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Die Sehnsucht der Pianistin

Die Sehnsucht der Pianistin

Titel: Die Sehnsucht der Pianistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Nachtigall Nora Roberts
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stehen, Auge in Auge mit ihm. „Warum bist du nicht schon bei Joanie?“
    „Weil ich die Absicht habe, dich zu begleiten.“
    „Was für ein ausgemachter Blödsinn. Ich habe meinen eigenen …“
    „Pst.“ Er nahm sie bei den Schultern, zog sie an sich und küsste sie. „Du schmeckst mit jedem Mal besser.“
    Ihr Herz machte einen Satz. „Hör zu, Brady, wir müssen ein paar Grundregeln aufstellen.“
    „Ich hasse Regeln.“ Er küsste sie noch einmal. Diesmal dauerte es etwas länger. „Es ist mir ein ganz besonderes Vergnügen, demnächst mit dir verwandt zu sein.“ Er grinste jungenhaft. „Schwesterchen.“
    „Du benimmst dich aber nicht gerade brüderlich“, gab sie abweisend zurück.
    „Herumkommandieren werde ich dich später. Wie findest du die ganze Sache?“
    „Ich habe deinen Vater schon immer gemocht.“
    „Und?“
    „Und ich hoffe, ich bin nicht so engherzig, meiner Mutter ihr Glück zu missgönnen.“
    „Nicht schlecht für den Anfang.“ Er runzelte die Stirn, als sie die Finger an die Schläfen drückte. „Kopfschmerzen?“
    Hastig ließ sie die Hände fallen. „Nur ein bisschen. Nicht der Rede wert.“
    „Hast du etwas genommen?“
    „Nein, es geht vorbei. Wollen wir gehen?“
    „Okay.“ Er griff nach ihrer Hand und zog sie zur Tür. „Ich habe mir überlegt … wollen wir auf dem Heimweg in Molly’s Hole vorbeischauen?“
    Sie musste lachen. „Kannst du eigentlich an nichts anderes denken?“
    Er öffnete die Wagentür für sie. „Heißt das ‘Ja’?“
    Sie legte den Kopf zurück und streifte ihn mit einem koketten Blick. „Das heißt, ich werde es mir überlegen.“
    „Kleines Biest“, murmelte er, während er die Tür schloss.
    Zehn Minuten später stürzte Joanie aus der Haustür, um sie zu begrüßen. „Ist das nicht fantastisch?“, jubelte sie. „Ich halte es im Kopf nicht aus!“ Sie packte Vanessa und schwang sie herum. „Jetzt werden wir richtige Schwestern. Ich freue mich ja so!“ Begeistert drückte sie Vanessa an sich.
    „Und wer küsst mich?“, meldete sich Brady. „Willst du mich denn gar nicht begrüßen?“
    „Oh, hallo, Brady.“ Auf seinen indignierten Blick hin lachte sie auf und warf sich in seine Arme. „Mann, hast du dich aber landfein gemacht.“
    „Das habe ich heute schon mal gehört. Außerdem wollte Dad es so haben.“
    „Hat man so was schon gesehen!“ Sie schaute von einem zum anderen.
    „Und beide so elegant. Vanessa, wo hast du dieses traumhafte Kleid her?“ Bevor Vanessa antworten konnte, fuhr sie fort: „Was täte ich nicht alles, damit meine Hüften in so etwas passen. Nun steht doch nicht hier draußen herum. Kommt herein. Wir haben tonnenweise Essen, Champagner und so.“
    „Eine tolle Hausfrau, nicht?“, bemerkte Brady, als Joanie hineinlief und lauthals nach ihrem Mann rief.
    Bezüglich des Essens hatte Joanie nicht übertrieben. Es gab einen großen glasierten Schinken mit einem Berg Kartoffelpüree, eine Gemüseplatte und lockere hausgemachte Brötchen. Aus der Küche drang der köstliche Duft eines abkühlenden Apfelkuchens. Die festliche Atmosphäre wurde durch Kerzen und schimmernde Kristallgläser noch unterstrichen.
    Die Unterhaltung war laut und fröhlich und wurde herzhaft von Lara begleitet, die mit dem Löffel auf die Tischplatte ihres Hochstuhls hämmerte.
    Vanessa hörte ihre Mutter lachen, freier und ausgelassener, als sie sich erinnern konnte. Und sie sah wunderschön aus, wenn sie Adam zulächelte oder sich zu Lara hinabbeugte, um sie zu streicheln. Das ist Glück, dachte Vanessa. Das wahre Glück. Selbst wenn sie sich noch so anstrengte, sie konnte sich nicht erinnern, das Gesicht ihrer Mutter jemals so glücklich gesehen zu haben.
    Vanessa pickte nur an ihrem Essen und hoffte, dass ihr fehlender Appetit niemandem auffiel. Als sie sah, dass Brady sie beobachtete, zwang sie sich zu einem weiteren Bissen, nahm einen Schluck Champagner und lachte über einen von Jacks Scherzen.
    „Ich finde, der Anlass verlangt nach einem Toast.“ Brady erhob sich. Als Lara aufquietschte, warf er ihr einen tadelnden Blick zu. „Du wartest gefälligst, bis du an der Reihe bist“, sagte er streng und hob sein Glas. „Auf meinen Vater, der viel cleverer ist, als ich ihm zugetraut habe, und auf seine bezaubernde Braut, die wegzusehen pflegte, wenn ich in den Garten schlich, um ihre Tochter zu treffen.“ Unter allgemeinem Gelächter klangen die Gläser aneinander.
    Vanessa trank den perlenden, kühlen Champagner und

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