Die Seraphim
würde sie mit jeder Waffe kämpfen können, nachdem Magnus sie ausgebildet hätte. Aber die eine Waffe mussten sie eben finden. Jede Seraphim hatte eine bestimmte Waffe.
Dann gab es nur noch zwei Waffen.
Seline schritt zum Tisch und blickte auf die kleine Waffe. Etwas, das gar nicht danach aussah. Es war schwarz und rund und ungefähr 4 Zentimeter dick. Es sah eher aus wie ein Puk vom Hockey spielen. Was zum Teufel sollte man damit machen?
„ Ist dieses Ding an den Kopf werfen gedacht?“
Darius lächelte und trat näher.
Sie schaute ihn kurz an und musste selbst grinsen.
Sie nahm den Puk oder die Waffe und wiegte sie in den Händen.
„ Vorsicht!“, mahnte Magnus und zwang sie, es ruhig zu halten.
„ Ist da Gift drin oder so? Sieht doch gar nicht gefährlich aus.“
„ Du hast dir gerade eine der gefährlichsten Waffen ausgesucht, meine Liebe.“
Ungläubig blickte sie dieses kleine Ding in ihrer Hand an. Wie sollte man denn damit jemanden außer Gefecht setzen geschweige denn töten?
Magnus nahm es ihr aus der Hand und zwischen Daumen und Zeigefinger. Dann drückte er auf die obere Seite, die mit wunderschönen Symbolen verziert war, kurz drauf. Plötzlich schossen lauter kleine, scharfe Haken heraus. Ein Wurfstern. Doch nicht irgend einer. Solche scharfen Stahl hatte sie noch nie gesehen.
„ Zwei von diesen hier geworfen und du kannst jemanden köpfen.“, erklärte Magnus kurz und legte ihr den Wurfstern in die offene Hand. Sie betrachtete ungläubig den Puk, der sich innerhalb kürzester Zeit in eine tödliche Waffe verwandelt hatte.
„ Wow.“
Darius strich ihr über den Arm. „Scheint so als habe sie ihre Waffe gefunden.“
„ Vermutlich. Eine gute Wahl. Los, probiere ihn aus.“
Magnus zeigte ihr, wie sie diese in der Hand zu halten und zu werfen hatte. Für den Anfang.
Sie wiegte den Stern in der Hand und drückte wieder kurz auf die Oberseite, worauf die scharfen Hacken sofort verschwanden. Genial.
„ Drücken und werfen. Du musst aufpassen dass du ihn richtig hältst, sonst geht ein Finger drauf!“, mahnte Magnus zur Vorsicht.
Sie nickte und er zeigte ihr nochmals an einem zweiten Wurfstern, wie der richtige Umgang aussah. Blitzschnell öffnete er die tödliche Waffe und schleuderte sie mit einer solchen Wucht auf eine Schaufensterpuppe, dass sie kaum mit dem Blick folgen konnte.
Der Stern drang weit in die Schaufensterpuppe ein, direkt auf Herzhöhe. Sie wäre augenblicklich tot gewesen.
„ Jetzt du.“
Seline schluckte. Etwas mulmig war ihr doch obwohl sie diese Waffe faszinierte. So leicht und unscheinbar. Und so tödlich. Faszinierend.
„ Keine Angst Seline, du machst das schon.“, ermutigte sie Darius.
Sie wiegte den Puk in ihrer Hand und konzentrierte sich.
Dann ging alles blitzschnell.
Sie warf mit einer Schnelligkeit die Magnus und Darius erschauern ließ. Noch ehe sie sich versahen steckte der Wurfstern im Kopf der Puppe. Direkt in der Mitte.
Beide starrten verblüfft Seline an. Zum ersten Mal hatte ich in voller Ausprägung die Seraphim in ihr gezeigt.
Seline blickte ganz ruhig drein. Sie schaute auf die Puppe, dann langsam zu Magnus und zu Darius. Anscheinend wurde ihr jetzt erst bewusst, was da gerade passiert war.
„ Ich denke, ich habe meine Waffe gefunden.“
*****
Das Training begann zugleich am nächsten Tag. Magnus wollte mit ihr einige erste Trainingseinheiten durchspielen und sie hatten sich für 20 Uhr abends verabredet. Es würde sie jemand abholen, wie immer. Sie wusste noch immer nicht, wie sie den Weg zum Haus der Vampire finden sollte und fragte sich, ob es ihr irgendwann möglich sein würde.
Es klingelte bereits an der Tür als sie sich nochmal kurz im Spiegel prüfend begutachtete. Sie hatte sich die guten Trainingsklamotten, die sie auch zum Joggen benutzte, angezogen. Diese waren bequem und sahen doch nicht ganz so schlimm aus.
Sie schritt zur Tür und öffnete sie in der Hoffnung, das Darius davor stehen würde.
Stattdessen stand Albert vor der Tür. Er hatte einen schwarzen Anzug mit Fliege an und verbeugte sich ein wenig vor ihr.
„ Seline, ich soll sie abholen.“
Sie versuchte sich ihre Enttäuschung nicht allzu sehr anmerken zu lassen.
„Oh, ja. Danke. Wo ist Darius?“, platzte es dann doch aus ihr heraus.
Albert schien ihr die Frage nicht krumm zu nehmen, er lächelte kurz.
„ Der Meister befindet sich auf einem nächtlichen Streifzug mit einigen unserer besten Männer.“
Seline weitete erstaunt und
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