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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Monate mit wachsender Vorfreude erwartet. Der Erste Minister hat mich gebeten, Ihnen seine Glückwünsche zu übermitteln und Ihnen mitzuteilen, dass er sich auf eine Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihren Leuten freut. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam eine Vereinbarung zum beiderseitigen Vorteil treffen können.«
    Die Menge brach wieder in Beifallsrufe und Pfiffe aus. Als der Tumult schließlich abebbte, trat Faslorn im Fokus eines Dutzends Richtmikrofone ans Rednerpult. »Botschafter Sadibayan, Menschen von der Erde und vom Mars und der großen Räume dazwischen. Ich danke Ihnen für den freundlichen Empfang und die Ehre, die Sie uns heute erwiesen haben. An dieser Stelle würde ich gern denen ein Lob aussprechen, die Sie so weit ausgesandt haben, um uns zu treffen. Kapitän Van Zandt und seine Mannschaft haben sich als würdige Vertreter der Menschheit erwiesen. Wir haben viel von ihnen gelernt, und ich darf mit Fug und Recht sagen, dass sie auch viel von uns gelernt haben. Wir haben den Grundstein für das Verstehen und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Spezies gelegt. Unsere Aufgabe besteht nun darin, auf diesem Anfang aufzubauen. Unsere zwei Rassen stehen heute an der Schwelle eines neuen Zeitalters. Lassen Sie uns Hand in Hand in die Zukunft schreiten!«
    Es wurden noch mehr Reden gehalten, auch von Garth, in der er allen versicherte, dass es schön sei, wieder zu Hause zu sein. Und dann wurde auch Tory ein Mikrofon unter die Nase gehalten. Nach einem Anflug von Lampenfieber gelang es ihr immerhin, ein paar Worte zu sagen. Später vermochte sie sich aber nicht mehr daran zu erinnern, was sie gesagt hatte. Dann posierten sie alle für Aufnahmen, bevor sie von Sicherheitsleuten zu dem Aufzug geführt wurden, der sie zu den Außendecks befördern sollte.
    Nachdem sie im gediegenen Hotel von Elysium Station angekommen waren, wurden sie auf einzelne Suiten verteilt, wo sie sich vor den Feierlichkeiten am Abend ausruhen konnten. Sie würden ein paar Tage an Bord der Station bleiben, während die Ärzte jeden untersuchten. Obwohl niemand glaubte, dass eine Gefahr bestand, sahen die Bestimmungen eine Quarantänekontrolle vor.
    Ungefähr zwanzig Minuten nach dem Verlassen des Schiffs war Tory allein. Sie war noch ganz benommen vom Trubel der Heimkehr. Plötzlich schienen ihre wochenlangen Ängste und Sorgen weit weg. Sie weilte wieder unter ihren Leuten und beschloss, es zu genießen, solange sie die Gelegenheit dazu hatte.
    Die Suite hatte einen Teppich aus gentechnisch hergestelltem Gras. Auf dem Mars hätte man so etwas als protzig angesehen, und Tory vermutete, dass das wohl auch für Elysium Station zutraf. Mit einem wohlig dekadenten Gefühl zog sie die Schuhe aus und durchkämmte mit den Zehen die kurzen grünen Halme. Dann ging sie ins Schlafzimmer und stellte fest, dass man ihre Reisetasche dort abgestellt hatte. Also machte sie sich ans Auspacken. Dann ertönte die Klingel der Suite, und sie stapfte barfuß und summend zur Tür.
    Die Tür glitt in der Führung zurück und offenbarte Ben Tallen, der im Gang stand. Er hatte einen großen Blumenstrauß in der Armbeuge stecken und ein breites Lächeln im Gesicht.
    »Willkommen, Liebling.« Er trat vor, nahm sie in den Arm und senkte den Kopf, um sie zu küssen. Nach dem ersten Überraschungsmoment konzentrierte sie sich darauf, den Kuss zu erwidern. Schließlich ließ er sie wieder los. »Darauf habe ich drei Jahre gewartet.«
    »Ich würde sagen, dass es das wert war«, erwiderte sie und versuchte wieder zu Atem zu kommen. »Komm doch bitte rein.«
    Er trat über die Schwelle. Daraufhin bemerkte ein Sensor in der Wand, dass die Tür nicht mehr blockiert war. Sie schloss sich lautlos wieder. Ben überreichte ihr schwungvoll die Blumen. »Für die schönste Frau zwischen hier und Tau Ceti.«
    Sie nahm die Blumen und steckte die Nase in die Blüten. Der Duft war eine willkommene Abwechslung nach dem Atmen recycelter Luft. Er erinnerte sie an den Geruch der Sträucher, die den steinernen Pfad säumten, den Maratel und sie am ersten Tag an Bord der Far Horizons abgeschritten hatten. »Ich sage dem Zimmerservice, dass er eine Vase für die Blumen bringen soll.«
    »Später. Wir haben viel nachzuholen.«
    »Das haben wir«, pflichtete sie ihm bei und führte ihn zur Couch. Er hob die linke Augenbraue, um ihr zu signalisieren, dass er dabei eher an das Schlafzimmer gedacht hatte.
    »Es war ein langer Flug, Ben«, beantwortete sie die unausgesprochene

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