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Die Sehnsucht der Pianistin

Die Sehnsucht der Pianistin

Titel: Die Sehnsucht der Pianistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Nachtigall Nora Roberts
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die …“ Sie duckte sich rasch, sodass die Wäscheleine nur noch leicht ihr Haar streifte. „Musste das sein?“
    „Ja, weil ich jetzt dein Haar riechen kann.“ Er küsste sie rasch, bevor sie sich wieder aufrichten konnte. „Machst du mir Frühstück?“
    „Nein.“
    „Kaffee?“
    Sie hangelte sich an seinem Rücken herab. „Nein.“
    „Instantkaffee?“
    „Nein.“ Lachend sprang sie auf den Boden. „Ich werde eine ausgiebige heiße Dusche nehmen und mich dann eine Stunde lang aufhübschen und im Spiegel bewundern.“
    Er zog sie an sich, obwohl der Hund versuchte, sich zwischen sie zu drängen. „Du siehst auch jetzt schon hübsch aus.“
    „Das ist aber noch verbesserungsfähig.“
    „Wir werden ja sehen.“ Er hob ihr Kinn. „Kommst du heute Abend nach der Gartenparty mit zu mir, damit wir zusammen Farbmuster aussuchen können?“
    Sie gab ihm einen kurzen, spontanen Kuss. „Wir werden ja sehen“, äffte sie ihn nach und verschwand im Haus.
    Lorettas Nervosität schien auf ihre Tochter übergesprungen zu sein. Während die Braut sich ruhig und gefasst für ihre Hochzeit ankleidete, schob Vanessa die Blumenarrangements hin und her, schaute immer wieder nach der Champagnerflasche, die für den ersten Toast bereitstand, und lief von Fenster zu Fenster, um nach dem Fotografen Ausschau zu halten.
    „Er müsste schon seit zehn Minuten hier sein“, sagte sie, als sie Loretta herunterkommen hörte. „Ich wusste gleich, dass es ein Fehler war, den Schwager von Mrs. Driscolls Enkel zu engagieren. Ich verstehe gar nicht, wieso …“ Sie brach ab, als sie ihre Mutter sah. „Oh, du siehst wunderbar aus.“
    Loretta trug ein blassgrünes Seidenkleid mit naturfarbener Spitze am Ausschnitt. Es war einfach geschnitten, wirkte jedoch sehr schön und geschmackvoll. Einer plötzlichen Eingebung folgend hatte Loretta einen dazu passenden Florentiner Hut gekauft, unter dessen breiter Krempe sich ihr Haar lockte.
    „Findest du es nicht übertrieben?“ Unsicher griff sie sich an den Hut. „Es ist schließlich nur eine kleine Hochzeit.“
    „Es ist perfekt, wirklich. Du hast nie besser ausgesehen.“
    „Ich fühle mich auch großartig.“ Loretta strahlte, wie es einer Braut zukam. „Ich weiß gar nicht, was gestern Abend mit mir los war. Heute fühle ich mich einfach fantastisch. Ich bin so glücklich.“ Hastig schüttelte sie den Kopf. „Ich will nicht weinen. Ich habe mir so viel Mühe mit dem Make-up gegeben.“
    „Du wirst auch nicht weinen“, sagte Vanessa energisch. „Der Fotograf – oh, Gott sei Dank, da kommt er ja endlich. Ich werde … ach, Moment noch, hast du alles?“
    „Alles?“
    „Ja, du weißt doch, etwas Altes und etwas Neues.“
    „Das habe ich ganz vergessen.“ Es war zwar nur ein Aberglaube, aber Loretta überlegte krampfhaft. „Das Kleid ist neu, und diese Perlen gehörten meiner Mutter und vorher ihrer Mutter. Also sind sie alt.“
    „Das ist schon mal gut. Und was ist mit etwas Blauem?“
    Lorettas Wangen röteten sich. „Ja, unter dem Kleid. Ich habe … mein Hemdhöschen hat vorn ein schmales blaues Band. Wahrscheinlich findest du es albern, dass ich mir Reizwäsche gekauft habe.“
    „Nein, ganz und gar nicht.“ Vanessa berührte den Arm ihrer Mutter und spürte den plötzlichen Impuls, sie zu umarmen. Aber sie trat zurück. „Und jetzt noch etwas Geborgtes.“
    „Nun, ich …“
    „Hier.“ Vanessa öffnete den Verschluss ihres schmalen Goldarmbandes. „Nimm das. Dann bist du bestens gerüstet.“ Wieder spähte sie aus dem Fenster. „Oh, da kommen Doc Tucker und die anderen.“ Lachend winkte sie ihnen zu. „Sie wirken wie eine Prozession. Geh ins Musikzimmer, während ich sie in Empfang nehme.“
    „Vanessa.“ Loretta hielt noch immer das Armband in der Hand. „Ich danke dir.“
    Vanessa wartete, bis ihre Mutter außer Sichtweite war, bevor sie die Tür öffnete. Bei den Tuckers herrschte helle Aufregung. Joanie und Brady stritten darüber, wie man Ansteckblumen richtig platziert. Jack beschwerte sich darüber, dass seine Frau seine Fliege so fest gebunden habe, dass er kaum atmen, geschweige denn sprechen könne. Adam trat unruhig hin und her, bis Vanessa sie alle hinaus in den Garten bugsierte.
    „Du hast ja den Hund mitgebracht.“ Kopfschüttelnd betrachtete sie Kong, an dessen Halsband eine rote Nelke prangte.
    „Er gehört schließlich zur Familie“, verteidigte Brady ihn bestimmt. „Ich kann doch seine Gefühle nicht verletzen.“
    „Und wie

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