lassen, wenn Du zurückkommst!“
Layla lachte herzhaft, aber Igor hörte es schon nicht mehr. Er hatte aufgelegt. Sicher würde er sofort mit den Recherchen beginnen, anstatt nach Hause ins Bett zu gehen. Layla nahm ihr Telefon und suchte im Speicher nach Peters Nummer. Dann gab sie Ana Maria das Telefon, während Layla begann sich anzuziehen. Eine große Auswahl an Kleidungsstücken gab es nicht, da sie lediglich den Rucksack von Naomi mitgenommen hatten. Aber dies war Layla eh egal. Sie wollte nur noch etwas essen und dann schlafen. Kurz später beendete Ana Maria das Telefonat. Ihre Augen leuchteten glücklich. Dann begann auch sie sich wieder anzuziehen, wobei die beiden sich angeregt über Peter unterhielten. Ana Maria gönnte es der Schwester von ganzem Herzen, dass sie so glücklich war.
Da klopfte es an der Türe. Es war Naomi.
„Hey, ihr Quasselstrippen, in zehn Minuten treffen wir und unten im Restaurant beim Essen!“
Zum Glück waren weder Layla noch Ana Maria die Art von Frauen, die eine Stunde oder noch länger brauchten, um sich zu Recht zu machen, weshalb die beiden pünktlich im Restaurant ankamen. Der Geruch, der Layla entgegenkam, ließ sie fast ohnmächtig werden. Es roch einfach göttlich.
*
Diesmal übertraf sich Layla sogar selbst. Die Portionen im Restaurant waren an sich schon sehr groß, aber Layla aß eine Vorspeise, Suppe, zwei Hauptgerichte, Nachtisch und außerdem noch die Reste, die Ana Maria und Naomi zurückgelassen hatten. Es kam sogar der Koch, um Layla persönlich zu danken. Er wollte Layla zu einem „Digestivo“, also Verdauungsschnaps einzuladen. Aber da musste Layla passen, denn sie wollte ausgeruht und ohne Kopfschmerzen den nächsten Tag beginnen.
Danach gingen alle ins Bett. Layla und Ana Maria schliefen eng umschlungen im selben Bett, und Layla musste sich, als um 4:30 Uhr der Wake-up-Call kam, eingestehen, dass sie seit Beginn des Abenteuers nicht mehr so gut geschlafen hatte. Auch Ana Maria sah topfit aus. Sie lächelte glücklich. Nach einer ausgiebigen Dusche, zogen sich die beiden in Rekordzeit an und gingen in die Lobby. Die schweren Rucksäcke hatten sie gestern erst gar nicht ausgepackt, weshalb sie diese gleich hatten mitnehmen können. Marks Schwert schlug dabei auf Laylas Rücken, fast so, als wolle es Layla zu größerer Eile antreiben.
Naomi hatte offensichtlich die Zimmer schon bezahlt. Auch Hans war schon da und nur Minuten später kam auch Donerta.
Ein Frühstück gab es zu Laylas Bedauern leider nicht, da der Speisesaal zu dieser frühen Stunde noch gar nicht geöffnet war. Aber Naomi hatte ihnen ein Lunchpaket richten lassen.
Kurz später kam das Taxi. Der Fahrer schien diesmal etwas umgänglicher zu sein. Er half ihnen sogar, die Rucksäcke ins Auto zu packen, ohne gleich nach einem Aufpreis zu schreien. Er fuhr sie dann sogar, soweit es Layla beurteilen konnte, auf dem kürzesten Weg zum Hafen. Layla sah sich natürlich sehr sorgfältig auf der Straße um, in der Hoffnung, Mark vielleicht noch einmal sehen zu können, was sich aber leider nicht bewahrheitete.
Die Fahrt zum Hafen war relativ kurz, da sich das Zentrum der Stadt, an deren Randbezirk ihr Hotel gelegen hatte, praktisch am Hafen befand. Durch Naomis genaue Anweisungen war auch der Weg zu den Docks in sehr kurzer Zeit bewältigt. Layla sah sich um und staunte. Sie konnte die von Naomi erwähnten circa 300 Meter langen Docks sehen, die im Boden nicht fest verankert waren, sondern auf dem Fluss schwammen. Sie waren noch vor der Regenzeit, sodass der Fluss nicht sehr viel Wasser führte, und Layla an den Linien am Hafen sehen konnte, wieweit das Wasser in der
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