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die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

Titel: die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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ein Wort zu sagen, den Kopf.
    Er betrat den Zwinger und kraulte den ersten Hund, der ihm nahe kam, hinter den Ohren. „Die Hunde kommen gut ohne dich zurecht.”
    „Lass nicht zu, dass Lycas sie ärgert.”
    „Werde ich nicht.” Er hockte sich neben sie. „Bist du bereit?”
    „Es gibt nichts zu packen. Galen lässt mich keine eigenen Sachen mitnehmen.”
    „Er bringt alles, was du brauchst. Als ich gefragt habe, ob du bereit bist, meinte ich, bist du bereit?”
    Urplötzlich musste sie an Mayras Tod denken. „Ich bin schon lange mehr als bereit, Vater.”
    „Gut.” Er stand so rasch auf, dass seine Knie knackten. „Weil sie gerade kommen, um dich zu verabschieden.”
    „Sie?”
    „Galen, deine Brüder und die anderen Dorfbewohner.” „Oh.” Sie krallte die Hand in ihren langen Rock.
    „Areas ist bei ihnen.”
    Rhia rappelte sich auf und umarmte ihren Vater. Mit einem letzten Kopftätscheln für jeden Hund eilte sie aus dem Zwinger und den Hügel hinauf.
    Eine Menschenmenge kam ihr den Hügel hinauf entgegen, fast halb so groß wie die Masse, die zur Beerdigung ihrer Mutter gekommen war. Manche trugen Körbe mit Essen und Getränken in Flaschen – sie mussten zu ihren Ehren und zur Feier ihrer Abwesenheit ein Gelage geplant haben, nachdem sie sich auf den Weg gemacht hatte. Die Tradition verlangte danach, aber Rhia hatte nicht so viel Aufmerksamkeit erwartet, wenn man bedachte, wie spät sie zu ihrer Weihung aufbrach. Sie fragte sich, wie viel von dem Essen in ihre Taschen passen würde.
    Als sie Rhia bemerkten, lösten sich Lycas und Nilo von der Menge und rannten den Hügel hinauf. Nilo hob sie auf seine Arme, als wäre sie ein Kind.
    „Was machst du da?”, kreischte sie durch ihr Gelächter. Lycas fasste sie an den Knöcheln, und die Zwillinge trugen sie auf den Wald zu, ihren Körper zwischen sich baumelnd wie ein totes Reh.
    „Wir dachten, du kommst nicht mit, wenn wir dich nicht schleifen”, erklärte Nilo.
    „Bitte lasst mich runter.” Das Greinen, das sie sich als kleine Schwester angeeignet hatte, drang aus ihrer Kehle. Sie räusperte sich und fuhr mit tieferer Stimme fort: „Ich verlange, dass ihr mich gehen lasst.”
    „Dich gehen lassen?”, sagte Lycas. In den Augen der Zwillinge stand das gleiche schelmische Funkeln. „Interessanter Gedanke.”
    „Oh nein.” Sie zappelte mit den Beinen. „Wenn ihr mich in den Matsch fallen lasst, dann schwöre ich, ich werde ...”
    „Ah, mit dir kann man keinen Spaß mehr haben.” Lycas ließ ihre Füße langsam auf den Boden runter. Nilo hob ihre Schultern, bis sie gerade stand, und klopfte dann absolut nichts vom Rücken ihres Mantels. Sie drehte sich zu ihm um.
    „Ich werde dich überhaupt nicht vermissen”, sagte sie und umarmte ihn fest.
    „Mein Leben wird ohne dich auch das reinste Paradies sein, kleiner Vogel.”
    Als Nilo sie losließ, wandte sie sich an Lycas. „Dich werde ich wirklich nicht vermissen.”
    Er umarmte sie und hob sie hoch. „Du wirst mir als Zielscheibe fehlen.”
    Als ihre Füße wieder den Boden berührten, strich sie sich das Haar glatt und blickte zu der näher kommenden Menge, die mittlerweile den Hügelkamm überschritten hatte. Areas ging neben Galen her und hatte seinen Blick fest auf Rhia gerichtet. In welch einer Stimmung er sich befand, war aus der Ferne nicht zu erkennen.
    Lycas flüsterte über ihre Schulter: „Wenn der Kerl deine Gefühle verletzt, fühlt er selbst lange Zeit gar nichts mehr.”
    „Bitte haltet euch da raus”, sagte sie so ernst, dass ihre Brüder zurücktraten.
    Alle verbeugten sich zum Gruß vor ihr. Galen trug einen großen Sack auf dem Rücken, aber er schien an seiner Last nicht schwer zu tragen zu haben. Rhia brachte einen Augenblick damit zu, zu hoffen, dass viel verschiedenes Essen darin war, ehe sie ihre Aufmerksamkeit Areas zuwandte. Er lächelte sie an, wenn auch nicht auf die Art, wie er es früher getan hatte, und winkte sie zu sich. Sie sah Galen an, der zustimmend nickte, ehe er ging, um Tereus zu begrüßen.
    Areas und Rhia betraten die Laube aus nackten Eichenzweigen, wo sie in der Nähe von Mayras Grab standen. Ihr wurden die Handflächen feucht vor Schweiß, und sie zog die Hände in die Ärmel ihres Mantels zurück.
    „Ist dir kalt?”, fragte Areas.
    „Warum bist du gekommen?”
    Er öffnete den Mund, aber es kam kein Wort heraus.
    „Ich habe keine Zeit, über das Wetter zu plaudern, Areas.” „Ich bin hergekommen, weil es mir sehr wichtig ist, dass

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