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Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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Tochter an, und nun fand er sie dabei, wie sie sich von diesem Kerl die Finger ablecken ließ! Charles ignorierte den Inder und wandte sich Harriet zu, die ihn mit einem Ausdruck, als würde sie ihn zum Teufel wünschen, fixierte. Sie entriss Jahan energisch ihre Hände.
    Ein bisschen zu spät, liebes Kind. Charles’ Mundwinkel zogen sich leicht nach unten.
    »Ich wusste nicht, dass Sie Besuch haben, Miss Dorley, andernfalls hätte ich jetzt nicht gestört.« Er hatte gleichgültig sprechen wollen, war sich jedoch klar, dass seine Stimme vor unterdrückter Wut leicht bebte. Die Vorstellung, diesen Inder am Kragen zu packen und im hohen Bogen aus dem Fenster zu werfen, wurde unwiderstehlich.
    »Sie stören nicht im mindesten«, erklärte Harriet rasch. Es traf sich zwar unglücklich, dass Charles ausgerechnet jetzt hereinplatzte, aber vielleicht war es ganz gut, wenn sie sofort Gelegenheit hatte, alles zwischen ihnen zu klären. Vor allem, bevor er fortreiste und vielleicht einen peinlich falschen Eindruck mitnahm.
    Sie wandte sich Jahan zu. »Ich habe Sie schon viel zu lange aufgehalten.« Sie lächelte. »Haben Sie vielen Dank für den Besuch, Hoheit, es war mir eine große Ehre und Freude, dass Sie sich die Mühe machten, mich daheim willkommen zu heißen. Empfehlen Sie mich bitte Ihrer lieben Gattin. Vielleicht habe ich einmal die Ehre und Freude, sie kennenzulernen.« Nicht bevor die Hölle gefror, aber es war ein guter Abschied. Sehr würdevoll. Harriet war sogar ein wenig stolz auf sich.
    Leider spielten die beiden Männer nicht mit, und die Situation wurde mit jedem Moment gefährlicher. Jahans schwarze Augen glühten, und er machte den Eindruck, als wolle er sich gleich auf Charles stürzen. Charles, mit einem eiskalten Lächeln und Augen, die hart wie Stein waren, stand auf der anderen Seite und sah aus, als wolle er sie beide mit Blicken einfrieren.
    Harriet blieb nichts anderes übrig, als die Initiative zu ergreifen. Manchmal waren Frauen eben besser geeignet als Männer, eine Situation zu retten. Sie fasste Jahan mit einem liebenswürdigen Lächeln, dem man das Zähneknirschen nicht ansah, am Gewand und zog ihn damit bedeutsam Richtung Tür. Sie verabschiedete sich in der Halle angemessen, nickte zu seinen leise und leidenschaftlich hervorgestoßenen Beteuerungen, Charles Daugherty zu töten, falls er ihr zu nahe treten sollte, und kehrte dann in den Salon zurück, die beiden Türflügel nachdrücklich hinter sich zuziehend.
    Charles befand sich immer noch an derselben Stelle, die Hände auf dem Rücken verschränkt, und sah ihr mit steinernem Gesichtsausdruck entgegen.
    Harriet ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. »Es trifft sich hervorragend, dass Sie mich aufsuchen, Charles, ich muss nämlich mit Ihnen sprechen.« Sie machte keine Umwege, keine Ausflüchte, sondern kam gleich auf den Punkt. »Ich weiß, was mein Vater vorhat, und ich billige es nicht.«
    Charles warf einen eisigen Blick zur Tür hin. »Das überrascht mich nicht.«
    »Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen widerspreche, Charles«, erwiderte Harriet energisch, »aber Sie irren sich.«
    »So?« Er straffte die Schultern. »Es gehört wenig Scharfsinn dazu, sich …«
    »Ihr Scharfsinn in Ehren«, unterbrach Harriet ihn gereizt, »aber Sie täuschen sich tatsächlich. Und«, fuhr sie erregt fort, »Sie irren sich auch, wenn Sie glauben, ich würde dulden, dass mein Vater Ihre Ritterlichkeit ausnützt, um mir einen guten Ruf und einen Ehemann zu verschaffen!« Harriet hielt schwer atmend inne und starrte Charles mit wachsender Verzweiflung an. Wie schön wäre es gewesen, ihn jetzt wie einen Freund behandeln zu können! Sich von ihm zu verabschieden, ihm nochmals eine gute Reise zu wünschen und zu bitten, sie bald zu besuchen. Sehr bald zu besuchen. Und ihr zu schreiben. Am besten jeden zweiten Tag.
    Charles hob mokant die Augenbrauen. »Sie legen, wenn ich das richtig verstehe, also weder Wert auf mich als Ehemann noch auf einen guten Ruf?«
    »Sie wissen genau, wie es gemeint war!« Harriet spürte, wie ihre Wangen noch heißer wurden. Vermutlich hatte sie jetzt schon die Farbe von Mutters persischen Edelrosen angenommen. Was immerhin den Vorteil hatte, dass man dann ihre Sommersprossen nicht mehr sah.
    Charles schienen ähnliche Überlegungen im Kopf herumzugehen, denn sein Blick glitt sehr eindringlich über ihr Gesicht und blieb dann an ihren Augen hängen.
    Harriet blinzelte, als sie bemerkte, wie sich sein Gesichtsausdruck

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