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Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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hörte er einen von Sullivans Begleitern sagen: »Meinst du wirklich, dass die auf dich reinfällt? So dumm ist nicht mal die.«
    »Sie hat Geld, und sie ist nicht so übel«, erwiderte Arthur. »Mit ihren Flausen werde ich schon fertig. Und vor allem ist jeder Kontakt mit diesen Indern gestrichen.«
    »Geld wäscht sauber, was?«
    »Zumindest hat sie keine kleinen Bastarde aus Java mitgebracht.«
    »Sie hat einen einflussreichen Vater sowie einen Batzen Mitgift. Da nimmt man schon ein paar Nachteile in Kauf«, meinte ein anderer.
    Die Männer blieben stehen, als Charles direkt auf Sullivan zusteuerte und ihm den Weg abschnitt. »Ah, sieh da, Sullivan, wie gut, dass ich Sie treffe. Hätten Sie wohl einen Moment Zeit?«
    Arthur musterte ihn abweisend. »Worum geht es, Daugherty?« Er versuchte, überlegen zu wirken, aber unter Charles’ eisigem Blick begann seine Fassade schnell zu bröckeln.
    Charles sah kurz an ihm vorbei. Harriet war endgültig in der Menge verschwunden. Er würde sie schon wiederfinden, in diesem Moment war er vielmehr darauf erpicht, Sullivan auf eine angemessene Größe zurechtzustutzen. »Es geht um Miss Harriet Dorley.«
    »Ah ja?« Sullivans Augen wurden schmal.
    Charles ließ seinen Blick über die anderen Männer gleiten. Wenn er sich nicht täuschte, dann hatte er hier die ganze ekelhafte Bande beisammen, die Harriet bereits auf dem Ball beleidigt hatte.
    »Dieses Thema könnte«, fuhr er daraufhin fort, »die anderen Gentlemen ebenfalls angehen.« So wie er es aussprach, war der Ausdruck »Gentlemen« eine Beleidigung. »Ich möchte Ihnen nämlich dringend raten, sich zukünftig von Miss Dorley fernzuhalten.«
    »Was soll das heißen?«, fuhr Arthur auf. »Sie haben wohl selbst Interesse an dem Mädchen, was? Ich habe schon gehört, dass Sie sich neuerdings viel bei den Dorleys herumtreiben.«
    Charles musterte ihn wie ein besonders widerwärtiges Insekt. »Wissen Sie, Sullivan, man kann Sie nicht einmal einen simplen Geist nennen. Da wären schon schärfere Bezeichnungen angebracht, die ich mir jetzt ersparen will.«
    Sullivans Gesicht rötete sich. »Was … fällt Ihnen ein, Daugherty?«
    Charles’ Ton wurde härter. »Ich habe mit angehört, wie Sie sich über Miss Dorley äußerten, und ich kann nicht behaupten, dass mir der Inhalt Ihrer Worte oder der Ton gefallen hätten. Deshalb möchte ich Ihnen allen«, er sah in die Runde, was zwei der Männer veranlasste, einen kleinen Schritt zurückzutreten, »einen guten Rat geben: Kommt mir in Zukunft zu Ohren, dass Sie auch nur in der geringsten Weise abfällig über Miss Dorley sprechen, sehen wir uns eines schönen Morgens auf dem Maidan wieder.«
    Der Major wurde blass, und die anderen starrten Charles zuerst verblüfft, dann voller Empörung an. Der Maidan war jener Ort, an dem englische Gentlemen traditionellerweise ihre Ehrenhändel austrugen. »Haben Sie den Verstand verloren?«, fand Sullivan seine Stimme wieder. »Sie drohen mir mit einem Duell?!« Er versuchte ein spöttisches Lächeln, was gründlich misslang.
    »Nein«, erwiderte dieser kalt. »Nicht nur Ihnen. Jedem von Ihnen.« Er lächelte, aber es war ein Lächeln, das den Major frösteln ließ. Charles’ Miene wurde abfällig. »Suchen Sie sich eine Frau, die zu Ihnen passt, Sullivan. Irgendeine kleine Hure. Und achten Sie gut darauf, Miss Dorley in Zukunft gar nicht, und wenn, dann nur mit größter Höflichkeit zu begegnen.«
    »Das ist eine Beleidigung, für die ich Satisfaktion verlangen muss«, erwiderte Arthur gepresst.
    »Aber, Sullivan, Sie kann man doch gar nicht beleidigen. Im Gegenteil, ich habe noch nie einen Menschen gefunden, der ohne Messer an der Kehle etwas Gutes über Sie gesagt hätte.«
    Inzwischen war Sullivan hochrot, und eine Ader an seinem Hals trat pochend hervor. Er ballte die Fäuste und machte einen Schritt auf Charles zu. »Nehmen Sie sich in Acht, Daugherty, dass nicht Sie demnächst ein Messer an der Kehle haben. Sie nehmen Ihr Maul verdammt voll, weil Sie sich überlegen wähnen, aber irgendwann werden Sie auf jemanden treffen, der Ihnen etwas anderes beweist.«
    Charles hob mokant die Augenbrauen, als er auf den kleineren Mann hinabsah. »Sagen Sie nicht, Sullivan, Sie sprechen von sich selbst. Ist Ihnen eine derart lächerliche Drohung nicht selbst zu dumm?« Er wandte sich mit einem kalten Lächeln ab. »Ich kann meine Zeit nicht länger mit Ihnen vergeuden. Aber fühlen Sie sich nicht zu sicher, weil ich in den nächsten Tagen

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