Die Sextherapie: Roman (German Edition)
zwischen meine Beine und sah zu, wie sein feucht glänzender Schwanz in mir versank. Er strich mit der Hand über meinen straffen Bauch bis zu meinem rasierten Venushügel und zur Klitoris. Das Gefühl, wie sein dicker Schwanz mich erfüllte und sein Daumen gleichzeitig meine Klitoris liebkoste, war unbeschreiblich. Eigentlich hatte ich ja die Regeln bestimmen wollen, aber er hatte mir das Szepter aus der Hand genommen.
Brad war ein erfahrener Liebhaber und schätzte ab, wie weit ich war, damit wir gemeinsam kommen konnten. Als ich den Höhepunkt erreichte, schob ich, plötzlich überempfindlich, seine Hand weg, beugte mich vor und küsste seinen niedlichen Mund. Beim Orgasmus stöhnte er vor Schmerzen auf, denn er konnte nicht verhindern, dass er mit dem Becken nach oben stieß, um mich noch heftiger zu vögeln. Ich küsste ihn zärtlich, stieg von ihm hinunter, ohne seine Naht noch mehr zu überbeanspruchen, und half ihm in sein Nachthemd.
»Danke«, sagte er. »Hast du morgen wieder Nachtschicht?«
Aber ich sollte ihn weder in der nächsten Nacht noch überhaupt je wiedersehen. Denn draußen auf dem Flur wurde ich von der Oberschwester erwartet. Sie hatte alles beobachtet.
Einen Monat später traf ich in Darwin ein. Ich weiß bis heute nicht, wie ich dorthin gekommen bin, und erinnere mich nur noch an einen VW-Bus voller Surfer und Touristen, viele dünne Zigaretten und jede Menge tollen Sex mit Leuten, deren Namen ich vergessen habe. Da war ich also, im hohen Norden, inmitten von Krokodilen und Moskitos.
Allmählich ging mir das Geld aus. Außerdem war ich einsam und sehnte mich nach Gesellschaft. Deshalb bewarb ich mich im Krankenhaus. Mein kleiner Ausrutscher in Cairns war nicht in meiner Akte vermerkt, denn die Oberschwester hatte keine Lust auf den ganzen Papierkrieg gehabt. Sie hatte mich einfach gebeten, ohne großes Aufhebens zu gehen. Falls ich auf mein Urlaubsgeld verzichtete, werde sie den Zwischenfall nicht an die große Glocke hängen. Und so konnte ich im Northern Territory eine Stelle antreten.
Im Darwin General Hospital war keine Stelle frei, doch der Chefarzt fragte mich, ob ich Interesse daran hätte, in einer kleinen Provinzklinik in der Einöde zu arbeiten. Ich sagte achselzuckend zu. Langweiliger als in Darwin konnte es nicht sein, außerdem wollte ich so viel wie möglich von Australien sehen.
Ein folgenschwerer Irrtum. Das Städtchen war nämlich um einiges langweiliger als Darwin, es bestand nur aus zwei Pubs und wenigen Dutzend Häusern. Das Krankenhaus hatte einen eigenen Flugplatz und ein Flugzeug, was ein wenig Abwechslung brachte. Aber auch das wurde bald zum Alltag. Tagaus, tagein an Ausschlägen leidende Schafhirten mit Salbe zu beschmieren treibt einen irgendwann in den Wahnsinn. Die Landschaft bestand nur aus Tausenden von Quadratkilometern verdorrten Buschlandes und Wüste.
In Warrumbungleburra konnte man nur drei Dinge tun: saufen, jagen und vögeln. Das Jagen war nicht so meine Sache, und die einheimischen Männer waren nicht unbedingt eine Augenweide. Auch die Ärzte im Krankenhaus waren keine Ölgemälde. Ich bin zwar, was Äußerlichkeiten angeht, nicht wählerisch, aber bei manchen Typen lohnt sich das Ausziehen einfach nicht. Eine der Schwestern, sie hieß Helena, war zwar recht niedlich, jedoch als Kollegin tabu und außerdem so hetero, wie man nur sein kann. Also trank ich. Alle anderen tranken schließlich auch. Man fing um die Mittagszeit an und süffelte bis in die frühen Morgenstunden langsam und stetig vor sich hin. Dann schlief man ein paar Stunden, und das Ganze ging wieder von vorne los. Der Alkohol, die entsetzliche Hitze und die Langeweile waren schuld daran, dass ich mein Berufsethos erneut über Bord warf. Hinzu kam, dass ein Arzt ein Sabbatjahr einlegte und aus Sydney ein wirklich süßer Stellvertreter eintraf.
Es war nicht schwierig, alles nach Wunsch zu arrangieren. Alle Menschen, ganz gleich ob hetero, schwul, verheiratet oder ledig, verfügen über die gleichen Knöpfe. Man muss nur wissen, wo sie sind und wann man sie am besten drückt. Mein erster Schritt bestand darin, mit Helena in den weniger heruntergekommenen der beiden Pubs zu gehen und ihr weiszumachen, der neue Arzt, Dr. Marks, schwärme fürchterlich für sie.
»Wirklich?«, fragte sie mit leuchtenden Augen. Sie hatte zwar einen Freund, doch der wohnte in Darwin. Deshalb arbeitete sie stets zehn Tage und nahm dann vier Tage frei, um zu ihm zu fliegen. Manchmal merkte ich ihr an,
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