Die Sextherapie: Roman (German Edition)
Zulassung in der Tasche hatte, legte ich ein Jahr Pause ein, was nach dem College nicht möglich gewesen war. Meine Eltern hatten Freunde in Hongkong, die ich eine Weile besuchte und die New Territories und die Inseln erkundete. Die Freunde meiner Eltern, Mr. und Mrs. Soon, besorgten mir auch einen Arbeitsplatz als Pflegerin bei einem alten Verwandten, Mr. Chan, in Kowloon.
»Er ist sehr wohlhabend«, erklärte mir Mr. Soon. »Er besitzt eine große Reederei. Dem richtigen Mädchen wird er ein gutes Gehalt zahlen.« Ich fragte mich, was Mr. Soon wohl mit »dem richtigen Mädchen« meinte.
Eigentlich hatte ich mit einem verhutzelten alten Chinesen im Sterbebett gerechnet, doch als ich dem Wachmann unten im Haus die Adresse zeigte, deutete er auf einen Expressaufzug, der mich in Windeseile in die Penthouse-Suite beförderte.
Dort stellte ich fest, dass der Herr, den ich versorgen sollte, weder alt noch verhutzelt war und eindeutig nicht im Sterben lag. Nur, dass er Chinese war, stimmte. Als ich den Panoramablick auf den Hafen, der selbst ohne die abendlichen Lichter Hongkongs beeindruckend ist, bewunderte, spürte ich plötzlich zwei Hände auf den Hüften und etwas Hartes, das sich an meinen Po drückte.
Ich drehte mich um und blickte in Mr. Chans fragende Augen. Er hatte bereits seinen Schwanz aus der Hose geholt, der steif abstand – dünn zwar, aber mit beachtlichen Eiern. Ich nickte kurz, worauf seine Hände meine Schenkel hinauf unter meinen Rock wanderten und diesen lüpften.
Ich betrachtete die Lichter der Stadt, während wir uns liebten. Mr. Chan hatte es gern, wenn ich ihn ritt, damit er meine Brüste berühren konnte. Sanft wiegte ich mich hin und her, sah die Hunderte von Wohntürmen, die in den Himmel ragten, und überlegte, wie viele der winzigen erleuchteten Punkte wohl für ein Zimmer standen, in dem Menschen einander streichelten, leckten, lutschten und fickten. In meiner Vorstellung war ganz Hongkong eine brodelnde Masse aus Sex.
Anscheinend beschränkten sich meine weiteren Pflichten darauf, Mr. Chan hin und wieder den Blutdruck und den Puls zu messen, wenn er dalag, nachdem er es mir ordentlich besorgt hatte. Ob die Freunde meines Vaters mich wohl in dem Wissen zu Mr. Chan geschickt hatten, dass dieser gar keine Krankenschwester brauchte, sondern eine Kurtisane? Ich forschte nicht weiter nach. Falls mein Ruf mir vorausgeeilt war, na und? Ich habe nie versucht, mich zu verstecken.
Ich mochte Mr. Chan. Vom Fenster seines Schlafzimmers aus konnte man bis zum Flughafen und dem ausgedehnten Hafengelände sehen, wo er sein Vermögen verdient hatte. Außerdem war der alte Herr ziemlich geil. Er war bestimmt schon über sechzig, hatte aber glatte Haut und stramme Muskeln. Manchmal schaffte er es sogar zweimal pro Nacht. Es war ein wenig seltsam, Geld von ihm anzunehmen. Ich hatte Spaß am Sex und war gern mit ihm zusammen. War ich plötzlich zur Prostituierten geworden? Ich redete mir ein, das Geld sei die Entlohnung für die gelegentlichen Untersuchungen, die ich ihm angedeihen ließ. Der Sex sei nur ein Bonus für uns beide.
Doch so gern ich Mr. Chan und Hongkong auch hatte, begannen sie mich bald zu langweilen. Also teilte ich ihm mit, ich wolle nach Tokio weiterziehen. Er weinte und überreichte mir dann drei Abschiedsgeschenke. Das erste war ein roter Umschlag, der eine enorme Geldsumme enthielt. Das zweite die Telefonnummer eines anderen »kranken Mannes«, eines Freundes von ihm in Tokio, der Mr. Iwasaki hieß. Und das dritte war, dass er mich ein letztes Mal richtig durchvögelte. Ich habe noch das Bild vor mir, wie er das Gesicht verzog, wenn er kam. Die Augen traten ihm aus den Höhlen, und er entblößte die Zähne, während er seinen Schwanz immer wieder in mich hineinstieß, bis der letzte Tropfen vergossen war.
Ich ließ ihn keuchend auf dem zwanzigtausend Dollar teuren Perserteppich in seinem Wohnzimmer zurück. Der Abschied fiel mir nicht schwer, denn ich freute mich schon auf Mr. Iwasaki.
Zwei Wochen später lag ich nackt auf dem Boden eines Helikopters, der über das japanische Meer flog. Yoshi, wie ich ihn inzwischen nannte, stand über mir. Bis auf einen gewaltigen Stetson und Cowboystiefel mit Sporen war er nackt. Außerdem hatte er eine gewaltige Erektion. Ach, und er hatte eine Peitsche in der Hand, doch ich hatte ihm streng verboten, sie bei mir anzuwenden. Stattdessen ließ er sie dreihundert Meter über dem schäumenden Ozean durch die Luft knallen, dass ich
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