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Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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daran, wie er in der Zelle in El Morro fluchend mehrmals gegen die Tür getreten hatte, und verbiss sich ein Grinsen.
    Der Pirat, setzte sie in Gedanken fort, der, wenn es nötig war, ohne zu zögern tötete und andererseits jetzt noch verletzt war, weil seine große Liebe ihn verlassen hatte.
    Ein wunderbarer Liebhaber, der sie so zärtlich verführt, sie bei aller Leidenschaft so sinnlich und rücksichtsvoll zugleich in seinen Armen gehalten hatte. Und nicht zuletzt war Charles der Mann, den sie bis an ihr Lebensende lieben würde. Verdammt sollte er sein für seine Dickköpfigkeit und Kälte.
    Das Essen verlief, hauptsächlich dank Jessicas Bemühungen, friedlich, wenn man es auch nicht gerade harmonisch nennen konnte. Zumindest waren sich die beiden Männer einig, solange sich das Thema um Sullivan und Reading drehte.
    »Diese Kerle machen uns schon lange zu schaffen«, sagte Captain O’Connor. »Ich war gerade hinter einem dieser Piraten her, als ich erfuhr, was mit dem Schiff passiert ist, auf dem Jessica reiste.« Sein Blick, innig und besorgt, glitt zu seiner Frau, die seine Hand ergriff und sie liebevoll drückte. O’Connor biss die Zähne zusammen, und Harriet sah, dass er Mühe hatte, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Er musste wahnsinnige Angst um Jessica gehabt haben. Aber das war kein Wunder, soweit sie von den Erzählungen ihrer Mutter wusste, kannten sich die beiden seit vielen Jahren und waren sozusagen miteinander aufgewachsen. Das ist richtige, dauerhafte Liebe, dachte sie voller Neid.
    O’Connor wandte sich wieder Charles und Johnson zu. »Wir hatten ebenfalls den Verdacht, dass sie ihr Quartier in Florida haben. Den Spaniern ist es gleichgültig, was sich dort tut, solange sie in Ruhe gelassen werden. Vermutlich haben diese Schweine auch eine Menge in Schmiergelder investiert.«
    »Sullivan hat Captain Harding erzählt, dass ihre Flotte zehn Schiffe zählt. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber wir werden es bald feststellen«, sagte Charles in seinem unterkühlten Tonfall. »Ich bin gerade dabei, meine Flotte zusammenzuziehen, um dieses Nest auszuräuchern.«
    »Solange Sie nur hinter den Piraten her sind und nicht hinter harmlosen Händlern, halte ich das für keine schlechte Idee.«
    Charles verzog den Mund zu einem kalten Lächeln. »Sie können sich gern anschließen, O’Connor. Oder ich kann Ihnen diese Drecksarbeit ganz überlassen und lediglich dafür sorgen, dass die restlichen Piraten, unter denen jetzt zweifellos Rangkämpfe entstehen werden, einen großen Bogen um meine Gebiete machen.«
    O’Connor musterte ihn misstrauisch, dann sagte er: »Ich habe übrigens Captain Jenkins von der Red Vanessa getroffen. Er sagte mir, dass er von einem Piraten angegriffen worden sei. Und zwar von der El Capitano .«
    Harriet hielt den Atem an. Über dem Raum lag schlagartig eine fühlbare Spannung. Charles hingegen wirkte lediglich gelangweilt. »Das muss ein Irrtum sein, O’Connor. In meinem Unternehmen beschäftige ich keine Piraten.«
    »Da habe ich anderes gehört.«
    »Die Leute reden viel. Und Sie geben zu viel auf Gerüchte«, meinte Charles mit einem Anflug von Amüsement. Er hob das Glas und nahm einen Schluck, ließ den Geschmack des Weins auf der Zunge zergehen, als wäre das Getränk wichtiger als O’Connors Gerede.
    »Was mich allerdings mehr gestört hat, war die Tatsache, dass Sie Miss Dorley überreden konnten, mit Ihnen weiterzureisen«, fuhr Jack mit Schärfe fort. »Und ich bin«, sagte er zu Harriet gewandt, »äußerst froh, Sie heil hier zu sehen.«
    »Mr.Daugherty war so liebenswürdig, mich an Bord der Sea Snake zu nehmen, weil die Kajüte der Red Vanessa durch die kleine Auseinandersetzung leider etwas in Mitleidenschaft gezogen worden war«, entgegnete Harriet, die plötzlich sehr gerade, mit durchgedrücktem Rücken dasaß. »Er kam gerade rechtzeitig, um der Red Vanessa seine Hilfe anzubieten.«
    »Das muss ihn ziemlich geschmerzt haben«, murmelte O’Connor. Harriet sah, wie seine Frau ihm unter dem Tisch einen Fußtritt gab. Es tat ihr leid, dass er so weit von ihr entfernt saß, andernfalls hätte sie ihn ebenfalls getreten. Und weitaus fester.
    »Weniger, als Sie denken«, mischte sich Charles ein. »Das Schiff, das die Red Vanessa angriff, war tatsächlich die El Capitano . Allerdings segelt sie wie alle meine anderen Schiffe unter einem Kaperbrief.«
    Er bemerkte Jessicas erstaunten Blick und zuckte mit den Schultern. »Wir müssen schließlich auch

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