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Die Sehnsucht der Pianistin

Die Sehnsucht der Pianistin

Titel: Die Sehnsucht der Pianistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Nachtigall Nora Roberts
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besseres Wissen gehorchte Vanessa. „Sieht aus wie das Erstlingswerk eines Fünfjährigen.“
    „Künstlerische Freiheit.“
    Vanessa brummelte etwas und wandte sich ab. Sie sah, dass Jack auf das Dach geklettert war und dort eine Leine mit Luftballons anbrachte. Während Lara auf einer Decke saß und spielte, befestigte Joanie gerade die letzten Hochzeitsglocken an der Weinlaube. Das Resultat ihrer gemeinsamen Bemühungen war nicht unbedingt „schön und feierlich“ und sicher nicht künstlerisch wertvoll, aber es war höchst beeindruckend.
    „Ihr seid ja verrückt“, sagte Vanessa entschieden, als Brady aus dem Baum sprang und locker neben ihr landete. „Was kommt als Nächstes? Eine Drehorgel und ein Schlangenbeschwörer?“
    Brady griff in den Karton und holte noch zwei Rollen weißes und rosa Krepppapier heraus. „Drehorgeln haben wir nicht gekriegt, aber hiervon haben wir noch etwas.“
    Vanessa überlegte einen Augenblick. Dann lächelte sie übermütig. „Gib her.“ Mit den Rollen in der Hand lief sie zum Haus. „Komm mit!“ Sie winkte Brady heran. „Mach eine Hühnerleiter.“
    „Eine was?“
    „Ich muss auf deine Schultern steigen.“ Als sie schließlich oben war, sagte sie: „Jetzt gib mir beide Rollen.“ Sie verdrehte die Enden der Rollen miteinander. „Du hast hübsche Knie“, bemerkte Brady und streifte ein Knie mit den Lippen.
    „Halt still.“ Vanessa befestigte die Enden der Papierrollen am Dachvorsprung. „Geh jetzt langsam zurück. Ich drehe inzwischen weiter.“
    „Wohin soll ich gehen?“
    „Zurück in den Garten, zu dem Monstrum, das du aus dem Ahornbaum gemacht hast.“
    Sie auf den Schultern balancierend, ging er zurück, wobei er vorsichtig über die Schulter schaute, damit er nicht auf den Hund, seine Nichte oder in ein Mauseloch trat. „Was machst du da?“
    „Ich schmücke.“ Während Vanessa das Papier entrollte, verschlang sie die beiden Bahnen miteinander. „Pass auf, dass du nicht an den Baum stößt.“ Als sie den Baum erreichten, beugte Vanessa sich vor. „Ich muss diesen Zweig erreichen. So, jetzt habe ich ihn.“
    „Und was jetzt?“
    „Jetzt rollen wir noch eine Girlande vom Baum zur anderen Seite des Hauses. Halt dich gerade“, befahl sie und beugte sich vor, um ihn anzusehen. „Du machst das absolut zirkusreif.“
    Als das Werk vollendet und die letzte Rolle Krepppapier verbraucht war, stemmte Vanessa die Hände in die Hüften und betrachtete das Ergebnis. „Hübsch“, entschied sie. „Sehr hübsch – außer der Stümperei, die du mit dem Ahornbaum gemacht hast.“
    „Der Baum ist ein Kunstwerk“, beschied er sie. „Ein Kunstwerk von symbolischer Bedeutung.“
    „Er sieht genauso aus wie Mr. Taggerts Weide zu Halloween“, erkannte auch Joanie. Sie hob Lara auf und setzte sich das Baby auf die Hüfte. „Wenn er auch nur einen Blick darauf wirft, weiß er genau, wer ihm jedes Jahr das Toilettenpapier um den Baum gewickelt hat.“ Sie lächelte zu Vanessa hinauf, die noch auf Bradys Schultern saß. „Machen wir, dass wir wegkommen. Es sind nur noch zwei Stunden bis zum Countdown.“ Sie tippte Brady mit dem Zeigefinger auf die Brust. „Du kümmerst dich um Dad, bis wir zurückkommen.“
    „Er wird schon nicht weglaufen.“
    „Darum geht es mir auch nicht, aber er ist so nervös, dass er sich womöglich die Schnürsenkel zusammenbindet.“
    „Oder er vergisst die Schuhe überhaupt“, warf Jack ein und nahm Joanies Arm. „Vielleicht zieht er die Schuhe ja auch an und vergisst stattdessen seine Hose. Und wenn du noch lange hier herumstehst, anstatt nach Hause zu fahren und dich umzuziehen, schaffst du es nicht rechtzeitig, um noch an ihm herumzunörgeln.“
    „Ich nörgle nie“, erklärte Joanie, während Jack sie zum Wagen zog. „Und Brady, vergiss nicht, mit Mrs. Leary wegen des Kuchens zu sprechen. Ach, und …“ Der Rest war nicht mehr verständlich, weil Jack ihr die Hand vor den Mund hielt.
    „Und ich Dummkopf habe mir immer die Ohren zugehalten“, brummelte Brady. Er hob den Kopf und schaute zu Vanessa auf. „Sag mal, möchtest du nach Hause reiten?“
    „Sicher.“
    Er trabte los. „Hast du zugenommen?“ Ihm war nicht entgangen, dass sie ihre Jeans sehr reizvoll ausfüllte.
    „Auf Befehl meines Arztes.“ Sie zauste sein Haar. „Pass auf, wo du hintrittst.“
    „Meine Frage war rein professionell. Vielleicht sollte ich dich doch einmal gründlich untersuchen.“ Er drehte den Kopf und grinste sie an.
    „Pass auf

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