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die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

Titel: die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Mensch stirbt, leben die Geister weiter.” „Und wenn die Geister sterben ...”
    „Sie können nicht sterben”, erwiderte sie.
    Alles stirbt, erinnerte sie sich an Krähes Worte. Aber es wird auch alles wiedergeboren.
    „Ich glaube, sie sind schon einmal gestorben”, sagte Marek. „Vor dem Wiedererwachen.”
    „Du glaubst an das Wiedererwachen?” Sie erinnerte sich an ihr Gespräch mit der Giraffe.
    „Die Nachfahren sind der Beweis. Wenn der Mensch sich einmal von den Geistern abwenden kann, kann er es wieder tun. Was bedeutet, dass es schon früher geschehen sein kann. Unsere Vorfahren waren auserwählt, das Wiedererwachen zu überleben, weil wir einverstanden waren, die Geister zu verehren und uns innerhalb unserer Grenzen zu bewegen.”
    „In Asermos bringt man uns bei, dass es ein Mythos ist. Man bringt uns bei, dass der Mensch immer in Harmonie mit den Geistern gelebt hat. Nicht wir sind die Ausnahme, die Nachfahren sind es. Sie sind eine Warnung.” Sie sah den Topf an, den das kochende Wasser in seinem Inneren zum Hüpfen brachte. „Aber nach meiner Weihung bin ich mir nicht mehr so sicher.”
    Marek lehnte sich zurück und nahm noch einen Schluck Meloxa. „Es ergibt wohl einen Sinn, dass die Asermonier so etwas glauben.”
    „Warum?”
    „Ihr wollt nicht wahrhaben, dass es auch euch geschehen könnte.”
    „Warum sollte es?”
    „Sieh dir eure Straßen an, eure Schiffe, eure Farmen. Genau wie die Nachfahren macht ihr die Welt zu einem Ort der Menschen.”
    „Unsere Straßen und Schiffe und Farmen dienen dem Uberleben.”
    Sein lautes Lachen war nicht unfreundlich gemeint, auch wenn es ihn zum Husten brachte. „Kalindos wird dich einiges über das Überleben lehren. Die Nachfahren sind nicht nur eine Warnung, Rhia, sie sind eine Geschichtsstunde. Für euer Dorf sollte es genauso sein.”
    Die Müdigkeit wog zu schwer, als dass Rhia weiter hätte diskutieren können. Die Bedeutung hinter seinen Worten bereitete ihr Sorgen, aber sie fand keine Lösung, keinen Weg, wie Asermos seine Art zu leben ändern und gleichzeitig stark genug bleiben konnte, um sich zu verteidigen.
    „Wenn ich es mir recht überlege”, sagte sie, „gib mir doch Meloxa.”

19. KAPITEL
    A m nächsten Tag brachten Spuren der schwarzen Bären, die sich aus dem Winterschlaf erhoben, Rhia und Marek dazu, sich zu überlegen, wie eine Begegnung mit ihnen zu vermeiden war. Sie überwand ihre Scham, nicht richtig singen zu können, nachdem sie ihn einige Takte hatte kreischen hören. Rhia nahm nicht an, dass sich ein Bär ihrem Geheule nähern würde, wenn er nicht für immer taub werden wollte.
    Sie wiederholten den gleichen Vers zum zehnten Mal, als Marek auf einmal aufhörte zu singen. Er ergriff ihren Arm und legte sich einen Finger auf die Lippen. Sie verstummte.
    Etwas pfiff, und dann knallte es direkt über ihren Köpfen. Rhia sah einen Pfeil, der wenige Schritte vor ihr aus einem Baum ragte. Ihr wurden die Knie weich.
    „Marek ...”
    Er hob eine Hand und ging dann, um sich die Federn, die den Pfeil befiederten, anzusehen.
    „Verrücktes Miststück”, murmelte er.
    „Das habe ich gehört!” Eine weibliche Stimme erklang zu ihrer Linken, vom Hügel her oder vielleicht von einem der Findlinge.
    Marek ließ den Blick über den Wald wandern, der sie umgab. „Alanka, du hast danebengeschossen.”
    „Nein, habe ich nicht.” Die Stimme kam näher, nur ihr Besitzer war immer noch nicht zu sehen. „Ich habe auf die Raupe gezielt.”
    Er drehte sich nach dem Baum um. „Welche Rau...”
    Aus dem Nichts erschien eine junge Frau, sprang Marek auf den Rücken und schlang ihm einen Arm um den Hals. Ihr Schwung schob beide vorwärts, und sie drückte ihren Finger gegen den Baumstamm, wo der Pfeil ihn getroffen hatte.
    „Genau da”, sagte sie. Es stimmte: Dutzende Paare von braungelben Beinen ragten unter der Spitze des Pfeils hervor.
    Alanka riss den Pfeil heraus. „Willkommen daheim.” Sie drückte Marek einen feuchten Kuss auf die Wange. „Wird auch Zeit.”
    Lächelnd rutschte sie von ihm runter, und daraufhin drehte er sich um und nahm sie so fest in die Arme, dass Rhia einen Schritt zurücktrat und sich so unsichtbar fühlte, wie er es die letzten Nächte gewesen war. Der lange schwarze Zopf des Mädchens schlug gegen den Köcher mit Pfeilen, den Alanka um ihre Schulter geschnallt hatte, als Marek sie von einer Seite zur anderen wiegte.
    Offensichtlich standen sie sich nahe.
    Marek ließ sie los. „Alanka, das ist

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