Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sehnsucht der Pianistin

Die Sehnsucht der Pianistin

Titel: Die Sehnsucht der Pianistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Nachtigall Nora Roberts
Vom Netzwerk:
warf sie den Kopf zurück, weil der Schmerz in ihrem Magen immer schlimmer wurde. „Mach nicht so einen Aufstand“, stieß sie mühsam hervor.
    „Wenn du das hast, was ich glaube, werde ich einen noch viel größeren Aufstand machen.“
    Er ging mit ihr durch die leere Küche und trug sie über die Hintertreppe nach oben. Als er sie auf Joanies Bett legte, war er froh, dass sie wenigstens aufgehört hatte, sich zu wehren. Er machte die Lampe an und sah, dass sie totenblass und ihre Haut ganz feucht war.
    „Versuch dich zu entspannen, Vanessa.“
    „Ich bin okay.“ Aber das Brennen in ihrem Magen hatte nicht aufgehört. „Es ist nur der Stress, vielleicht auch eine kleine Verdauungsstörung.“
    „Das werden wir herausfinden.“ Er setzte sich neben sie auf die Bettkante. „Sag mir, wenn ich dir wehtue.“ Behutsam drückte er auf ihren Unterbauch. „Vanessa, hast du irgendwann eine Blinddarmoperation gehabt?“
    „Nein.“
    „Irgendeine Art Unterleibsoperation?“
    „Nein, nichts.“
    Er fuhr mit seiner Untersuchung fort, ohne den Blick von ihrem Gesicht zu wenden. Als er direkt unter ihrem Brustbein drückte, sah er den Schmerz in ihren Augen, noch bevor sie aufschrie. Er griff beruhigend nach ihrer Hand, aber seine Miene war grimmig.
    „Vanessa, wie lange hast du diese Schmerzen schon?“
    Sie schämte sich, aufgeschrien zu haben. „Jeder hat mal Schmerzen.“
    „Beantworte meine Frage.“
    „Ich weiß nicht.“
    Er gab sich Mühe, nicht ungeduldig zu werden. „Wie fühlt es sich jetzt an?“
    „Gut. Ich brauche nur …“
    „Lüg mich nicht an.“ Er war auf sich selbst mindestens ebenso wütend wie auf sie. Vom ersten Augenblick an hatte er ihr angesehen, dass es ihr nicht gut ging. „Spürst du ein gewisses Brennen?“
    Vanessa gab nach. Ihr blieb ja doch keine Wahl. „Ein bisschen.“
    Brady überlegte. Das Essen war jetzt ungefähr eine Stunde her. Die Zeit stimmte. „Ist dir das schon mal passiert, nachdem du Alkohol getrunken hattest?“
    „Ich trinke keinen mehr.“
    „Wegen dieser Reaktion?“
    Vanessa schloss die Augen. Warum ging er nicht endlich und ließ sie allein? „Wahrscheinlich.“
    „Spürst du einen nagenden Schmerz hier direkt unter dem Brustbein?“
    „Manchmal.“
    „Und im Magen?“
    „Da fühlt es sich eher bohrend an.“
    „So, als wenn man Hunger hat?“
    „Ja.“ Es beunruhigte sie, wie genau er ihren Schmerz beschreiben konnte. „Aber es geht auch wieder vorbei.“
    „Was nimmst du dagegen?“
    „Ach, Tabletten, die man frei kaufen kann.“ Jetzt reichte es ihr. „Brady, dass du Arzt geworden bist, ist dir offenbar zu Kopf gestiegen. Du machst viel Lärm um nichts. Ich nehme ein paar Pillen gegen Magensäure und bin wieder okay.“
    „So kann man aber ein Magengeschwür nicht behandeln.“
    „Ich habe kein Magengeschwür. Das ist doch absurd. Ich bin noch nie krank gewesen.“
    „Hör zu, du gehst für ein paar Tage ins Krankenhaus, damit wir ein paar Tests machen und dich röntgen können.“
    „Ich gehe nicht ins Krankenhaus.“ Allein die Vorstellung rief ihr die letzten schrecklichen Tage ihres Vaters ins Gedächtnis zurück. „Du bist nicht mein Arzt.“
    Er unterdrückte einen Fluch. „Du bleibst hier, und ich meine genau hier.“ Damit verließ er das Zimmer.
    Vanessa gehorchte, aber nur weil sie nicht sicher war, ob sie überhaupt stehen konnte. Warum musste ihr das ausgerechnet jetzt passieren? Sie hatte schon öfter solche Anfälle gehabt, war jedoch immer damit fertiggeworden. Und das würde sie auch jetzt. Als sie sich vorsichtig aufrichten wollte, kam Brady mit seinem Vater zurück.
    „Na, was ist hier los?“, fragte Adam.
    „Brady übertreibt mal wieder.“ Sie lächelte gequält und hätte die Beine über den Bettrand geschwungen, wenn Brady sie nicht daran gehindert hätte.
    „Sie hat sich vor Schmerzen gekrümmt, als wir vorhin draußen waren. Sie hat ein Brennen im Magen und ist zudem unter dem Brustbein äußerst druckempfindlich.“
    Adam setzte sich auf die Bettkante und untersuchte sie ebenfalls. Er stellte die gleichen Fragen wie Brady, und sein Gesicht wurde immer ernster.
    „Jetzt sag mir mal, wie ein junges Ding wie du an ein Magengeschwür kommt.“
    „Ich habe kein Magengeschwür.“
    „Zwei Ärzte haben unabhängig voneinander dieselbe Diagnose gestellt.“
    „Dann irrt ihr euch eben beide.“ Vanessa versuchte sich aufzurichten, aber Adam drückte sie auf das Kissen zurück.
    „Wir werden natürlich noch

Weitere Kostenlose Bücher