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Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Die Sextherapie: Roman (German Edition)

Titel: Die Sextherapie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Stevens
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spähte hinein.
    »Sie sind also Krankenschwester?«
    »Ja«, antwortete Shelley. Sie hatte befürchtet, dass man ihr auf die Schliche kommen würde, aber solange die Fragen auf diesem Niveau blieben, brauchte sie sich keine Sorgen zu machen.
    »Sie neigen dazu, mit Ihren Patienten zu schlafen«, stellte Dr. Jones sachlich fest.
    »Und mit Ärzten und anderen Schwestern«, ergänzte Shelley.
    »Sind Sie bisexuell?«, hakte Dr. Jones nach. »Das geht aus den Unterlagen nicht klar hervor.«
    »Äh... ja«, stammelte Shelley. Es war ja sowieso alles nur ein Spiel.
    Dr. Jones betätigte einen Knopf an ihrer Gegensprechanlage.«Schwester Smith, bitte kommen Sie wegen einer Untersuchung in Dr. Jones’ Büro.«
    Shelley erstarrte. Untersuchung? Sollte sie etwa körperlich untersucht werden? Oder, noch schlimmer, sogar DURCHsucht? Plötzlich fühlte sich das BlackBerry in ihrer Jackentasche riesengroß an, und sie war sicher, dass Dr. Jones sah, wie es sich abzeichnete.
    «Es ist ein bisschen warm hier drin«, meinte Shelley.«Stört es Sie, wenn ich die Jacke ausziehe?«
    «Nur zu«, erwiderte Dr. Jones geistesabwesend und las in Shelleys Akte.
    Shelley erhob sich, schlüpfte aus der Jacke, hängte sie in der Ecke an einen Garderobenständer und setzte sich wieder. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür. Die dickliche Krankenschwester trat ein und verdrehte bei Shelleys Anblick die Augen.
    Dr. Jones hob den Kopf. »Danke, Sandra. Könnten Sie bitte...« Sie machte eine Geste in Shelleys Richtung.
    »Hinter den Wandschirm, bitte«, wies Sandra sie an. Shelley tat wie geheißen, voller Angst, sie könnte die Jacke bemerken und sie ebenfalls kontrollieren wollen.
    Hinter dem Wandschirm sah Sandra ihr ins Gesicht. »Wehe, wenn ich den Eindruck bekomme, dass Sie Spaß daran haben«, flüsterte sie.
    Shelley blinzelte nur.
    »Denn die meisten von Ihnen genießen es, und es ist nicht meine Aufgabe, es Ihnen zu besorgen. Und jetzt drehen Sie sich um und machen die Beine breit.«
    Shelley war zu schockiert, um ihr zu widersprechen. Sandra hatte einen befehlsgewohnten Tonfall, wie er nur Oberschwestern und Mitgliedern des Königshauses zu eigen war. Shelley hörte, dass ihre Knie knackten. Dann fuhren grobe Hände über ihre Waden, und sie bereute, dass sie sie nicht rasiert hatte. Als Sandras Hand zwischen ihre Beine glitt, zuckte Shelley zusammen. Sicher hatte die Krankenschwester bemerkt, dass sie das Erlebnis überhaupt nicht genoss. Ganz im Gegenteil. Nun war sie enttarnt.
    Sandra fuhr Shelley über Hüfte und Rücken und umfasste ihre Brüste.
    »Sie ist sauber«, verkündete die Krankenschwester und trollte sich. Nachdem Shelley ihre Kleider zurechtgerückt hatte, kehrte sie zu Dr. Jones’ Schreibtisch zurück.
    Dr. Jones seufzte unvermittelt auf, als würde ihr die ganze Sache zu langweilig. Shelley stellte fest, dass ihr Blick zur Schreibtischschublade wanderte. Sie schob Shelley einige Formulare über den Tisch. »Wären Sie so gut, das hier zu unterschreiben?«
    »Was ist das?«, erkundigte sich Shelley. Eigentlich konnte es ihr ja egal sein, denn Aidan würde sie schon rausholen, falls sie sich damit juristische Schwierigkeiten einhandelte. Das hatte er ihr versprochen, und obwohl sie mit ihrem Auftrag nicht sehr glücklich war, vertraute sie ihm. Er würde sie im Notfall nicht sitzenlassen.
    »Das eine ist ein Formblatt nach Artikel vier. Freiwillige Einweisung. Das andere ist für die Versicherung.« Inzwischen sprach Dr. Jones noch schleppender und starrte unverhohlen auf die Schreibtischschublade. Shelley fühlte sich wie ein Eindringling.
    Sie unterschrieb die Formulare und gab sie zurück.
    »Gut, dann also viel Glück«, meinte Dr. Jones ins Leere hinein. Shelley schloss daraus, dass sie entlassen war.
    »Danke. Soll ich jetzt gleich ins Besteigerzimmer gehen?«
    Dr. Jones musterte sie eindringlich und nickte leicht. »Ich glaube, Sie meinen das Bergsteigerzimmer.«
    »Ah, das klingt schon viel besser«, erwiderte Shelley erleichtert.
    »Es befindet sich im Erdgeschoss im hinteren Teil des Gebäudes. Folgen Sie einfach den Schildern«, sagte Dr. Jones, während sich Shelley ihre Jacke schnappte und ging.
     
    »Ich heiße Shelley...«, begann Shelley. Sieben erwartungsvolle Gesichter waren ihr neugierig zugewandt und forderten sie zum Weitersprechen auf. Shelley hielt inne und schaute sich in dem Raum um, der sie an das Tagungszimmer bei einer Vertreterschulung erinnerte. Neutrales Dekor, langweilige

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