Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
Garten. Die Stimmen vor ihr spornten sie an, ebenso wie das Singen von Stahl. Sie stürmte durch die Hintertür und rannte über das Gras auf die kämpfenden Männer zu.
    Mr. Templeton stand mit dem Rücken an der Gartenmauer. Sein albernes Kostüm hob sich deutlich gegen den dunklen Efeu ab. Seine Hand mit dem Schwert hing nutzlos herunter, während Christopher die Spitze seiner Klinge gegen Templetons Hals drückte.
    »Gebt auf«, sagte Christopher mit wilder Stimme. »Ergebt Euch, oder ich werde keine Gnade walten lassen!«
    »Christopher, nein! Nicht!«, schrie Honoria, doch dann rutschte sie mit ihren Tanzschuhen auf einem nassen Stein aus und stürzte in einem Durcheinander aus Musselin ins schlammige Gras, während ein scharfer Schmerz sie durchzuckte.
    *
    Eine Weile später sah sie, wie Christopher sich über sie beugte. Sein gebräuntes Gesicht war von Sorge zerfurcht, aber auch von Ärger.
    Mr. Templeton spähte über seine linke Schulter, gesund und munter. Kein Schwertgriff ragte aus seiner Kehle, seinem Bauch oder irgendeinem anderen lebenswichtigen Körperteil hervor.
    »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, Honoria?«, knurrte Christopher.
    Sie sah ihn durch einen Schleier der Betäubung an. »Ich musste dich doch daran hindern, ihn zu töten.«
    Zu ihrem Erstaunen und zu ihrer Empörung begannen die Männer, die um sie herumstanden, zu lachen. Einschließlich Mr. Templeton.
    »Euer freundliches Herz steht Euch ausgezeichnet, Miss Ardmore«, sagte Mr. Templeton. »Aber es gibt keinen Grund, in Ohnmacht zu fallen. Mr. Raine hat mir einfach nur die Finessen des Schwertkampfs gezeigt.«
    Honoria glaubte das keine Sekunde lang. »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich«, antwortete Christopher. Er hielt ihr die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
    Honorias Broschen hatten sich auf einer Schulter gelöst. Sie hielt sie krampfhaft fest, um zu verhindern, dass sie sich ganz öffneten und ihr Kleid herunterrutschte, umklammerte Christophers Hand und wollte aufstehen.
    Sie keuchte, als ein stechender Schmerz ihren Knöchel durchzuckte. Christopher fing sie in seinen starken Armen auf, sanfter, als sie es bei ihm für möglich gehalten hätte. »Was hast du?«, fragte er.
    »Ich glaube, ich habe mir den Knöchel verstaucht.«
    Honoria wand sich vor Verlegenheit. Sie klang wie die Heldin eines dieser albernen Liebesromane, die sich immer irgendwie verletzten oder in Ohnmacht fielen und dann von den melodramatischen Helden in Sicherheit gebracht werden mussten, vorzugsweise auf deren Armen, versteht sich.
    Christopher sah jedoch alles andere als melodramatisch aus. Er runzelte die Stirn, als glaubte er, sie führte etwas im Schilde.
    »Verstaucht!«, wiederholte sie gereizt. »Ich kann nicht laufen!«
    Der Kreis der Männer schloss sich um sie. Sie hatte eine Menge schwarzen Kaschmirstoff vor Augen, aufgelockert durch Westen in Elfenbeinweiß, Bananengelb, leuchtendem Violett und Kirschrot, dazu mit Cravattes geschmückt, die auf alle nur erdenklichen Weisen gebunden waren. Das alles waren Gentlemen, Männer von Welt, die jede alberne Verkleidung verachteten, dafür aber für jeden Sport zu haben waren, und sei es auch nur ein improvisierter Schwertkampf im Garten. Die Herren begannen prompt, Ratschläge zu äußern. »Verbindet den Fuß.« »Nein, Ihr solltet laufen, dann legt es sich …« »Ich kenne einen Doktor, der wirklich der Gott der Knöchel ist!« »Soll Ich Euch zu einer Kutsche tragen, Miss Ardmore?« »Vergesst es, Sir, ich trage sie.«
    Christopher beendete die Debatte, indem er Honoria einfach selbst auf die Arme hob und zum Haus ging. Mr. Templeton trottete neben ihm her, sichtlich erleichtert, dass diese Aufgabe nicht von ihm erwartet wurde.
    Christopher brachte Honoria direkt in den zweiten Stock in Alexandras Schlafgemach. Die Männer von Welt verabschiedeten sich einer nach dem anderen, nachdem die Aufregung vorbei war. Diana und Alexandra kamen Honoria dagegen sofort zu Hilfe. Mr. Templeton verkündete an der Tür von Alexandras Schlafzimmer hastig, dass er hinabgehen und Mutter erzählen würde, was passiert war. Er war nicht einmal geneigt, auch nur einen Blick in den offenkundig weiblichen Raum zu werfen, sondern wandte sich mit puterrotem Gesicht ab und verschwand.
    Christopher trug Honoria in das Zimmer und legte sie behutsam aufs Bett. Sie hatte den Weg die Treppe hinauf nur vage durch einen Schleier registriert. Denn ihre Wahrnehmung war vollkommen auf seine starken Armen,

Weitere Kostenlose Bücher