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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Geliebten vorzulegen?«
    Tory lachte. »Was ist denn so wichtig, dass es Sie auf die Erde verschlagen hat?«
    »Ich nehme an einer wissenschaftlichen Konferenz teil, die Bernie organisiert hat. Wir wollen versuchen, ein paar Geheimnisse zu lüften, die schon zu lange herumgeistern.«
    »Eigentlich«, sagte Pauline Frankowitsch, »ist das nur ein Vorwand für ein gemütliches Akademikertreffen, bei dem man am Pool sitzt und Cocktails schlürft. Wir rechtfertigen unsere Spesenrechnung damit, dass wir über Astronomie sprechen, während wir in der Sonne liegen.«
    »Ich liebe alte Geheimnisse. Worum geht's denn?«
    Pierce knickte den Daumen in Richtung von Neirton ab, der ein paar Meter entfernt bei einer anderen Gruppe stand. »Indirekt hat es mit Ihren Freunden zu tun.«
    »Den Phelanern?«
    »Wir studieren die Tau-Ceti-Nova«, erklärte Lucci. »Das war ein ziemlich anomales Ereignis, müssen Sie wissen. Nicht nur, dass Einzelsterne eigentlich nicht zur Nova werden dürften — er hat dann nicht einmal die Lichtkurve gekriegt.«
    »Was?« Sturmglocken begannen in Torys Kopf zu läuten.
    »Wir haben die Phelaner dahingehend befragt, und sie meinten, dass unsere Instrumente eine Fehlfunktion gehabt hätten. Na, ich kann Ihnen sagen, dass ich die alten Daten die letzten drei Jahre studiert habe und von einer Fehlfunktion nicht die Rede sein kann. Tau Ceti hat in den ersten Stunden nach der Explosion zwei Komma fünf Prozent weniger Licht ausgestrahlt, als man hätte erwarten müssen. Wir haben keine Erklärung dafür.«
    Tory versuchte, ihre Stimme unter Kontrolle zu behalten. »Überhaupt keine?«
    »Null«, erwiderte Pierce. »Deshalb ist es ja so interessant. Wenn ein Stern der Hauptreihe explodieren kann ...«
    »... warum dann nicht auch ein anderer?«, fragte Pauline Frankowitsch und beendete den Satz für ihn. »Die Sonne ist nämlich auch ein Hauptreihenstern, müssen Sie wissen.«
    »Brauchen Sie vielleicht Hilfe?«, fragte Tory und suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, das Thema zu wechseln. Im Gegensatz zu ihren Gästen wusste sie nämlich ganz genau, was das Lichtdefizit der Nova verursacht hatte.
    »Was für Hilfe?«
    »Kapital, Infrastruktur, Rechenkapazität?«
    »Was schlagen Sie denn vor?«, fragte Pierce. Bei der Erwähnung möglicher Unterstützung setzten die Reflexe des alten Geldbeschaffers wieder ein.
    »Da Ihre Studien Tau Ceti betreffen, wäre die Botschaft vielleicht gewillt, Ihre Konferenz und vielleicht sogar die Grundlagenforschung zu sponsern. Die Phelaner wissen nämlich genauso wenig wie wir, weshalb ihre Sonne explodiert ist.«
    »Das zu glauben fällt mir freilich schwer«, erwiderte Pauline.
    »Sie müssen bedenken, dass ihre Zivilisation sich aufgelöst hat, nachdem die Astronomen die drohende Katastrophe verkündet hatten. Die Sternwarten waren das bevorzugte Ziel der wütenden Mengen. Viele Aufzeichnungen wurden vernichtet.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Wir können Ihnen Informationen über die Zeit der Fährnisse zukommen lassen, wenn Sie wünschen.«
    »Egal«, sagte Pierce. »Die Phelaner wären also bereit, eine Untersuchung zu unterstützen, weshalb ihr Stern explodierte?«
    »Sicher — wenn sie von der Sinnhaftigkeit der Maßnahmen überzeugt sind.« Tory verschwieg freilich, dass die Phelaner mit der Finanzierung zugleich auch Einfluss auf die Forschung nehmen würden. Sie könnten die Weichen dahingehend stellen, dass die Untersuchung natürlicher Ursachen der Tau-Ceti-Nova vorrangig »gefördert« und die Ermittlung unnatürlicher Ursachen aufs Abstellgleis geschoben wurde.
    »Was ist mit Ihren Beobachtungen bezüglich der Entstehung und des Ausklingens der Nova?«, fragte Lucci. »Ich weiß, dass solche Aufzeichnungen existieren. Sie hatten nämlich welche mit der Reisebeschreibung mitgeschickt, die an die Erde übermittelt wurde.«
    »Es gibt wahrscheinlich ein paar Hundert Beobachtungsstunden an Bord der Far Horizons.«
    »Könnten wir die vielleicht bekommen?«
    »Leider erst dann, wenn das Schiff die Parkbahn erreicht. Weil die dichteste Annäherung schon in vierundneunzig Tagen erfolgt, werden sie viel zu beschäftigt sein, um Anforderungen von Verlaufsdaten zu bearbeiten. Aber ich bin sicher, dass die Phelaner keine Einwände haben werden, Ihnen die Aufzeichnungen zur Einsicht zu überlassen, sobald sie in die Umlaufbahn gegangen sind.«
    »Ausgezeichnet!«
    »Ich könnte auch einen Termin mit Faslorn für Sie vereinbaren, um das zu erörtern.«
    »Das

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