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Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wie oft du sie auf mich gehetzt hast, du hast trotzdem jedes Mal versagt. Früher oder später werden sie deiner ständigen Niederlagen müde werden und erkennen, dass du nur ein Schwätzer bist, der keine wahre Macht besitzt.«
    Traian klatschte in die Hände, und sogleich ertönte ein lautes Donnergrollen. Ein greller weißer Blitz zuckte am Himmel auf und schoss in einem weiten Kreis zur Erde, wo er mit einem heftigen, gut gezielten Einschlag die Erscheinungen des Meistervampirs in Flammen setzte. Die Trugbilder brannten wie Papierfiguren, und Staub flog zusammen mit der Asche ihrer Überreste in die Luft.
    Dann fuhr Traian zu dem unbedeutenderen Vampir herum, der aus dem Dunkel heraus angriff und ihn in Gestalt einer großen Dschungelkatze ansprang. Bevor die Katze ihn erreichte, verwandelte sich auch Traian und nahm die schwerere Gestalt eines Tigers an, dessen mächtige Fänge und Pranken den kleineren Leoparden noch in der Luft erwischten. Die beiden großen Katzen prallten zusammen und schlugen sich gegenseitig die Krallen in den Leib. Jede versuchte, an die Kehle der anderen heranzukommen. Die Kraft des größeren Tigers warf den Leopard jedoch zurück, und als beide zu Boden stürzten, landete die kleinere Raubkatze auf dem Rücken.
    Die beiden Katzen rollten miteinander herum, und ihr Gefauche und Gebrüll erschütterten den Boden. Jede wollte während dieser tödlichen Balgerei mit ihren starken Fängen bei der anderen einen Halt finden. Als sie sich ein zweites Mal auf die Hinterbeine erhoben, gelang es Traian mit seinem viel größeren Maul, den Leoparden am Nacken zu packen, ihm tief die Fänge hineinzuschlagen und die Kehle durchzubeißen. Gleichzeitig verwandelte er eine seiner mächtigen Pranken in seinen Arm zurück und stieß die Faust durch die Rüstung aus Fell, Muskeln und Sehnen, um an das Herz des Untoten heranzukommen.
    Der Leopard versteifte sich, krümmte den Rücken und versuchte noch, sich zu verwandeln, aber Traian war zu schnell und stark. Er riss mit brutaler Kraft dem Vampir das Herz aus der Brust und schleuderte es in die Luft, als der Blitzstrahl darauf zuschoss. Der Vampir gab trotzdem noch nicht auf. In dem Versuch, sein Herz zu erreichen, bevor der Blitz es traf, verwandelte er sich in eine große Fledermaus, die eine Spur aus schwarzen, säurehaltigen Blutstropfen hinter sich zurückließ.
    Die Fledermaus hatte jedoch Pech. Gerade als sie das Organ packen wollte, schlug die weißglühende Energie zu und verbrannte das Herz mitsamt der Fledermaus. Auf dem Boden kauernd, verwandelte Traian sich schnell wieder. Gierig sog er Luft in seine brennende Lunge und hielt wachsam nach dem Meistervampir Ausschau.
    »Ich glaube, du verlierst deine Hunde. Vielleicht möchtest du ja mal ein bisschen Mut zeigen und selbst kommen, um mich zu holen!«, rief er herausfordernd, richtete sich langsam auf und tauchte die Arme in das grelle weiße Licht, um die von der Säure verätzte Haut zu heilen. Er gab sich Mühe, so gelassen zu erscheinen, wie es möglich war mit all den Riss- und Bisswunden an seinem Körper.
    Ein Ast brach irgendwo zu seiner Linken ab und kam auf ihn zugeschossen wie ein langer Speer. Mit blitzartiger Geschwindigkeit warf sich Traian nach rechts, wo er wieder in aufrechter und selbstbewusster Haltung dem Meistervampir ins Gesicht lachte.
    »Ist das alles, was du kannst? Du verlierst wirklich deine Macht. Komm zu mir, und lass mich der Gerechtigkeit Genüge tun!«
    Ein bösartiges Schweigen antwortete ihm.
    Traian versuchte eine letzte Taktik, weil er wusste, dass der Vampir sonst vielleicht für viele Jahre verschwinden und jeglichen Kontakt mit Jägern vermeiden würde, um zu überleben. Traian wandte sie an, obwohl er riskierte, seine eigene Position zu verraten. Sein Ruf, den er in die Nacht hinausschickte, war einfach und gebieterisch, seine Stimme die eines Uralten, in dessen Macht es stand, dem Vampir zu befehlen abzutauchen.
    In seiner alten Sprache wandte er sich an den Meistervampir und bezeichnete ihn als das, was er auch war: Te kalma, te jama ninkval, te apitäsz arwa-arvo. Du bist nichts als ein wandelnder, madenverseuchter Kadaver ohne Ehre. Muonìak te acoisz te. Ich befehle dir, dich zu zeigen.
    Donner grollte und krachte, so laut, dass das Geräusch die Erde und die Bäume erschütterte. Über Traian zeichnete sich für einen Moment die scheußliche Kreatur am Himmel ab, ein Vampir, der so böse und unheilvoll war, wie Jahrhunderte des abartigen Verhaltens

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