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Die Sehnsucht Meines Bruders

Die Sehnsucht Meines Bruders

Titel: Die Sehnsucht Meines Bruders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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gedankenverloren zu, wie er Wellen schlug und im Wasser leise schaukelnd auf den Grund sank. Dann gab er sich einen Ruck und sprach weiter.
„Ich weiß gar nicht mehr genau, wie es dazu kam. Wir alle hatten zum Abendessen ziemlich viel getrunken und ich erinnere mich nur noch, wie ich Chris zu mir herüber zog und ihn küsste. Die roten Wände des Zimmers drehten sich um uns. Die Gläser und Karaffen mit dem blutroten Wein darin glitzerten im Licht des Kronleuchters, alles war erfüllt von roten, gelben und blauen Blitzen, die um uns tanzten. Alles war so unwirklich.
Durch den Wein enthemmt, gerieten wir ziemlich schnell in Ekstase, vergaßen Roberts Anwesenheit völlig ... streichelten uns eine Weile.
Glücklicherweise ging mir gerade noch rechtzeitig auf, wo wir uns befanden. Robert war vom Tisch aufgestanden, saß im goldenen Schein seiner kleinen Lampe in seinem Lieblingssessel und tat so, als lese er. Jetzt weiß ich, dass er uns die ganze Zeit beobachtete. Damals war ich erleichtert, nichts deutete darauf hin, dass er schockiert war. Also sagten wir ihm ‚gute Nacht‘ und gingen in mein Zimmer.
Ich weiß nur noch, dass Chris dabei war, mich ewig lang zu ficken, weil der Alkohol es ihm schwer machte zu kommen. Das harte Licht einer Straßenlaterne drang durch die Ritzen der Jalousie und löste alles um mich herum in bläuliche Streifen auf.
Plötzlich spürte ich ein zusätzliches Gewicht. Chris schrie und es roch durchdringend nach der Vanillegleitcreme, die ich damals benutzte.
Ich wand mich unter ihm hervor und setzte mich auf.
Robert war über ihm, völlig nackt. Er versenkte gerade sein Glied in Christians Arsch. Chris versuchte sich zu wehren, war aber wohl viel zu betrunken dazu.
Als mein erstes Entsetzen langsam schwand, und ich in meinem in Alkohol gebadeten Gehirn nur noch daran denken konnte, wie viel ich Robert verdankte, beruhigte ich Chris und er hielt still. Obwohl er damals in dieser Beziehung noch Jungfrau war. Verstehst du? Er war immer der Aktive gewesen und musste sich jetzt auf diese schreckliche Art benutzen lassen.
Ich habe mich so geschämt, Ray! Dass ich meinen besten Freund so verraten konnte, werde ich mir niemals verzeihen.
Von diesem Tag an, ließ er sich natürlich nicht mehr bei uns blicken, brach sogar eine Weile lang den Kontakt mit mir ganz ab. Inzwischen haben wir uns ausgesprochen, er ist heute mein bester Freund. Haben ja auch genug gemeinsam durchgemacht.“ Er lachte bitter. Seine Augen hatten allen Glanz verloren, wirkten dunkel und müde.
Wir hatten die Suppe vergessen, waren ins Zelt gekrochen und hielten uns aneinander fest. Alles, was ich fühlte, war grenzenlose Zuneigung und tiefes Mitgefühl für ihn. Ich hatte es nicht gemerkt, doch jetzt spürte ich, wie gleichgültig mir mein Vater geworden war. Ein Fremder, den ich überhaupt nie richtig gekannt hatte. Er schob mich damals ab und vergaß mich. Es tat eine lange Zeit lang weh, doch irgendwann im Laufe der Jahre verschwanden mit dem Schmerz auch die letzten Gefühle für ihn.
„Wir schlafen nicht mehr zusammen, Chris und ich, wenn du das wissen willst.“, fuhr er fort. „Haben wir von dem Tag an nie wieder getan.“ Er seufzte. „Robert verlor nach dieser Nacht mir gegenüber seine Hemmungen. Sagte so etwas wie: wenn ich Christian heran gelassen hätte, könnte ich ihm das nicht verweigern.“
„Oh, nein!“ ... entfuhr es mir unwillkürlich. Das durfte nicht sein! Ich stöhnte verzweifelt. Dass Robert ihm das hatte antun können. Er musste ein Monster sein. Krampfhaft drückte ich James an mich, wie um das Böse, das Robert ihm angetan hatte, aus ihm herauszupressen. Wir küssten uns verzweifelt wie Ertrinkende.
Doch er machte sich von mir los, sprach weiter. Wollte es wohl endlich vollständig hinter sich bringen. „Ich hab es eine Weile lang zugelassen, weißt du. Vielleicht hätte ich mich wehren können. Hab damals schon mit dem Kampfsport angefangen. Vielleicht hätte ihn auch mein schierer Widerstand in die Schranken gewiesen. Aber ich ließ es über mich ergehen. Du kannst dir nicht vorstellen, wie schrecklich das war! Viel schlimmer als je das Stehlen hätte sein können, mit dem ich mich früher über Wasser gehalten hatte.“ James grinste schief.
„Ich büßte meine ganze noch verbliebene Unschuld ein und einen großen Teil meiner Selbstachtung. Biss die Zähne zusammen und dachte, während er mich fickte, an den See, in dem ich jeden Tag schwamm. In meiner Vorstellung überquerte ich ihn

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