Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht der Nacht: Erzählungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
genauso erschöpft wie deine Geschwister, die es übrigens kaum erwarten können, dich zu sehen.«
    »Ich glaube nicht, dass es mir schwerfallen wird, den ganzen Tag zu schlafen«, versicherte ihm Joie. »Ich bin fast zu müde, um zu duschen, obwohl ich im Moment nichts dringender brauche.« Die Erschöpfung holte sie nun wirklich ein.
    »Das kann ich dir abnehmen.«
    Joie wusste nicht, was sie erwarten sollte – dass er einen Eimer Wasser über ihr ausleerte vielleicht? –, aber er schwenkte nur die Hand, und sie war sauber. Es war nicht so befriedigend oder entspannend wie eine heiße Dusche, doch zumindest fühlte sie sich jetzt genauso sauber, als hätte sie geduscht. Erleichtert sank sie auf das Bett und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
    »Tu, was du tun musst, Traian. Ich werde es schon überleben.«
    »Bevor ich gehe, werde ich starke Schutzschilde an deiner Tür, dem Fenster und dem Balkon anbringen. Niemand wird diese Schutzzauber überwinden können, wenn du ihm nicht selbst die Tür öffnest«, warnte er.
    »Ich dachte, Vampire könnten kein Tageslicht vertragen.«
    »Das stimmt, aber mach nie den Fehler zu glauben, sie arbeiteten allein. Sie erschaffen sich menschliche Marionetten, Diener, die ihren Anordnungen Folge leisten. Sie versprechen ihnen Unsterblichkeit, doch am Ende verlieren diese Marionetten den Verstand und leben von dem Fleisch von Sterblichen. Sie sind widernatürliche Monster mit verrottendem Fleisch und Hirn, die nicht gerettet werden können und nur das tun, was ihre Herren ihnen befehlen. Du darfst nicht riskieren, dass du oder deine Geschwister ihnen in die Hände fallen.«
    Joie wollte ihm schon eine schnippische Antwort geben, aber dann besann sie sich doch eines Besseren und hielt den Mund. Traians Welt war mit so vielen Gefahren befrachtet. Und ständig von Gefahr umgeben zu sein, war zu einer Lebensart für ihn geworden. Er sah sie an, als wäre sie sein Ein und Alles, und obschon das ein erhebendes Gefühl und sogar ein bisschen sexy war, war es doch auch beängstigend. Denn wie könnte sie seinen Erwartungen je gerecht werden?
    »Kannst du nicht auch an Gabrielles und Jubals Türen Schutzzauber anbringen?«
    »Natürlich.« Er blickte aus dem Fenster. »Aber ich kann wirklich nicht viel länger bleiben. Ich werde hier sein, wenn du erwachst. Gib mir dein Wort, dass du in deinem Zimmer bleibst und auf mich wartest.«
    Joie nickte. »Wenn es dich beruhigt, Traian. Ich bin müde. Ich will nur meinen Bruder und meine Schwester sehen, um mich zu überzeugen, dass es ihnen gut geht.«
    Traian kam zu ihr und zog sie an sich. »Ich weiß, dass dich das, was zwischen uns ist, ängstigt. Und ehrlich gesagt kann ich das sogar voll und ganz verstehen. Für uns Karpatianer sind Seelengefährten etwas ganz Natürliches, doch für dich wahrscheinlich nicht. Versprich mir also, dass du nicht versuchen wirst, davor davonzulaufen, falls du ohne mich erwachst. Es ist ziemlich überwältigend für dich, und ich würde zu gern bei dir bleiben, um dir über die Angst vor einer solch bleibenden und festen Bindung hinwegzuhelfen. Aber mir bleibt nichts anderes übrig, als zu gehen. Ich muss in die Erde, bevor die Sonne aufgeht.«
    Joie nickte. »Ich werde nirgendwohin gehen, Traian. Ich bin ziemlich gut darin, Dingen, die mich ängstigen, ins Gesicht zu sehen. Außerdem sind Jubal und Gabrielle bei mir. Wir werden schon zurechtkommen.«
    Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und senkte seine Lippen auf die ihren. Sein Mund war ungemein verführerisch, heiß, maskulin und fordernd. Joie spürte, wie alle Kraft aus ihrem Körper wich und ihr ganzes Sein nach ihm verlangte, während sie seine Küsse mit gleicher Leidenschaft erwiderte. Mit einem sehnsuchtsvollen kleinen Seufzer schlang sie einen Arm um Traians Nacken und lehnte sich an seinen starken Körper, noch immer ein wenig schockiert darüber, wie hemmungslos sie auf diesen Mann reagierte, den sie im Grunde noch so gut wie gar nicht kannte.
    Sivamet – meine Liebste , flüsterte er. Endlich habe ich dich gefunden!
    Als er den Kopf hob und sein dunkler Blick über ihr Gesicht glitt, lachte sie leise. »Genau genommen habe ich dich gefunden.«
    Bei seinem Lächeln wurde ihr ganz warm ums Herz. »Das hast du.«
    Joie! , ertönte Jubals gebieterische Stimme in ihrem Geist. Gabby und ich kommen jetzt herein.
    Joie fing lauthals an zu lachen. »Ich werde noch verrückt von all diesen Stimmen, die in meinem Kopf herumgeistern! Ich muss

Weitere Kostenlose Bücher