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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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gut wie fertig. Die Hostessen feilen noch an ihrer Schönheit, und die Küche meldet, das Essen werde Punkt einundzwanzighundert serviert.«
    Faslorn machte die Phelanergeste, die einem Nicken entsprach. »Wir sollten jemanden zur U-Bahn-Station schicken, um unsere Gäste zu empfangen. Sorgen Sie dafür, dass sie den Ehrengast identifizieren können.«
    »Alles schon veranlasst. Es wurden zwei Personen zur Begrüßung abgestellt. Beide verfügen über ein paar Hologramme von Professor Garrity.«
    Faslorn versuchte ein Lächeln. »Sie sind nicht nur schön, Tory, sondern auch effizient.«
    »Nochmals danke.«
    Er nahm ihren Arm in seine obere rechte Hand und drückte ihn beruhigend. »Dem Vernehmen nach soll die Far Horizons heute Abend für Menschen sichtbar sein.«
    Sie nickte. »Ich war gerade draußen, um mich selbst zu überzeugen.«
    »Dann treten wir also in die Endphase ein. Wenn wir alle ganze Arbeit leisten, werden unsere beiden Arten auch von diesen Anstrengungen profitieren.«
    Tory schaute ihn scharf an. Im Lauf des letzten Jahres hatte sie gelernt, die phelanische Gestik recht zuverlässig zu deuten. Einem anderen Menschen wäre das nicht aufgefallen, aber sie hatte den Eindruck, dass Faslorn besorgter wirkte als sonst. War es möglich, dass er genauso viel Angst hatte wie sie?
    Damit würde sie sich intensiver befassen müssen.
    »Dard, Sie sehen toll aus!«, sagte Tory. Die Party war schon seit einer Stunde im Gang, und gleich würde das Essen serviert. Tory, die sich unter die Gäste gemischt hatte, entdeckte schließlich das schüttere Haar ihres alten Chefs. Sie ging durch den Salon zu der Stelle, wo er mit einem Mann und einer Frau stand. Alle drei schienen eben erst eingetroffen zu sein.
    »Hallo, Tory. Sie sehen heute Abend wirklich hinreißend aus!«
    Tory spürte, wie sie bei dem Kompliment errötete — oder lag es an der Anwesenheit eines Freundes? Ihre offizielle Stellung als Vertreterin der Phelaner verlangte von ihr, dass sie praktisch jedes andere Mitglied ihrer Spezies als Gegner betrachtete. Es tat gut, den alten Gefühlen wieder freien Lauf zu lassen — wenn auch nur für ein paar Minuten.
    »Vielen Dank. Wer sind denn Ihre Freunde?«
    »Victoria Bronson, darf ich Ihnen die Professoren Bernardo Lucci und Pauline Frankowitsch vorstellen? Pauline arbeitet in der Sternwarte auf der Rückseite des Mondes. Sie ist die Entdeckerin des Schiffs Ihrer außerirdischen Freunde. Bernie ist an der Universität Lyon tätig, wo er den Galileo-Lehrstuhl in Astronomie innehat. Seine neue Leidenschaft gilt der Paläoastronomie.«
    »Wie bitte?«
    »Das Studium alter astronomischer Aufzeichnungen, Miss Bronson«, erwiderte Lucci.
    »Nennen Sie mich doch bitte Tory. Das machen alle.«
    »Also Tory.«
    Sie wandte sich wieder an Pierce. »Na, Dard, was sagen Sie zu unsrer kleinen Party?«
    Pierce nippte am Getränk, das er sich von einem vorbeigehenden Tablett geschnappt hatte und ließ den Blick durch den Salon schweifen. »Ich bin neidisch. Schauen Sie, dort sind Angus MacCrory und Raphaella Higgens! Wenn es mir gelungen wäre, sie als Sponsoren zu gewinnen, hätten wir Starhopper schon ein Jahrzehnt früher gestartet.«
    »Dann hätte sie uns aber nicht für die Begegnung mit der Far Horizons zur Verfügung gestanden.«
    Pierce kratzte sich am Ohr und bedachte sie mit einem seltsamen Blick. »Wenn ich mich recht erinnere, waren Sie doch dagegen, die Raumsonde zu diesem Zweck zu verwenden, und Sie haben das auch laut und deutlich klargemacht!«
    »Stimmt. Das zeigt aber nur, dass wir alle mal einen Fehler machen.« »Hmmm ...«
    Sie erinnerte sich daran, dass er es in der Vergangenheit gern vermieden hatte, heikle Themen anzuschneiden. »Raus damit, Dard.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Sie verheimlichen mir doch etwas.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich hatte kürzlich ein Gespräch mit Ihrem Exverehrer. Er scheint zu glauben, dass Sie hier einen Fehler machen.«
    Sie seufzte. »Ja, ich weiß. Ben und ich hatten am Abend meiner Rückkehr eine lange Auseinandersetzung wegen meiner Unterstützung für die Phelaner und am nächsten Tag noch eine. Wir haben seitdem auch nicht mehr privat miteinander gesprochen.«
    Er grinste. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich habe Tallen nie besonders gemocht. Er war immer zu verdammt selbstgefällig für meinen Geschmack.«
    »Na, Dard! Das haben Sie mir aber nie gesagt.«
    »Sehe ich etwa aus, als ob ich so dumm wäre, einer Frau eine Mängelliste ihres

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