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Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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Daugherty und Ihrer Mutter«, sagte Harding gepresst, als hätte er endlich begriffen, wovor Charles Angst hatte. Das war nicht die erste Bemerkung dieser Art, und jede davon traf Harding bis ins Mark. »Niemals. Nichts kann so sein wie …« Er unterbrach sich, legte sich zurück und schloss die Augen. »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf. Und jetzt gehen Sie, machen Sie klar Schiff mit dem Mädchen, mein Junge. Seien Sie klug.«
    Charles wartete darauf, dass er noch etwas sagte, aber entweder wollte er nicht weitersprechen, oder er war eingeschlafen. Charles warf noch einen Blick in die Runde, vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war, und verließ dann Hardings Kajüte.
    Harriet war weder in der Großen Kajüte noch in ihrer. Auch Lan Meng war nicht zu sehen, also kletterte Charles an Deck. Und tatsächlich, da fand er die beiden Frauen. Sie standen an der Reling und beobachteten einen Punkt in der Ferne. Die El Capitano segelte in Rufweite auf einem Parallelkurs, und irgendwo in seinem Hinterkopf bemerkte er, dass auf dem anderen Schiff eine gewisse Unruhe entstanden war. Er war jedoch so auf Harriet, ihr leuchtendes Haar, ihre schlanke Figur, das geliebte Profil konzentriert, dass er auf nichts anderes achtete.
    Plötzlich wandte sich Harriet nach ihm um, als spürte sie, dass er hinter ihr stand. Ein seltsames Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Schiff steuerbord voraus, Mr.Daugherty«, sagte sie leichthin. »Captain Johnson meint, er kenne es.«
    Charles drehte sich nur widerwillig in die angegebene Richtung.
    »Er meint«, fügte Harriet mit einer Stimme hinzu, die vor Genugtuung nur so triefte, »es wäre die Tuesday . Das Schiff von Mrs.O’Connors Gatten.«
    * * *
    Und so war es auch. Die Tuesday hatte einen Kurs gesetzt, der sie bei diesem Wind in etwa drei Seemeilen auf die Sea Snake und die El Capitano treffen ließ. Als sie endlich parallel segelten und die Schiffe nur noch knapp zwanzig Meter trennten, ließen Johnson und Bains auf Charles’ Befehl die Segel back stellen, und die Tuesday tat es ihnen gleich, bis sich die drei Schiffe in relativer Ruhe zueinander im Wellengang hoben und senkten.
    Harriet starrte zur Tuesday hinüber. Der Captain war leicht auszumachen. Es war der hochgewachsene, gutaussehende dunkelhaarige Mann, der Jessica O’Connor mit Blicken verschlang. Seine Frau umklammerte die Reling mit beiden Händen und machte den Eindruck, als würde sie jeden Moment ins Wasser springen, um zu ihm hinüberzuschwimmen. Was , dachte Harriet süffisant, ja nicht das erste Mal wäre . Captain O’Connor riss sich nur mit Mühe von seiner Frau los und sah zu Charles hinüber, der lässig einige Schritte von Harriet entfernt lehnte und den anderen aufmerksam beobachtete.
    »Hallo Daugherty«, schrie Jack O’Connor mit tragender, befehlsgewohnter Stimme herüber, »Sie haben verdammtes Glück, dass Sie meine Frau an Bord haben, andernfalls hätte ich Sie jetzt versenkt.«
    Harriet richtete sich empört auf, als sie jedoch Charles ansah, bemerkte sie, dass dieser nur spöttisch lachte und O’Connor mit einem verächtlichen Blick maß.
    Kurz darauf ließ Jack O’Connor sich mit seinem Beiboot zur El Capitano rudern. Johnson hatte ihm nach kurzer Rücksprache mit Charles die Erlaubnis gegeben, an Bord kommen zu dürfen, und O’Connor nutzte diese auch weidlich aus. Welch eine andere Begrüßung war dies als jene, die Charles ihr vergönnt hatte! Harriet beobachtete voll Neid, wie Jessica an der Reling wartete, wie O’Connor ungeduldig schon im Boot stand und keinen Blick von seiner Frau ließ, um sie dann, kaum dass er wendig an Bord geklettert, nein, eher gesprungen, war, in die Arme zu reißen und nicht mehr loszulassen.
    Harriet betrachtete Charles aus den Augenwinkeln. Sie war für ihn froh, dass Jessica sich auf der El Capitano befand und er bei dieser stürmischen Begrüßung nicht direkt daneben stehen musste. Er wirkte äußerlich gelassen, aber sie kannte ihn gut genug, um den Zug um seinen Mund richtig zu deuten. Er hatte Kummer. Ein kleiner, boshafter Teil von ihr vergönnte ihm die Eifersucht, aber jener weitaus größere, wärmere Teil, der ihn liebte, litt mit ihm, weil er mit ansehen musste, wie seine ehemalige Liebe in den Armen ihres Gatten lag. Sie wünschte fast, sie könnte hingehen, ihm die Hand an die Wange legen und sein Gesicht zu ihr drehen.

14. Kapitel
    A m Abend kam eine höfliche Einladung von Captain und Mrs.O’Connor, ein offizielles Dinner auf

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