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Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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gebeten hat?«, begann er das Gespräch, als Sir Percival ihm Portwein anbot.
    Harriets Vater wirkte ungewohnt zerstreut. »Ja, gewiss. Es wäre sehr erfreulich, könnte eines Ihrer Schiffe den Schutz des Konvois übernehmen, wenn er in wenigen Tagen nach England aufbricht.«
    »Wir haben bereits unsere Vorkehrungen getroffen.« Insgeheim musste er grinsen, wenn er daran dachte, dass die East India Company den Schutz eines Piraten genoss, der wie kein anderer in den letzten zweihundert Jahren mit seinen Schiffen dieses Gebiet beherrschte. Er hatte das Erbe seines Vaters zwar nur nach einigem Zögern angenommen, es dann jedoch zügig noch weiter ausgebaut und ein höchst lukratives Unternehmen geschaffen, bei dem illegale Piraterie mit legalen Geschäften verschmolz.
    »Es gibt da aber noch ein zweites Thema, über das ich gern mit Ihnen sprechen würde«, fuhr Sir Percival nervös fort. »Es betrifft meine Tochter.«
    Harriet? Charles schaffte es, trotz seiner Überraschung einen gleichmütigen Ausdruck zu wahren. Er wartete geduldig, während Sir Percival einige hastige Schlucke von dem Portwein nahm und nach Worten suchte.
    »Es geht um … gewisse Gerüchte, die über meine Tochter im Umlauf sind und die trotz Harriets langer Abwesenheit besonders in den letzten Wochen neue Nahrung erhalten haben. Derjenige, der sie wieder aufleben lässt, ist Major Arthur Sullivan, beziehungsweise einige seiner Freunde. Falls er nicht aufhört, dem Ruf meiner Tochter derart zu schaden, werde ich wohl Schritte dagegen unternehmen müssen.«
    Darüber brauchte er sich keine Sorgen mehr zu machen, das hatte Charles schon für ihn getan, auch wenn er es vorzog, diese Tatsache für sich zu behalten.
    »Es sei denn, ich finde einen geeigneten Ehemann für Harriet, der diese Gerüchte ein für alle Mal unterbindet.« Sir Percival zog ein Taschentuch hervor, wischte sich über die Stirn und blickte Charles dabei hilfesuchend an.
    Charles ließ sich Zeit mit der Antwort. »Ich hatte den Eindruck, dass Major Sullivan ebendiese Position ins Auge sticht«, erwiderte er schließlich.
    Sir Percival schnaubte abfällig. »Lächerlich! Als würde ich meine Harriet einem Halunken wie diesem zur Frau geben, der zuerst mit seinen Saufkumpanen ihren Ruf ruiniert und dann noch ihre Mitgift an sich bringen will. Ja, ja«, setzte er energisch hinzu, als er Charles’ Blick sah, »mir ist da einiges zu Ohren gekommen.« Er wandte sich mit einer heftigen Bewegung um und begann, unruhig im Raum auf und ab zu laufen. »Genug, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen, hätte ich gewisse Bemerkungen offiziell zur Kenntnis genommen. Nein, ich suche einen seriösen Ehemann für Harriet.«
    »Ich werde weder Ihren noch meinen Verstand beleidigen, indem ich so tue, als hätte ich Sie nicht verstanden«, erwiderte Charles halb amüsiert, halb erstaunt. »Was mich allerdings verblüfft, ist die Tatsache, dass Sie mich als Schwiegersohn in Erwägung ziehen.«
    Sir Percival hob beide Hände. »Ach was, Charles. Ich kenne Sie, seit Ihr Vater damals mit Ihnen und Ihrer Mutter nach Kalkutta gekommen ist. Sie waren kaum drei Jahre alt.« Er atmete tief durch. »Glauben Sie nicht, dass ich Harriet leichtfertig einem Mann anvertrauen würde, vor dem ich nicht Respekt und zu dem ich nicht Vertrauen hätte. Es gefällt mir nicht, wie sich hier alles entwickelt. Sullivan ist nicht der Einzige, der schaden kann. Der Generalgouverneur …« Er unterbrach sich. »Nun, die Lage kann sich zuspitzen, auch wenn ich nicht hoffe, dass es so weit kommt. Aber ich möchte, dass Harriet jemanden hat, der genügend Macht und Einfluss besitzt, um sie in jeder Hinsicht zu schützen.« Er sah Charles eindringlich an.
    »Sir Percival, ich glaube nicht …«
    »Hören Sie, Charles. Die Vorteile für uns beide liegen doch auf der Hand. Ich weiß sehr wohl, dass nicht alle Ihre Geschäfte so ehrenwert sind, wie die meisten hier glauben.«
    Charles zog in gespielter Verwunderung die Augenbrauen hoch, aber Sir Percival winkte ab. »Ich habe Informationen darüber, dass Sie Teile der gekaperten Waren unter der Hand vertreiben.«
    Nicht nur zum Teil, dachte Charles zynisch. Eher zur Hauptsache. Neun von zehn gekaperten Schiffen verschwanden spurlos in seinen ganz privaten Kanälen.
    Sir Percival machte eine wegwerfende Handbewegung. »Aber darüber kann ich hinwegsehen. Das macht doch fast jeder, der mit einem Kaperbrief segelt.« Er seufzte. »Harriet ist vielleicht keine Schönheit, nicht mehr allzu

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