Die Sekte Satans
habe ich’s mir ausgeschnitten. Es
muss noch irgendwo liegen. Und gedacht habe ich: Wenn dir der mal über den Weg
läuft — dann pack zu! Jetzt ist es passiert. Und das Geld hat er offensichtlich
noch. Dass er wie der ärmste Hund lebt, ist offensichtlich sein Trick. Wer
vermutet in ihm einen Millionendieb?“
„Echt cooler Typ! Und nun?“
„Übermorgen ist sein nächster
Termin. Was dich, die große Wunderheilerin mit dem galaktischen Kraftfeld betrifft,
werde ich ihm den Mund wässrig machen. Wir befreien ihn von seinen Schmerzen.
Von Tag zu Tag geht’s ihm besser. Aber das kostet. Wir werden rausfinden, wo er
sein Geld hat. Vielleicht ist es angelegt, vielleicht in einem Schließfach. Wir
werden mit Drogen arbeiten und mit Hypnose. Nicht lange, Schatz, und wir haben
seinen Zaster.“
10. Die Adresse des Feindes
Diese Enttäuschung!
Tim starrte den Mann an. Er war
alt, trug einen grünen Overall und hatte ein zerfurchtes Gesicht.
Er hielt einen Rechen in den
Händen und hatte gesagt, dass er hier der Gärtner sei — gewesen sei.
„...denn das Institut
Toddenhaupt gibt es nicht mehr, mein Sohn. Es wurde vor einer Woche
geschlossen. Für immer. Hier ist niemand mehr. Ich halte nur noch den Garten
ein bisschen in Ordnung. Toddenhaupt hat das Gelände an eine Firma verkauft,
die Badehandtücher herstellt. Demnächst ziehen die mit ihren Maschinen hier
ein.“
„Und die Tiere?“, fragte Tim.
„Die armseligen Versuchstiere?“
„Sind auch nicht mehr hier.
Alle Resttiere wurden an Tierheime abgegeben. Natürlich nur die gesunden. Die
anderen, an denen man schon Versuche vorgenommen hatte, wurden eingeschläfert.“
Tim blickte zum Tor zurück, wo
seine Freunde und Dr. Klaus Petersen warteten.
„Ist während der letzten Stunde
ein Wagen hier gewesen?“, fragte Tim. „Mit zwei Typen — einem Mann und einer
Frau — , die einen schwarzen Kater verkaufen wollten?“
Der Gärtner schüttelte den
Kopf. „Hier war niemand. Suchst du deinen Kater?“
„Er wurde vorhin gestohlen.“
„Das tut mir Leid, mein Sohn.
Aber hier bist du falsch. Weißt du, ich bin auch gegen Tierversuche. Obwohl ich
hier gearbeitet habe. Der Toddenhaupt musste aufgeben. Die Tierversuchsgegner
haben ihm die Hölle heiß gemacht. Dauernd war hier was los. Proteste mit
Plakaten. Und nachts flogen Steine durch die Scheiben. Das hat ihn fertig
gemacht. Gott sei Dank! Manchmal sind harte Methoden die besten. Und
Tierversuche braucht’s ja nicht mehr, nicht wahr? Man kann auf Ersatzmethoden
umsteigen. Computertechnik statt Tierversuche. Und die Verwendung von
Zellkulturen. Das geht — habe ich mir sagen lassen. Es muss durchaus nicht
sein, dass man Tiere umbringt.“
„Sagen Sie das weiter!“, nickte
Tim. „Und sagen Sie’s laut. Wiedersehen!“
Er lief zum Tor und informierte
die andern.
Gedämpfte Freude flackerte auf.
Das bezog sich auf die Tiere, die ihrem Schicksal entgangen waren.
Aber wo war Humphrey?
Gaby lehnte sich an ihren
Freund. „Bestimmt hat mein Papi inzwischen festgestellt, wer die Teufelsanbeter
sind.“ Er legte den Arm um sie. „Du hast Recht. Der graue Kastenwagen! Das ist
unsere heißeste Spur.“
„Also erstmal zurück“, meinte
Klaus. „Dann sehen wir weiter.“
Diesmal durfte Klößchen sich
nach vorn setzen. Tim hatte Gabys Blick richtig verstanden. Sie wollte neben
ihm sitzen und sich an ihn lehnen, was eine Form von Trost war. Und den
brauchte sie jetzt, denn die Sorge um den kleinen Kater war quälend.
Tim drückte seine Freundin an
sich. Als sie dann während der Fahrt den Kopf an seine Schulter legte, roch ihr
Haar so betäubend, dass ihm ganz taumelig wurde.
Karl, links neben ihm,
überlegte vernehmlich. „Weiß einer von euch, wie Teufelsanbeter sich ernähren?“
„Man spricht vom Satansbraten“,
erwiderte Klößchen. „Deshalb bevorzugen sie sicherlich Fleisch und Gegrilltes.
Dass sie Katzen verspeisen, habe ich allerdings noch nie gehört.“
Die Fahrt verging rasch. Als
sie die kleine Wohnanlage erreichten, wo Klaus sein Haus hat, labte Gabys
Haarduft noch immer Tims Nase.
„Am besten, wir rufen gleich
an“, schlug Klaus vor. „Vielleicht erspart uns das einen Weg.“
TKKG folgten ihm ins Haus. Inge
war nicht da, hatte aber für ihren Mann einen Info-Zettel hinterlassen.
Tim rief im Polizeipräsidium an
und ließ sich mit Kommissar Glockner verbinden.
„Unsere Streifenwagen“,
erklärte Gabys Vater, „haben das fragliche Fahrzeug noch nicht
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