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Die Seevölker

Die Seevölker

Titel: Die Seevölker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Immanuel Velikovsky
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reichhaltigen Schmuck eines
    unbekannten Königs aus viel jüngerer Zeit, und [jetzt] entdeckten wir
    einen Grabanbau, der geschändet wurde und in welchem der Name

    9 a.a.O., S. 20.
    10 J. Černý sagt irrtümlicherweise, in der Grabstätte des Psusennes wären nur zwei
    Grabkammern gefunden worden. (Revidierte Ausgabe der Cambridge Ancient History,
    Bd. II, Kap. XXXV, S. 654).

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    des ursprünglichen Inhabers ausgelöscht worden war.«
    In der folgenden Grabungskampagne wurden zwei gutgeschützte
    Grabkammern geöffnet, die mit der Vorhalle verbunden, aber mit Hilfe
    von Monolithen versperrt waren – in der Tat wurden die Dachblöcke
    angehoben. Eine dieser Kammern enthielt den Sarkophag des Psusen-
    nes. Aus rosa Granitstein, war er ursprünglich für Merenptah-
    Hotephirma (bzw. Hophra-Maat) aus der 19. Dynastie hergestellt wor-
    den. Der Name war herausgemeißelt worden, aber an einer Stelle noch
    intakt erhalten. »Alles, was die 21. Dynastie in der Regel tat, war, die
    Kartuschen zu ändern« (Montet). Innerhalb des rosa Sarkophags be-
    fand sich ein weiterer aus schwarzem Granit, von einem unbekannten
    Eigentümer »ausgeliehen«, dessen Namen unleserlich gemacht worden
    war. In dem schwarzen Sarkophag lag ein silberner Sarg. Das Antlitz
    des Königs war mit einer goldenen Maske bedeckt.
    Psusennes war mit Pomp und Pracht beerdigt worden. Aber fast al-
    les war aus Grabbeigaben früherer Könige in Besitz genommen wor-
    den; auch das Grab selbst war »adoptiert« worden.
    Es ist schwer, die Mentalität jener zu begreifen, die anordneten, daß
    ihre Mumien in für andere errichtete Gräber einzunisten seien, in
    fremden Sarkophagen, und dabei erwarteten, so die Segnungen des
    jenseitigen Lebens zu genießen. Es tauchte daher die »Erwägung« auf,
    daß Psusennes, als er sich die Grabstätte aneignete, den ursprüngli-
    chen Inhaber dieses Grabes, Schoschenk (von Montet Chéchanq oder
    Sheshonk geschrieben) – einen der weniger bekannten Fürsten der li-
    byschen Dynastie – nicht ganz aus dem Grab verbannen mochte.
    Unter vielen silbernen und goldenen Schmuckstücken, die mit Psu-
    sennes beigesetzt worden waren, befanden sich zahlreiche Halsbänder
    und auch eine perlartige Verzierung von einem Halsband, in die Keil-
    schriftzeichen eingeritzt waren; Spezialisten für Keilschrift versuchten
    angestrengt, die drei kurzen Zeilen zu entziffern und zeigten einen
    nicht sehr sinnvollen Text vor. Wenn der Text nicht Persisch ist (in
    Keilschrift geschrieben) sondern Akkadisch (Assyro-Babylonisch),
    dann erscheint es durchaus möglich, daß die Perle ebenfalls aus einem
    älteren Grab kam, möglicherweise des gleichen Schoschenk: Auch in
    seinem Sarg war ein Rollsiegel-Erbstück gefunden worden, in das Keil-
    schriftzeichen eingeritzt waren.
    Zu der Grabausstattung von Psusennes gehörten auch 28 Armbän-

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    der. Eines von ihnen zog die besondere Aufmerksamkeit seines Fin-
    ders auf sich. Es besteht aus Gold mit dekorativen Einlegearbeiten und
    trägt eine in Hieroglyphen wiedergegebene Inschrift: »Der König, Herr
    der zwei Länder [von Ober- und Unterägypten], Meister des Schwer-
    tes, erster Prophet des Amen-re-sonter (Psusennes Miamun), ihm sei
    Leben verliehen.« Was Montets Aufmerksamkeit erregte, war die Art
    und Weise, wie das Wort »König« (n-s-w) buchstabiert war: Es war
    nicht auf die übliche Weise wiedergegeben, sondern in einer ganz be-
    sonderen Form: nämlich durch die Wiedergabe eines Pavians (cynoce-
    phalus), der ein Auge (oudja) hält. »Das Wort n-s-w oder ›König‹ ist
    hier so wiedergegeben wie in der ptolemäischen Periode …« Der Pavi-
    an mit dem Auge zwischen seinen Händen war eine sehr verfeinerte
    und differenzierte Art, eigentlich ein Wortspiel, den Begriff »König«
    wiederzugeben, die erst in den sehr späten ägyptischen Texten auf-
    tauchte.11
    Montet beobachtete in dem gleichen Satz eine weitere Merkwürdig-
    keit: »n-t-r« (in Begleitung des Namens Amun-re) »ist mit einem Fal-
    ken wiedergegeben, wie man das häufig in der ptolemäischen Periode
    findet.«
    Derartige Entdeckungen dürfen nicht nur registriert und beschrie-
    ben werden; aus ihnen müssen Schlußfolgerungen gezogen werden.
    Noch ein anderer Fund: Auf einer Wand der von Psusennes beleg-
    ten Grabkammer ist in einer Inschrift von »Psusennes, der die Wahr-
    heit spricht« die Rede, wie er die Göttin Mut anbetet, »die himmlische
    Göttin, Herrin der zwei Länder, Beherrscherin der

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